Retro-Prog
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Der Retro-Prog ist eine in den frühen 1990er Jahren entstandene Variante des Progressive Rock, welche die ursprünglichen Konzepte, Sounds und Ideen der klassischen Prog-Bands der 1970er Jahre aufgriff und neu verarbeitete.
Aus dieser Beschreibung gehen zunächst keine Unterschiede gegenüber den Merkmalen der Neo-Prog-Bewegung der 1980er Jahre hervor. Im Detail lassen sich jedoch durchaus einige substanzielle Verschiedenheiten feststellen.
- Bei der Auswahl der Keyboard-Sounds erfolgte eine Rückbesinnung auf die Tasteninstrumente des klassischen Prog, insbesondere auf Mellotron, Hammond-Orgel und Klavier. Die oftmals jungen Retro-Prog-Bands profitieren insofern von den Möglichkeiten der digitalen Audiotechnik, dass durch Simulation der gewünschten Klangfarben die kostspielige Anschaffung der teilweise außer Produktion geratenen Instrumente überflüssig wurde. Die im Neo-Prog dominierenden elektronischen Synthesizer-Klangteppiche verloren an Bedeutung.
- Während der Vorsatz, eine bombastische, theatralische Atmosphäre im Stil der frühen Genesis zu erzeugen, als musikalische Quintessenz des Neo-Progs betrachtet werden kann, variieren die im Retro-Prog vermittelten Stimmungen auf den verschiedensten Abstufungen zwischen ironischer Leichtigkeit und schwerer Melancholie, gelegentlich sogar innerhalb eines Stückes.
- Ähnlich den Vorbildern aus der klassischen Ära des Progressive Rock waren die Größen des Neo-Prog fast ausschließlich britischer Herkunft. Hingegen lassen sich mehrere Zentren des Retro-Prog benennen:
- USA: Spock's Beard, Echolyn, IZZ, Discipline, Cairo, Glass Hammer
- Skandinavien: Änglagård, The Flower Kings, Anekdoten, Kaipa, Sinkadus, Wobbler (Band), White Willow
- Großbritannien: Magenta, Citizen Cain, Mostly Autumn
- Internationale Supergroup-Projekte: Transatlantic, The Tangent
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Babyblaue Seiten, besprochene Alben mit dem Stilmerkmal "Retro-Prog".