Royal Flying Doctor Service of Australia
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Der Royal Flying Doctor Service of Australia, RFDS (dtsch. königlicher fliegender Ärztedienst Australiens; kurz The Flying Doctors – dtsch. Die fliegenden Ärzte) ist eine gemeinnützige Institution, die Menschen in den wenig besiedelten Gebieten Australiens mit Hilfe von Flugzeugen ärztliche Versorgung gewährleistet. Es wird ein 24-Stunden-Service angeboten, der ärztliche Hilfe sowohl im Notfall als auch in der allgemeinen Gesundheitspflege leistet.
Der Gründer des RFDS war Reverend John Flynn von der Presbytarian Church, der den Missstand beheben wollte, dass es nur 2 Ärzte für das 2 Mio. km² große Outback gab. 1912 rief er die Australian Inland Mission ins Leben und eröffnete einige Buschkrankenhäuser. Um die gewaltigen Strecken zurücklegen zu können, verfolgte er den Plan eines Luftdienstes.
Der erste Stützpunkt des RFDS wurde im Mai des Jahres 1928 in Cloncurry (Queensland) eingerichtet. Er wurde inzwischen nach Mount Isa verlegt. Der Stützpunkt in Alice Springs wurde 1939 auf Betreiben des Landfrauenverbandes als Tribut an die Pionierfrauen im Outback und zur Feier ihres hundertsten Geburtstages gebaut und eröffnet. Zusammen mit den Stützpunkten in Port Augusta, Yulara und Adelaide bildet er die Zentralsektion.
Der RFDS betreut ein Gebiet von 1,25 Millionen km² mit einem Radius von 600 km von Alice Springs. In diesem Gebiet leben zirka 16.000 Menschen, 90 % von ihnen sind Aborigines.
Die Kontrollstation nimmt montags bis freitags von 7.30 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags Anrufe in Notfällen und bei anderen Schwierigkeiten an, aber der ärztlicher Einsatz ist 24 Stunden dienstbereit. Für viele Menschen im Outback war und ist dies die einzige Verbindung mit der Außenwelt.
Ärztliche Beratungen erfolgen nach Bedarf. Anrufe werden im Kontrollzentrum über Sprechfunk entgegengenommen und dann direkt mit einem Arzt zur medizinischen Beratung verbunden. Heutzutage wird dieser Dienst hauptsächlich als Ersatz bei Ausfall des Telefons eingesetzt. Außerhalb der Dienststunden werden die Funkfrequenzen auf Fernbedienung umgeschaltet und nur auf Anrufe für den Arzt hin abgehört, so dass der Funk 24 Stunden täglich rund um die Uhr für Notrufe in Bereitschaft ist.
Das medizinisches Team besteht aus sechs Ärzten, von den fünf beim Gesundheitsdienst des Northern Territory angestellt sind, und sechs Flugkrankenschwestern. Dieses Team ist für die ärztliche Hilfe auf allen Routine- und Notflügen verantwortlich. Der RFDS beschäftigt an der Gesundheitsstation von Yulara auch zwei Ärzte, zwei Krankenschwestern und zwei Sanitäter.
Von Alice Springs aus setzt der Royal Flying Doctor Service zwei einmotorige Pilatus PC-12 Flugzeuge und ein Beechcraft King Air ein, die von sechs Piloten geflogen und von drei Ingenieuren gewartet werden. Diese Flugzeuge können bis zu vier Personen gleichzeitig evakuieren und das gesamtes Gebiet in zwei Stunden erfassen. Die Patienten werden dann mit dem Krankenwagen vom Flughafen Alice Springs zur weiteren medizinischen Betreuung ins Krankenhaus gebracht.
Der RFDS hat 20 Stützpunkte, die ungefähr zwei Drittel des australischen Kontinents erfassen, und betreibt 45 Flugzeuge. Neue Flugzeuge wie die Pilatus PC-12 kosten mehr als viereinhalb Millionen Dollar: dies schließt Navigationsinstrumente, Funkausrüstung und medizinische Geräte ein.
Der RFDS nimmt eine Sonderstellung ein: Privatpersonen, die durch Medicare, der australischen Krankenversicherung, oder auch durch internationale Versicherungsabkommen auf Gegenseitigkeit versichert sind, brauchen für diese Leistungen nichts zu zahlen, gleichgültig, ob sie im Outback leben, es Durchreisende oder Besucher aus einem anderen Bundesstaat oder dem Ausland sind.
Die laufenden Unterhaltungskosten des RFDS werden durch Zuschüsse des Bundes und der Regierung des Territoriums finanziert. Kosten für den Ersatz von Investitionsausrüstung oder von medizinischen Geräten muss der Dienst selbst decken. Deshalb ist er in starkem Maße auf öffentliche Spenden und andere Aktivitäten, wie z. B. das Besucherzentrum und Café, angewiesen.
