Ringanker
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Ringanker sind ein Element des Tragwerkes von Gebäuden. Sie dienen der Sicherstellung des Lastabtrages von Scheibenbauteilen. Im Gegensatz zum Ringbalken können Ringanker nur Zugkräfte aufnehmen, sie finden sich z. B. in schubsteifen Deckenplatten.
Eine weitere Verwendung finden Ringanker am Kopf von Mauerwerkswänden, bei Bauten ab 2 Geschossen, und Wänden mit vielen, großen Wandöffnungen, Länge >= 18 m, wenn die Baugrundverhältnisse es erfordern (gem. DIN 1053). Auch hier stellen Sie die Scheibenwirkung der Wand sicher, indem Sie im Mauerwerk ein Zugband ausbilden.
Gängigerweise wird der Ringanker als geschlossenes Polygon ausgeführt, d. h. umlaufend um das Gebäude, entweder im Deckenrand als Bewehrung in der Deckenscheibe, oder z. B. als eingelegter Blechstreifen in Mauerwerkswänden, daher der Name "Ring"-Anker.
Die Funktion der Ringanker in Bauwerken ohne Schubsteife Deckenscheiben (z. B. bei Holzbalkendecken) kann auch von den Ringbalken übernommen werden, die dann dafür gesondert bemessen werden müssen.
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Dierks; Klaus-Jürgen Schneider (Hrsg.): Baukonstruktion. Werner Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 3-8041-1347-8
- Prof. Dr.-Ing. L. Franke und Mitarbeiter - Vorlesung Projektseminar Baukonstruktion, TUHH