Röhrendiode
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Eine Röhrendiode (Vakuumdiode) ist allgemein eine Elektronenröhre mit zwei Elektroden. Aus der einen Elektrode, der Kathode, treten Elektronen aufgrund von Feldemission, Fotoemission oder Heizung aus, von der anderen Elektrode, der Anode, werden sie wieder eingefangen. Dieser Vorgang ist besonders stark, wenn die Anode gegenüber der Kathode positives Potenzial hat, und findet bei negativer Anode nicht statt. Daher hat eine als Elektronenröhre mit Glühkathode aufgebaute Diode die Wirkung eines Einweg-Gleichrichters. Im engeren Sinne werden nur diese Röhren als Röhrendioden bezeichnet.
Auch bei fehlendem Spannungsunterschied zwischen Kathode und Anode fließt ein kleiner Strom aufgrund des Konzentrationsgefälles der thermisch oder durch den äußeren Fotoeffekt emittierten Elektronen. Fotozellen - die vom Prinzip her ebenfalls Röhrendioden sind - können daher ähnlich wie Fotodioden auf Halbleiterbasis auch ohne Hilfsspannungsquelle zur Lichtmessung verwendet werden.
Röhrendioden mit Glühkathode wurden früher u.a. in röhrenbestückten Geräten als Gleichrichter- und Demodulatordioden verwendet, später jedoch durch Selen-, Germanium- und Siliziumdioden ersetzt.
[Bearbeiten] Gleichrichterröhren
Es gibt mehrere Arten von speziellen Gleichrichterröhren:
- Zweiwege-Vakuumgleichrichterröhre ( Duodiode):
Eine Röhre mit zwei Anoden und einer meist direkt beheizten Kathode (Kathode = Heizleiter). Für diese Art der Gleichrichtung muss ein Transformator mit Mittelanzapfung Verwendung finden, dann ist eine Vollwellengleichrichtung möglich. Beide Ausgangsspannungen des Transformators werden mit jeweils einer Anode verbunden. An der Röhrenkathode kann die positive, gleichgerichtete Spannung entnommen werden, die Mittenanzapfung der Transformatorwicklung bildet den Minuspol. Bei Röhrengleichrichtung dürfen die maximale Größe des Ladekondensators, sowie der Mindestwiderstand der Trafowicklung (beides siehe entspr. Datenblätter) nicht überschritten werden
- Quecksilberdampfgleichrichter:
Für große Gleichrichter wurden in der Anfangszeit der Nutzung des elektrischen Stroms keine Röhrendioden eingesetzt, sondern Quecksilberdampfgleichrichter, da diese effektiver sind.
- Hochspannungsgleichrichterröhren:
Zur Hochspannungsgleichrichtung ( 6 bis ca. 100 kV) wurden zur Vermeidung von Feldemission spezielle Typen mit abgerundeten Elektroden entwickelt.
Andere Bezeichnung: Glühventil