Royal Aircraft Factory S.E.5
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Die Royal Aircraft Factory S.E.5 war ein britisches Doppeldecker-Jagdflugzeug im Ersten Weltkrieg von 1917.
Obwohl die S.E.5 nicht so bekannt wurde, wie die Sopwith Camel, war sie vielleicht eines der wichtigsten und einflussreichsten Flugzeuge im Ersten Weltkrieg. Die S.E.5. kann im März 1917 an die Front, zu einer Zeit als die Deutschen den Luftkampf dominierten.
Die S.E.5 (Scout Experimental 5) wurde von Henry P. Folland und J. Kenworthy bei der Royal Aircraft Factory in Farnborough entworfen. Sie wurde um einen neuen 150 PS (112 kW) Hispano-Suiza 8a V8-Motor herum entwickelt. Der erste Prototyp flog am 22. November 1916. Die beiden ersten Prototypen stürzten allerdings ab und so musste der dritte Prototyp überarbeitet werden.
Nur 77 originale S.E.5 wurden gebaut, bevor die erweiterte Version S.E.5a entstand. Insgesamt wurden rund 5.200 S.E.5 gebaut und dies in sechs Fabriken, wie z.B. Austin Motors und Vickers. Einige wenige wurden zu zweisitzigen Schulversionen umgebaut. Pläne zur Fertigung von 1.000 S.E.5. für die USA bei Curtiss zerschlugen sich mit Ende des Krieges.
Mit der Einführung eines 200 PS (147 kW) Hispano-Suiza oder Wolseley Viper (Hispano-Suiza-Motor mit erhöhter Kompression) wurden die anfänglichen Motorprobleme gelöst. Die Maschine flog nun rund 45 km/h schneller. Die S.E.5 war ein ausgesprochen stabiles Flugzeug und stellte somit ein ideales Jagdflugzeug dar. Sie war auch eines der schnellsten Flugzeuge seiner Zeit und erreichte 222 km/h, damit lag sie im Bereich der SPAD S.XIII. Sie erreichte zwar nicht die Wendigkeit einer Sopwith Camel und war auch kein besonders guter Jäger im Kurvenkampf. Dafür waren ihre Flugeigenschaften weit besser als die der Camel.
Die S.E.5 hatte ein synchronisiertes 7,7 mm Vickers-MG, welches an der linken Seite des Rumpfes montiert war. Über der oberen Tragfläche war zusätzlich ein 7,7-mm-Lewis-MG montiert. Das Cockpit lag hinter den Tragflächen, was die Sicht über die lange Nase etwas erschwerte, aber ansonsten war die Sicht gut.
Die S.E.5 kam ab März 1917 zum No. 56 Squadron der Royal Flying Corps. Am 22. April 1917 erfolgte der erste Patrouillenflug an der Westfront über Frankreich. Die S.E.5a kam ab Juni 1917 zum Einsatz.
Im Jahre 1918 waren 21 britische und 2 amerikanische Schwadrone mit S.E.5 ausgestattet. Viele der alliierten Fliegerasse flogen die S.E.5, darunter Billy Bishop, Raymond Collishaw, Edward Mannock und James McCudden. Das englische Fliegerass Albert Ball schätzte am Anfang die Maschine nicht als besonders gut ein, aber 13 seiner 44 Luftsiege errang er mit der S.E.5.
James McCudden schrieb über die S.E.5 a:
Es war sehr gut, in einer Maschine zu sein, die schneller war als die der Hunnen, und zu wissen, daß man fliehen konnte, wenn die Lage zu heiß wurde.
Sholto Douglas der Kommandeur des No. 84 Squadron der RFC (welches die S.E.5 als erstes benutzte) listete folgende Eigenschaften über das Flugzeug auf:
- komfortabel mit einer guten Rundumsicht
- hohe Leistung und Manövrierfähigkeit bei hohen Geschwindigkeiten
- stabil und schnell um Geschwindigkeit beim Sturzflug zu bekommen
- nützlich sowohl im Offensiv- und als auch Defensivkampf
- stabile Konstruktion
- sehr leistungsstarker Motor
[Bearbeiten] Technische Daten
Royal Aircraft Factory S.E.5a: | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 6,38 m |
Flügelspannweite | 8,11 m |
Tragflügelfläche | 22,67 m² |
Höhe | 2,89 m |
Antrieb | 1x Wolseley Viper-V8, 200 PS (147 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 222 km/h |
Reichweite | 483 km |
Besatzung | ein Pilot |
Dienstgipfelhöhe | 5.185 m |
Leergewicht | 639 kg |
Fluggewicht | 902 kg |
Bewaffnung | 1x 7,7 mm Vickers-MG, 1x 7,7mm Lewis-MG |
[Bearbeiten] Einsatzländer
- Australien (AFC, RAAF)
- Kanada
- Polen
- Südafrika
- Großbritannien (RAF, RFC)
- USA