Riccati-Gleichung
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Die Riccati-Differentialgleichung ist eine nichtlineare gewöhnliche Differentialgleichung erster Ordnung der Form
.
Sie ist nach dem Mathematiker Jacopo Francesco Riccati benannt, einem italienischen Grafen (1676-1754), der sich intensiv mit der Klassifizierung von Differentialgleichungen befasste und Methoden zur Reduzierung der Ordnung von Gleichungen entwickelte.
Die allgemeine Integration der Riccati-Differentialgleichung ist mit den üblichen Methoden nicht möglich - jedoch durch eine Substitution, wenn man eine Lösung u = yp (etwa durch Raten) kennt:
Mit dieser partikulären Lösung u führt man die Substitution
z = y − u
durch und erhält eine Bernoulli-Differentialgleichung der Form
.
Deren Lösung (siehe dort) erfolgt durch Reduzierung auf eine lineare Differentialgleichung erster Ordnung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Konstante Koeffizienten
Sind die Koeffizienten P, Q und R keine Funktionen von x, also konstant, dann lässt sich die Riccati-Dgl. in eine lineare homogene Dgl. 2. Ordnung umformen.
Multipliziert man die Riccati-Dgl mit R, ergibt sich
.
Substituiert man erhält man die Dgl. in der Normalform
.
Des Weiteren substituiert man w in der folgenden Weise:
Daraus folgt
und
.
Setzt man das in die Normalform der Dgl. ein, ergibt sich
.
Durch Umformen erhält man eine lineare homogene Dgl. 2. Ordnung für z:
.
Mit der Lösung für z ergibt sich die Lösung der Riccati-Dgl. zu
[Bearbeiten] Weitere "Riccati-Gleichungen"
Denselben Namen Riccati-Differentialgleichung tragen noch zwei andere Gleichungstypen, die für verschiedene Themen von Angewandter Mathematik bis zur Finanzwissenschaft von Bedeutung sind (siehe Weblinks).