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Radikaler Konstruktivismus - Wikipedia

Radikaler Konstruktivismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Radikale Konstruktivismus (RK) ist eine eigenständige erkenntnistheoretische Position. Er greift auf biologische Grundlagen von Jean Piaget zurück. Von Glasersfeld zieht die Bezeichnung Wissenstheorie vor, weil der Begriff Erkenntnistheorie nach seiner Meinung zu sehr im Sinne der traditionalistischen Vorstellung suggerieren, der RK erhebe den Anspruch, die Realität abzubilden. Der RK ist eine Annahme. Andere Erkenntnistheorien bleiben aber den Beweis dafür schuldig, die Realität tatsächlich abzubilden und damit Objektivität tatsächlich zu ermöglichen.

Unsere Sinnesorgane erfassen nur Quantitäten und keine Qualitäten, sie können somit auch nur diese an das Gehirn weiterleiten. Das Gehirn interpretiert aus der Wahrnehmung und bereits vorhandenem Wissen dann ein individuelles Bild. Diesen Vorgang nennt der RK Konstruktion.

Die Realität wird von der Position des RK nicht geleugnet, allerdings wird die Auffassung vertreten, dass wir (mit Kant) keinen Zugang zu dieser Realität haben und daher auch keine Möglichkeit haben (mit Kant), eine Annäherung an diese Realität zu erreichen.

Die Hauptvertreter des Radikalen Konstruktivismus sind Ernst von Glasersfeld, Heinz von Foerster, ferner Humberto Maturana und Francisco Varela.

Der Radikale Konstruktivismus wurde vor allem durch die Veröffentlichungen von Paul Watzlawick: "Die erfundene Wirklichkeit, deutsch 1981, englisch 1984" bekannt, die Originalbeiträge von v. Glasersfeld und v. Foerster enthalten. Das Hauptwerk: Der Radikale Konstruktivismus (Originaltitel: Radical Constructivism, A Way of Knowing and Learning, 1995, London) wurde von Wolfram K. Köck 1996 übersetzt und enthält zusätzlich den Anhang: Drittes Siegener Gespräch über Radikalen Konstruktivismus. (1994)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Radikale Konstruktivismus entstand in den 70er Jahren. V. Glasersfeld verknüpfte 1974 erstmalig das Wort radikal mit der genetischen Erkenntnistheorie von J. Piagets. Seine Ziel war es, die Konsequenzen dieser genetischen Erkenntnistheorie von Piaget für den Wissenserwerb zu ziehen, der mit seinen Forschungsergebnissen selbst konstruktivistische Grundlagen legte. V. Glasersfeld erweiterte den Ansatz von Piaget um die Herausbildung des Ich, die Funktion der Sprache und der Kommunikation sowie um die Anwendung konstruktivistischer Grundlagen im arithmetischen Unterricht.

1978 fand in San Francisco eine Tagung zum Thema "Konstruktion von Wirklichkeiten" statt. Veranstalter waren v. Foerster und Varela. Im Mittelpunkt stand die Überzeugung der Teilnehmer (etablierte und hoch angesehene Denker in der Biologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Logik, Linguistik, Anthropologie und Psychotherapie), dass die traditionelle Erkenntnistheorie nicht länger aufrecht erhalten werden konnte. [1]

P. Watzlawick gab sein Buch: Die erfundene Wirklichkeit (deutsch 1981, englisch 1984) heraus und trug so sehr dazu bei, konstruktivistische Ideen zu verbreiten.

In der Zusammenarbeit und Auseinandersetzung Linguisten, Mathematikdidaktikern und Philosophen hat v. Glasersfeld den RK weiter ausgearbeitet.

Seine größte Wirkung entfaltete der RK im Bereich der Wissenschaftstheorie. Hier zählt er zu den relativistischen Ansätzen, die traditionelle (realistische) Ansätze hinterfragen. Insbesondere die Theorie des Beobachters wurde häufig rezipiert.

[Bearbeiten] Theorie

Der RK ist einfach ausgedrückt eine "unkonventionelle Weise die Probleme des Wissens und Erkennens zu betrachten" [2]

Der RK besagt, dass das gesamte Wissen nur in den Köpfen von Individuen existiert und dass ein denkendes Individuum sein Wissen nur auf der Grundlage der eigener Erfahrung über seine Körpersinne zusammenfügen kann. Kein Individuum kann die Grenzen seiner persönlichen Erfahrung überschreiten.

[Bearbeiten] Rückgriff auf Piaget

Schon 1937 veröffentlichte Piaget ein Modell, das den Aufbau der Struktur von Gegenständen, des Raumes, der Zeit und der Kausalität erklärte. In diesem Bezugsrahmen kann "eine kohärente Erfahrungswirklichkeit konstruiert werden."[3]

[Bearbeiten] Erkenntnis der realen Welt

Erkenntnis liefert kein Bild der realen Welt, sie liefert nur eine subjektive Konstruktion, die zur Welt 'passt' (wie ein Schlüssel zum Schloss passt). Sie ist wie ein "begriffliches Werkzeug, dessen Wert sich nur nach ihrem Erfolg im Gebrauch bemisst".[4] Das stimmt mit der Sichtweise von Kant überein: "[...] die Dinge, die unsere Sinne und unsern Verstand darstellen, sind nur Erscheinungen, d.i., Gegenstände unserer Sinne und unseres Verstandes, die das Zusammentreffen der Gelegenheitsursachen und der Wirkung des Verstandes sind [...]"[5]. Die 'Gelegenheitsursache' ist das, was unsere Wahrnehmungsorgane aufnehmen, in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn weiterleiten und dort von diesem zu einem Bild von Welt (oder Weltausschnitt) interpretiert, zusammengefügt, eben konstruiert wird. Das Gehirn ist dabei nicht nur 'Monitor', der eingehende Signale in ein Bild verwandelt, sondern bei der Interpretation fließt die gesamte Erfahrung des Individuums in die Konstruktion ein.[6]

[Bearbeiten] Grundprinzipien

Grundprinzipien des RK sind - mit Bezug auf Piaget[7]:"

  1. Wissen wird nicht passiv aufgenommen, weder durch die Sinnesorgane noch durch Kommunikation.
  2. Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut.
  3. Die Funktion der Kognition ist ein adaptiver Apparat, und zwar im biologischen Sinn des Wortes, und zielt auf Passung oder Viabilität.
  4. Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der "Erkenntnis" einer objektiven, ontologischen Realität."

Im Gegensatz zur Erkenntnistheorie Kants versteht sich der RK als eine Theorie des Wissens. Wissen ist damit "ein Werkzeug, daß nach seiner Nützlichkeit beurteilt werden muß und nicht als metaphysischer Entwurf anzusehen ist." [8]

[Bearbeiten] Biologische Grundlagen - Begrifflichkeiten

Piaget erklärt Wissen biologisch. Aus der systematischen Beobachtung von Kindern versteht er "Kognition als biologische Funktion und nicht als Ergebnis unpersönlicher, universaler und ahistorischer Faktoren"[9] Der radikale Bruch mit dem üblichen philosophischen Ansatz der Erkenntnistheorie liegt darin, dass es nicht um eine ontologische Welterklärung geht sondern darum, um die Erklärung der Welt, wie sie der Organismus erlebt.

Entscheidend ist die Fähigkeit des Kindes in seiner Entwicklung, sich an Gegenstände zu erinnern. Diesen Vorgang nennt v. Glasersfeld Re-Präsentation, das Objekt wird wiedervorgestellt. Dabei wird das Objekt nach einer vergangenen Erfahrung aus dem Gedächtnis zum Zeitpunkt der Re-Präsentation neu konstruiert.

Ein weiterer entscheidender Schritt in der Entwicklung des Kindes ist getan, wenn es einem Objekt eine eigene Existenz zumisst. Das Objekt gilt nunmehr also nicht als verschwunden, wenn das Kind es nicht sieht. Damit kann das Objekt sich auch bewegen, altern, wandeln, und wird trotzdem wiedererkannt. Es wird auch als Objekt in kausalen Prozessen erkannt.

Das Kind verbindet nun mit diesem Objekt allgemein Erwartungen. Werden diese Erwartungen mit nur geringen Abweichungen erfüllt, nennt der RK diesen Vorgang Assimilation. Die Erfahrung mit diesem Objekt wird bestätigt, verstärkt, v. Glasersfeld spricht auch von einer Verstärkung des Wiedererkennungsmusters.

Wird diese Erwartung nicht erfüllt, entsteht eine Störung, die der RK Perturbation nennt. Diese Perturbation führt zu einer Veränderung der vorhandenen Erkennungsmuster. Es wird ein neues Erkennungsmuster unter Einbeziehung der neuen Bedingungen erzeugt, so dass in Zukunft die Erwartungen in der Situation wieder erfüllt werden. Der RK nennt diesen Vorgang Akkommodation. Das Kind hat etwas gelernt - die Perturbation wurde beseitigt.

Durch den Vorgang der Beseitigung der Perturbation durch Akkommodation wird der Zustands des Gleichgewichts für das Individuum wieder hergestellt. Diesen Vorgang nennt der RK Äquiliberation. V. Glasersfeld sieht darin eine neuartige Lerntheorie. Nach v. Glasersfeld arbeitet Äquiliberation wie ein Regelsystem mit negativer Rückkopplung und gilt nicht nur für den begrifflichen Bereich sondern auch für den Bereich der sozialen Interaktion. Soziale Interaktionen sind eine viel reichhaltigere Quelle für Perturbationen und die darauf folgenden Akkommodationen als die auf der sensomotorischen Ebene veranlassten Störungen.

[Bearbeiten] Handlungsschemata

v. Glasersfeld schließt daraus, dass kognitive Organismen mindestens vier Merkmale besitzen müssen[10]:

  1. die Fähigkeit, und darüber hinaus die Neigung, im Strom der Erfahrung Wiederholungen festzustellen
  2. die Fähigkeit Erfahrungen zu erinnern und wiederaufzurufen (re-präsentieren)
  3. die Fähigkeit, Vergleiche und Urteile in bezug auf Ähnlichkeit und Unterschiedlichkeit vorzunehmen
  4. die Eigenschaft, gewisse Erfahrungen anderen vorzuziehen und somit elementare Wertekriterien zu besitzen.

Das Individuum baut daher Handlungsschemata auf, um adäquat mit der Welt umzugehen.

Auf der sensomotorischen Ebene dienen diese Handlungsschemata dem Überleben. Auf der mentalen Ebene, der Ebene der 'reflexiven Abstraktion' der Bildung viabler Begriffe, können Handlungsschemata beliebig ausprobiert und auf ihre Viabilität getestet werden. Auf dieser Ebene kann das Individuum daher Gedankenexperimente durchführen.[11] Erfahrungen können beliebig geteilt, zusammengefügt und neu gruppiert werden.

Das Individuum wird jeden Moment von Sinneseindrücken überschwemmt und wählt daher immer aktiv aus, was zentraler Gegenstand seiner Aufmerksamkeit ist. Dieser Vorgang muß nicht bewusst gesteuert sein. Die Aufmerksamkeit kann aber auch auf Gedankenexperimenten ruhen, also auf der Tätigkeit des Geistes. Das Individuum ist Akteur in beiden Situationen.

[Bearbeiten] Begriffe, Wissen, Sprache und Verstehen

Erfahrungen sind das Rohmaterial, aus dem Begriffe abstrahiert werden. Diese sind unsichbar, ebenso der Denkprozeß, bei dem die Begriffe verwendet werden. Da aber Gedanken kommuniziert werden können, müssen Begriffe mit Wörtern verbunden sein. So können sich begriffliche Strukturen offenbaren. Wissen ist viable Erfahrung des Individuums mit der Welt und daraus vom Individuum gebildete Begriffe und Abstraktionen.

Wissen, das vom Individuum als viabel eingestuft wird und ihm die Welt erfolgreich erschließt, kann auch von anderen Individuen genutzt werden. In diesem Fall spricht der RK von intersubjektivem Wissen. Es entsteht dadurch eine Viabilität zweiter Ordnung, allerdings keine größere Annäherung an die Realität: Beide Individuen verfügen ja nur über subjektives Wissen und haben keinen Zugang zur Realität.

Wissenschaftliches Arbeiten erzeugt Wissen hoher Viabilität, weil es unter den angegebenen Bedingungen reproduzierbar sein muß. Aber: "Das Funktionieren (einer Hypothese) ist ein Beleg für das Funktionieren." (H. v. Foerster) Hypothesen können sich nach Foerster als falsch erweisen, aber nicht als absolut richtig, nicht als wahr. Der Beobachter beobachtet auch im wissenschaftlichen Arbeitsprozess immer nur subjektiv: Bei jeder seiner Wahrnehmungen lenkt er 'seine' Aufmerksamkeit und 'sein' Gehirn interpretiert das, was er wahrnimmt. Heinz von Foerster sagt: „Objektivität ist die Illusion, dass Beobachtungen ohne Beobachter gemacht werden können.“ Als Kriterium für den Bestand von Theorien legt der RK an, dass diese viabler (von via: der Weg, also eigentlich: gangbarer) oder passender sein müssen als andere bzw. die gesehenen Probleme besser lösen müssen. Aus dieser Viabilität kann keine Schlussfolgerung über eine reale Welt abgeleitet werden, denn zahllose andere Schemata könnten genauso gut funktioniert haben.

Verstehen ist keine 'Übernahme' von Begriffen, die A verwandt hat, sondern bei B der Aufbau eigener Begriffssysteme, die mit den eigenen Erfahrungen verbunden sind und mehr oder weniger kompatibel zu den von A verwendeten Begriffen sind. Sprache hat daher nur orientierende Funktion.

Sprache ist die Aktivität des Individuums, Lautbilder, die es erzeugen kann, und Re-Präsentationen seiner Erfahrungen einander so zuzuordnen, dass sie kompatibel zu dem erscheinen, was andere Sprecher der Sprache konstruiert haben. Wörter sind also in Sprachakte umgesetzte Begriffe, die nach v. Glasersfeld (im Gegensatz zu Manturana) auch bei anderen Re-Präsentationen ihrer Erfahrungen hervorrufen können. Das Erlernen einer Sprache ist daher daran gebunden, dass diese Zuordnung immer wieder vom Individuum überprüft, variiert, modifiziert und geschärft wird. Aus konstruktivistischer Sicht muss man immer vor Augen haben, dass trotzdem die von A und B verwendeten Begriffe nicht identisch sind, sondern immer mit der jeweiligen subjektiven Erfahrung von A und B verbunden sind. Daher können sie bestenfalls miteinander kompatibel sein.

Beispiel: Wenn ich 'Pferd' schreibe oder sage, re-präsentiere ich meine Erfahrungen mit Pferden, setze diese Repräsentation in ein Lautbild um und rufe bei Ihnen, dem Leser oder Zuhörer, wenn Sie das Lautbild Pferd hören und akustisch verstehen, Ihre Re-Präsentation zu Pferd auf.

Sprachakte oder auch Schriftzeichen (Signale) sind nicht Träger von Bedeutung, sondern enthalten nur Anweisungen, wie die Signale und die gemeinte Bedeutung zuzuordnen ist. Beispiel: Das Morsealphabet ist eine Zuordnung von Buchstaben und Morsezeichen. Mit der Kette der Morsezeichen kann man in allen aus Buchstaben aufgebauten Sprachen Botschaften verschicken. Auch das Rückdekodieren in Worte hat erst dann einen Sinn, wenn beide Empfänger die gleiche Sprache sprechen. Kodieren und Dekodieren des Morsealphabets benötigt keine Kenntnis dieser Sprache. Sprachakte und Schriftzeichen benötigen daher immer einen Kontext, in dem sie interpretiert werden.

Beispiel: Die Auskunft: Abfahrt um 11:45 Uhr ist zwar verständlich, erhält aber erst eine Bedeutung durch die Gedanken an einen bestimmten Zug.

Die Interpretation von Sprechakten oder Schriftzeichen erfordert daher, dass der Zuhörer oder Leser ein begriffliches Gewebe herstellt, welches durch die Bedeutungen orientiert wird, die der Zuhörer den gehörten Sprechakten oder Schriftzeichen zumisst. Sprachliche Elemente oder Texte schränken also durch ihre (inhaltliche) Gestaltung den Spielraum ein, den der Zuhörer beim Zumessen, bei der Bedeutungsauswahl, hat.

Durch sprachliche Interaktion zwischen Individuen kommt es unter diesen Bedingungen zu gemeinsam benutztem Wissen darüber, was für die Welt gehalten wird. Es gibt aber keine Möglichkeit zu vergleichen, ob die Konstruktionen von Individuum A und B identisch sind. Aus dem gemeinsamen Handeln kann nur geschlossen werden, dass sich in Bezug auf die beobachtbaren Teile der Handlung zwischen A und B für die Dauer der Beobachtung (fast) keine Widersprüche ergeben. Die Konstruktionen von A und B sind dann eben miteinander bestenfalls kompatibel.

Beispiel: Meine Re-Präsentation von Pferd ist z.B. ein neugieriges Pferd auf der Weide, oder ein Rappe im Stall. Ihre Re-Präsentation von Pferd dagegen ein Wildpferd, was gerade zugeritten wird.

[Bearbeiten] Ein Konzept des ICH

So wie ein Individuum sein Bild von Welt Stück für Stück aus seinen Erfahrungen konstruiert, so kann auch sein Bild/Wissen vom eigenen ICH auf ähnliche Weise aufgebaut werden. In der allgemeinen Erfahrung denken wir bei ICH an die individuelle Identität oder Kontinuität einer Person. Dieses ICH ist Ort alles Erlebens und gleichzeitig etwas aktiv Handelndes. Der Konstruktivismus kann nach v. Glasersfeld bisher (1996) nur viable Konzepte des ICH bieten, in denen es Ort des Erlebens über die Sinnesorgane ist. "Das Ich als wirkender Akteur der Konstruktion oder das Ich als Ort des subjektiven Bewußtseins scheint jedoch eine metaphysische Annahme zu sein und liegt daher außerhalb des Bereiches empirischer Konstruktion."[12] Er stellt fest, dass ihm (1996) kein viable Erklärung des Bewusstseins bekannt ist.

[Bearbeiten] Ethik

Ernst von Glasersfeld folgert: „Der Konstruktivismus kann keine Ethik produzieren“. Dennoch ergeben sich aus dem Radikalen Konstruktivismus ethische Konsequenzen, wie etwa, dass die Verantwortung für alles Tun und Denken demjenigen zugerechnet werden muss, der sie tut und denkt: dem Einzelnen Individuum. Das Individuum selbst kann also durchaus ethisch handeln. Die Aussage v. Glasersfelds bezieht sich nur auf die Theorie selbst. Er betont auch, ihm sei keine Erkenntnistheorie bekannt, aus der Ethik ableitbar wäre.[13]

Für Heinz von Foerster ist Ethik ein Versuch zur Vereinheitlichung. Er setzt seinen ethischen Imperativ so: „Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!" [14] [15]

[Bearbeiten] Abgrenzung

  • Der Konstruktivismus befindet sich somit im Gegensatz zum Induktivismus und zum Falsifikationismus, und grenzt sich auch klar vom Solipsismus ab. Zwar entspricht der Prozess der Entwicklung neuer und besserer Theorien jenem, der im Rahmen des Falsifikationismus angenommen wird. Allerdings wird verneint, dass diese Theorien die Realität auch besser (oder überhaupt) beschreiben können.
  • Dem Instrumentalismus, der in großen Teilen davon ausgeht, Theorien entwickelten sich evolutionär und unpassende Modelle der Realität würden somit zwangsläufig von passenderen, näher an der Realität stehenden Vorstellungen von der Welt ersetzt, stellt der Konstruktivismus entgegen, dass eine Annäherung an eine objektive Realität durch bessere Theorien nicht erreicht werden kann.
  • Der Relativismus sieht wissenschaftliche Paradigmen sogar als Sache des Glaubens an, die jeweils nur innerhalb einer bestimmten Wissenschafts-Kultur als wahr oder falsch gelten können.
  • Es lässt sich auch eine deutliche Nähe zur Erkenntnistheorie Kants feststellen. Auch für Kant ist das 'Ding an sich' - so wie es wirklich ist - nicht erkennbar, wohl aber das Ding, so wie es sich für uns Menschen darstellt (vgl. Kritik der reinen Vernunft). Bei Kant gibt es einen Weg, der von den Dingen, wie sie uns erscheinen, zu unseren Vorstellungen von den Dingen führt. Bei Kant nähern sich unsere Vorstellungen 'des Dings an sich' immer weiter an, ohne dass es in seiner allumfassenden Wirklichkeit erkannt werden kann. Hier unterscheidet sich der Radikale Konstruktivismus von Kant. Dem RK ist die Realität aus biologischen Gründen unerkennbar und zur Frage, was die Wirklichkeit ist, kann er keine Aussage treffen. Nur die Viabilität kann verbessert werden.


[Bearbeiten] Kritik

Wissenschaftliche Gedankengebäude - Konstruktionen - können entweder verifiziert oder falzifisiert werden.

Von Kritikern wird häufig angeführt, dass der radikale Konstruktivismus sich selbst widersprechen würde. Zum einen lehne er eine objektive Erkenntnis im Sinne des Positivismus ab, zum anderen würden aber genau solche Erkenntnisse zum Beweis der Theorie angeführt. Weiterhin wird kritisiert, dass nach dem radikalen Konstruktivismus keine wissenschaftliche Erkenntnis möglich sei, da der Mensch die Wirklichkeit nicht direkt wahrnehmen könne.

Der RK 'lehnt objektive Erkenntnis' nicht ab: sie sind aus seiner Sicht nicht möglich. Deshalb kann er auch nicht auf 'solche' (objektiven) Erkenntnisse zurückgreifen. Der Auffassung, dass der RK keine wissenschaftliche Erkenntnis ermögliche, da Individuen die Wirklichkeit nicht direkt wahrnehmen können, kann entgegengesetzt werden, dass nach v. Glasersfeld wissenschaftliche Erkenntnisse im Grunde immer konstruktivistisch sind: Beispiel Newton. Er entwickelte sein Bild der Physik, welches in sehr vielen Bereichen nach wie vor angewendet wird (viabel ist). Einstein dagegen zeigte, dass die Physik Newtons nur einen besonderen Fall der Relativitätstheorie darstellt. (Beide Forscher sollen nicht für den Konstruktivismus vereinnahmt werden!). So gesehen lieferte Newton ein viables Modell der Physik, welches zwar durch ein viableres Modell von Einstein ersetzt wurde, praktisch aber immer noch genug Viabilität besitzt um angewendet zu werden. Beide Modelle liefern aus Sicht des RK allerdings keine Erkenntnis der Realität - also: auch Einsteins Relativitätstheorie kann irgendwann durch eine umfassendere (viablere) Theorie ersetzt werden, die aufgetretene Widersprüche zu erklären vermag.

Viel häufiger ist der Begriff „radikaler Konstruktivismus“ an sich Gegenstand der Kritik. Unter anderem führte dies bereits zu einer Umbenennung „benachbarter“ Theorien, wie dies etwa Peter Janich beim methodischen Kulturalismus Ende der 1990er vollführte.

Wenn jemand seine Theorie umbenennt, weil seine Theorie nicht in die Nähe von anderen Theorien kommen soll, oder um seine Theorie besser von anderen abzugrenzen, läßt sich daraus kein Beleg für die Gültigkeit einer der beiden Theorien gewinnen.

Kritiker werfen den Vertretern des radikalen Konstruktivismus vor, sie würden nur alte Erkenntnisse in modernem Gewand verpackt präsentieren. Insbesondere in der Philosophie seien die gedanklichen Figuren des radikalen Konstruktivismus schon seit langem in der Diskussion.

Der Konstruktivismus beruft sich auf eine ganze Reihe von Menschen, die ähnliche Gedanken vertreten haben, angefangen bei den Vorsokratikern. Es ist gute wissenschaftliche Tradition auch die Wurzeln einer Theorie zu beleuchten. v. Glasersfeld hat das für den RK ausführlich getan. Es ist daher unverständlich, was da kritisiert wird.

Es lässt sich historisch belegen, dass - wie im Falle des Radikalen Konstruktivismus - wissenschaftliche Forschungsergebnisse der Physiologie oder Biologie - teils von den Forschern selbst, teils von professionellen Philosophen - verabsolutiert und in idealistische philosophische Positionen projiziert wurden. Hierfür steht z.B. der Physiologe Johannes Peter Müller 1801-1858), der aus seinem 'Gesetz der spezifischen Sinnesenergien' die prinzipielle Nichterkennbarkeit der objektiven Realität folgerte (wie der Konstruktivismus auch). Ludwig Feuerbach bezeichnete diese erkenntnistheoretische Position dann als 'physikalischen Idealismus'. Abgesehen davon, dass es hier nicht um den RK geht, sondern um andere Forscher und professionelle Philosophen, um Einschätzungen von Feuerbach über Müller, wäre zu belegen, ob Müllers Gesetz der spezifischen Sinnesenergien mit dem RK vereinbar ist. Nur dann hätte es einen Sinn, sich mit der Einschätzung Feuerbachs zu beschäftigen und zu prüfen, ob diese Einschätzung gerechtfertigt ist.

Dem Konstruktivismus wird vorgeworfen, er beseitige den Unterschied von Wahrheit, Lüge und Irrtum.

Dieser Vorwurf geht im Ansatz am Verständnis des Konstruktivismus vorbei: die genannten Begriffe setzen ja voraus, dass es unabhängig von der individuellen Sichtweise (Konstruktion) eine objektive Sichtweise gäbe. Gerade dies wiederlegt aber der Konstruktivismus. "Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners." (H. v. Foerster) Der 'Besitz' von Wahrheit verschleiert die individuelle Verantwortung für die Sicht der Dinge und die daraus folgenden Taten. Umgekehrt bleiben die anderen den Beweis dafür schuldig, dass es so etwas wie Wahrheit oder Lüge gibt. Irrtümer (Konstruktionen, die nicht viabel sind) sind auf sensomotorischer Ebene unter evolutionärem Gesichtspunkt ausnahmslos tödlich. Auf mentaler Ebene ist ein Irrtum der Erweis dafür, dass eine Erklärung oder eine Theorie eben nicht viabel ist. Es muss dann wie bei Irrtümern sonst auch die betreffende Erklärung oder Theorie verworfen werden.

Vernichtend ist allerdings die Kritik, die dem radikalen Konstruktivismus vorwirft, einerseits das Bild der Welt, das mit der Theorie des Elektromagnetismus gegeben ist, zu benutzen, um zu beweisen, dass im elektrisch funktionierenden Nervensystem keine Bilder der Umwelt entstehen könnten, und andererseits keinerlei Konstruktionsmittel und Konstruktionsmethoden anzugeben, mit denen die von ihm behaupteten Konstruktionen ausgeführt werden, ohne auf Bilder der Welt wie etwa den Elektromagnetismus zurückzugreifen, womit der radikale Konstruktivismus aufhört, ein Konstruktivismus zu sein.

Auch der Elektromagnetismus ist aus der Sicht des RK eine viable Erklärung für die magnetischen Wirkungen des elektrischen Stroms. Warum soll der RK auf die Benutzung intersubjektives Wissen verzichten? Diese Kritik zeigt nur grundlegendes Unverständnis in Bezug auf den RK und ist durch ihre Wertung einfach nur peinlich.

[Bearbeiten] Zitate

Glasersfeld vertritt die Annahme,

„dass alles Wissen, wie immer man es auch definieren mag, nur in den Köpfen von Menschen existiert, und dass das denkende Subjekt sein Wissen nur auf der Grundlage seiner Erfahrung konstruieren kann.“[16]

Heinz von Foerster sagt:

",Da draußen' gibt es nämlich in der Tat weder Licht noch Farben, sondern lediglich elektromagnetische Wellen; ,da draußen' gibt es weder Klänge noch Musik, sondern lediglich periodische Druckwellen der Luft; ,da draußen' gibt es keine Wärme und keine Kälte, sondern nur bewegte Moleküle mit größerer oder geringerer durchschnittlicher kinetischer Energie usw."[17].

Die Neurobiologen Maturana und Varela schreiben:

Wenn wir die Existenz einer objektiven Welt voraussetzen, die von uns als den Beobachtern unabhängig und die unserem Erkennen durch unser Nervensystem zugänglich ist, dann können wir nicht verstehen, wie unser Nervensystem in seiner strukturellen Dynamik funktionieren und dabei eine Repräsentation dieser unabhängigen Welt [in uns] erzeugen soll [18].

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. v. Glasersfeld, Ernst: Der Radikale Konstruktivismus, Frankfurt/M, 1996, S. 49
  2. v. Glasersfeld, 1996, S. 22
  3. v. Glasersfeld, 1996, S. 41
  4. v. Glasersfeld, 1996, S. 55
  5. Kant, I., in: Kant, Werke, Band VII, S. 71
  6. Wolfgang Pahl gibt in anderm Zusammenhang dieses Verhältnis von 'Gelegenheitsursache' und Interpretationsumfang des Gehirns mit 25:70 an. Pahl, Wolfgang: Umdenken statt Apfelbäumchen pflanzen. Plädoyer für ein evolutionäres Weltbild, -, S. 82
  7. Vgl. v. Glasersfeld, 1996, S. 96
  8. v. Glasersfeld, 1996, S. 97
  9. v. Glasersfeld, 1996, S. 101
  10. Vgl. v. Glasersfeld, 1996, S. 121
  11. Vgl. v. Glasersfeld, 1996, S. 123
  12. Vgl. v. Glasersfeld, 1996, S. 210
  13. Ernst von Glasersfeld im Dritten Siegener Gespräch, abgedruckt in: Ernst von Glasersfeld, Radikaler Konstruktivismus, 1996, S. 335 - 336.
  14. von Foerster, Heinz/Bernhard Pörksen: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners : Gespräche für Skeptiker / Heinz von Foerster/Bernhard Pörksen. - 3. Aufl. - Heidelberg: Carl-Auer-Systeme, Verl. und Verl.-Buchh., 1999 ISBN, S. 24
  15. Heinz von Foerster (2002), Understanding Understanding S.303
  16. Ernst von Glasersfeld, Radikaler Konstruktivismus, 1997, S. 11.
  17. Heinz von Foerster in: Sicht und Einsicht (Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie), Braunschweig/ Wiesbaden, 1985, S. 29
  18. H. Maturana / F. Varela: Der Baum der Erkenntnis, München 1987, S. 259, [Zusatz von juegoe]

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