Repetierarmbrust
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Eine Repetierarmbrust ist eine Armbrust bei der die Schritte Spannen, Pfeil einlegen und auslösen mit einer einfachen, einhändigen Bewegung ausgeführt werden können. Dadurch kann eine solche Waffe wesentlich schneller schießen als eine normale Armbrust. Ein Behälter mit einigen Bolzen wurde überhalb des Bogens montiert. Der Mechanismus wurde durch die Vor- und Zurückbewegung eines rechteckigen Hebels angetrieben.
[Bearbeiten] Geschichte
Repetierarmbrüste haben eine lange Geschichte, die ältesten schriftlichen Belege stammen aus der Han Dynastie (ca. 20 nach Christus) in China. Die chinesische Repetierarmbrust (Chu-ko-nu) ist ein sehr einfaches Ausrüstungsstück. Sie soll vom chinesischen Befehlshaber Zhughe Liang (181-234 n.Chr) erfunden worden sein, was jedoch umstritten ist, da die frühesten Zeichnungen der Waffe in der Bibliothek von Chu gefunden wurden, die von 250 n.Chr. stammt. Es ist wahrscheinlicher, dass Historiker in der Ming Dynastie die Lian-Nu, eine Variante der Repetierarmbrust, die mehrere Pfeile auf einmal abschoss und tatsächlich von Zhughe Liang erfunden wurde, mit der Urform verwechselten. Der letzte größere Einsatz der Repetierarmbrust fand im Chinesisch-Japanischen Krieg (1894-1895) statt. Der Grundaufbau der Repetierarmbrust ist seit ihrer Erfindung relativ unverändert geblieben.
[Bearbeiten] Chu-ko-nu
Die Chu-ko-nu war eine der einfachsten und berühmtesten Bauweisen. Sie war extrem einfach in Herstellung und Gebrauch und konnte problemlos zehn Pfeile in 15 Sekunden verschießen. Eine normale Armbrust mit Stahlbogen konnte in dieser Zeit kaum einmal schießen. Trotzdem hatte die Chu-ko-nu weder die Kraft noch die Zielgenauigkeit einer normalen Armbrust. Um trotzdem akzeptable Reichweiten zu erzielen verwendete man leichte Pfeile statt Bolzen. Daher war die Chu-ko-nu gegen schwerer gepanzerte Feinde nicht sehr nützlich, außer wenn die Pfeile vergiftet wurden, wodurch auch eine kleine Wunde tödlich sein konnte. Die Zielgenauigkeit der Chu-ko-nu war eher gering, da der nächste Schuss aber in nur einer Sekunde folgte, konnte man die Ausrichtung der Waffe sofort korrigieren und noch einmal auf gleiches Ziel schießen.
Die Chu-ko-nu wurde angetrieben, indem man einen Hebel vor und zurück bewegte. In dieser Bewegung wurde der Bogen gespannt, ein neuer Pfeil eingelegt und die Waffe abgefeuert.
Diese Technik setzte die Sehne enormen Belastungen aus, da Kräfte von oben und von unten auf sie einwirkten. Besonders das Anheben des Magazins übte Druck auf die Sehne aus, weshalb sie mit Gänse- oder Entenfedern verstärkt wurde.
Es gab auch veränderte Versionen der Chu-ko-nu, wie zum Beispiel Belagerungsarmbrüste mit größeren Pfeilen und größerer Spannkraft, die von zwei Soldaten bedient werden mussten, oder schwere Versionen mit zwei Magazinen, die zwei Pfeile auf einmal abschossen. Letztere wurde auf kurze Entfernung eingesetzt.