Raumdeckung
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Im Fußball basieren moderne Spielsysteme auf dem Prinzip der Raumdeckung. Im Gegensatz zur Manndeckung, die einem Spieler einen direkten Gegenspieler zuordnet, wird bei der Raumdeckung ein bestimmter Bereich von einem Spieler verteidigt. Dadurch, dass die direkte Zuordnung aufgehoben ist, sind die Aufgaben der Abwehrspieler auch im Spielaufbau, die Aufgaben der Stürmer und Mittelfeldspieler auch im Verteidigen gegen die gegnerischen Angriffe zu sehen. Durch ein ballorientiertes Verschieben der Positionen – welches ein hohes Laufpensum erfordert – wird die Abwehrarbeit auf das gesamte Team verteilt und auch Abwehrspieler werden in den Spielaufbau mit einbezogen. Ziel des Verschiebens ist es, in Ballnähe eine Überzahlsituation zu schaffen um so entweder den ballführenden Gegenspieler unter Druck zu setzen oder bei eigenem Ballbesitz möglichst mehrere Anspielstationen zu schaffen.
Raumdeckung erfordert von Spielern ein hohes Maß an taktischem Geschick. Systeme, die mit Raumdeckung funktionieren, gelten gemeinhin als offensiver und schneller als Systeme mit Manndeckung. Die Positionen der Manndecker und die des Liberos werden umfunktioniert in die der Innenverteidiger und Außenverteidiger. Durch die Definition der Positionen ist das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff im Vergleich zur Manndeckung erleichtert.
In Unterzahl wird Raumdeckung auch im Eishockey praktiziert.
Siehe auch: Taktik (Fußball), Taktik (Eishockey)