Reformationskirche (Berlin)

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Turm der Reformationskirchen mit zwei unterschiedlichen Uhrzeiten

Die Reformationskirche ist eine evangelische Kirche in Berlin-Moabit und Wahrzeichen des Beusselkiezes.

Das Kirchengebäude wurde 1905–1907 auf einem Eckgrundstück an der Beusselstraße 35 und Wiclefstraße 33–35 errichtet. Die ursprünglichen Pläne lieferte der Dombaumeister Ernst Schwartzkopff, der jedoch kurz nach der Grundsteinlegung vom 28. September 1905 verstarb. Nach seinem Tod wurden die Entwürfe von August Dinklage und Ernst Paulus grundlegend überarbeitet. Die Pfarrkirche wurde 1907 geweiht, während die Arbeiten an Pfarr- und Gemeindehäusern noch bis 1910 andauerten. Letztere setzen die Fluchtlinien der Häuser in der Beussel- und Wiclefstraße fort, um den Eindruck einer historisch gewachsenen Baugruppe zu erwecken. Der markante, 82 Meter hohe, Kirchturm an der Straßenkreuzung dominierte bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das Stadtbild des Beusselkiezes. Zwar erfolgte bis 1953 ein Wiederaufbau jedoch nur mit einer Höhe von 50 Metern.

2004 kam es zu einer Fusion der Gemeinde mit der benachbarten Heilandsgemeinde. Im selben Jahr hatte ein Brand den neben der Reformationskirche befindlichen Neubau aus den 1960er Jahren beschädigt. In diesem befinden sich Wohnungen und der Gemeindesaal. Darüber hinaus ist das Kirchengebäude sanierungsbedürftig und müsste gemäß den heutigen Bauvorschriften umgebaut werden. Die dafür nötigen 2,4 Millionen Euro können von der Gemeinde jedoch nicht aufgebracht werden, da zudem gerade die Heilandskirche saniert wurde.

Zwar wurde die Kirche mehrmals in de Woche durch die Cantorei, einem 60-köpfiger Chor, genutzt, doch blieb der sonntägliche Gottesdienstbesuch mit drei bis zehn Gläubige schwach. Zudem sind die Betriebskosten in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Aus diesem Grunde wurde vom Gemeindekirchenrat für den Winter 2006/07 – mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage – beschlossen, in der Reformationskirche keine Gottesdienste stattfinden zu lassen.

Wegen dieser schwierigen Verhältnisse hatte die Kirchenleitung gedroht, alle Zahlungen an die Gemeinde einzustellen, falls sie sich weigere, das Gebäude frei zu geben. In Folge dessen sind die Gebäude in das Eigentum der Landeskirche übergegangen. Allerdings ist noch immer ungeklärt, was im weiteren damit geschehen soll. Zwar ist auch von ihrer Seite kein Geld zur Sanierung vorhanden, doch soll ein Verkauf lediglich die letzte Option bleiben.

[Bearbeiten] Quellen

Jürgen Tomisch: Bezirk Mitte. Ortsteile Moabit, Hansaviertel und Tiergarten. In: Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmale in Berlin. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-035-6, S. 290 f.
identisch mit dem Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen