Ruderfußkrebse
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Ruderfußkrebse | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Copepoda | ||||||||||||
Ruderfußkrebse (Copepoda, Copepoden) sind kleine, aquatische Krebse (Crustacea), die marine und limnische Gewässer besiedeln. Sie bilden die artenreichste Gruppe der Crustaceen (14.000 Arten, 2300 Gattungen, 210 Familien) und stellen den größten Anteil des marinen Plankton (Zooplankton). Viele Arten der Cyclopoida und Harpacticoida leben auch im Grundwasser und haben sich diesem Lebensraum angepasst (geringere Größe, blind, pigmentlos, verlangsamter Metabolismus, hohes Alter, wenige, dotterreiche Eier). Manche Spezies sind parasitisch und sind aufgrund dieser Lebensweise morphologisch stark modifiziert (z.B. Poecilostomatoida). Die Copepoden stellen eine Unterklasse in der Klassifikation der Crustaceen dar und gliedern sich in 10 Ordnungen:
- Platycopioida
- Calanoida
- Mormonilloida
- Poecilostomatoida
- Siphonostomatoida
- Misophrioida
- Cyclopoida
- Monstrilloida
- Harpacticoida
- Gelyelloida
Ruderfußkrebse besitzen mehr (Calanoida) oder weniger (Harpacticoida) lange Antennen, die sie als Sensoren und zur Fortbewegung nutzen. Je nach Ordnung tragen die Weibchen ein oder zwei Eisäcke unter dem Hinterleib oder sie entlassen die Eier direkt in die Wassersäule.
Copepoden sind wichtige Nahrung für kleine Fische, andere Krebse und Wale. Planktische Formen fressen direkt das Phytoplankton, wobei sie mit ihren erstaunlichen Mundwerkzeugen u.a. auch einzelne Zellen aus dem Wasser selektieren. Einige Wissenschaftler sagen, sie bilden die größte Biomasse der Welt. Um diesen Titel konkurrieren sie mit dem Antarktischen Krill (Euphausia superba).
Auch in marinen und limnischen Gewässerböden (Benthal) können Copepoden, speziell Harpacticoiden, sehr zahlreich sein. So können in einem Liter Sand über 2000 von ihnen leben.