Reinhold von Werner
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Reinhold von Werner (* 10. Mai 1825 in Weferlingen bei Magdeburg; † 1909) war ein deutscher Vizeadmiral und Militärschriftsteller.
Werner begann seine Laufbahn 1842 in Hamburg auf einem Handelsschiff und trat 1849 als Auxiliaroffizier in die deutsche Marine ein. Nach deren Auflösung 1852 ging er als Leutnant zur See in preußische Dienste und wurde 1856 Kapitänleutnant.
Als Kommandant des Transportschifs Elbe machte Werner die Expedition nach Ostasien mit (1859–62).
Bei Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 erhielt er das Kommando der Dampfkorvette Nymphe, mit der er sich im Gefecht bei Jasmund auszeichnen konnte. Er wurde dann zum Korvettenkapitän befördert und erhielt 1866 das Kommando über das Panzerschiff Arminius. Mit diesem Schiff nahm er die hannoverschen Befestigungen an der Elbe, der Weser und an der Ems ein.
Zwischen 1867 und 1869 war Werner Oberwerftdirektor in Danzig und erhielt dann das Kommando über die Panzerfregatte Kronprinz und wurde zum Kapitän zur See ernannt. 1873 wurde er als Chef eines Geschwaders mit fünf Schiffen nach Westindien entsandt, anschließend nach Spanien, um für den Schutz der deutschen Bevölkerung während der spanischen Revolution zu sorgen. Hier nahm Werner am 25. Juli 1873 das von den Aufständischen besetzte Kanonenboot Vigilante und am 1. August gemeinsam mit der englischen Panzerfregatte Swiftsure die Panzerfregatte Vitoria und die Holzfregatte Almansa, wobei er die gesamte Besatzung von 1.400 Mann entwaffnete. Das Vorgehen Werners fand nicht die Billigung des Reichskanzlers Otto von Bismarck, deshalb wurde er von seinem Posten als Geschwaderchef abberufen, um wegen Überschreitung seiner Befugnisse vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. Hier erhielt er jedoch einen einstimmigen Freispruch.
Werner wurde dann zum Oberwerftdirektor von Wilhelmshaven ernannt und 1875 zum Konteradmiral befördert, gleichzeitig auch zum Chef der Marinestation der Ostsee gemacht.
Im Oktober 1878 nahm er seinen Abschied, um sich nach Wiesbaden zurückzuziehen. 1898 wurde er zum Vizeadmiral ernannt und 1901 geadelt.
[Bearbeiten] Werke
- Die preußische Expedition nach China, Japan und Siam. Leipzig (2. A., 1873)
- (anonym erschienen): Die preußische Marine : ihre Beteiligung am Deutsch-Dänischen Kriege, ihre Bedeutung und Zukunft. Berlin (1864)
- Das Buch von der deutschen Flotte. Bielefeld (8. A., 1902)
- Die Schule des Seewesens. Leipzig (1866)
- Seebilder. Bielefeld (1876)
- Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin (6. A., 1898)
- Berühmte Seeleute 2 Bde. Berlin (1882–84)
- Auf See und an Land. Berlin (1884)
- Drei Monate an der Sklavenküste. Stuttgart (1885)
- Dirk Mallinga. Leipzig (2. A., 1888)
- Auf fernen Meeren und daheim. Berin (1893)
- Neue Seemannsbücher Berlin (1895 ff.
- Salzwasser : Erzählungen aus dem Seeleben. Berlin (2. A., 1897)
- Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte von Germanicus bis Kaiser Wilhelm II. München (1898)
1864 begründete Werner die Zeitschrift Hansa, Zeitschrift für See- und Rettungswesen
Personendaten | |
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NAME | Werner, Reinhold von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Vizeadmiral und Militärschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1825 |
GEBURTSORT | Weferlingen bei Magdeburg |
STERBEDATUM | 1909 |