Rundmäuler
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rundmäuler | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cyclostomata | ||||||||||||
Ordnungen | ||||||||||||
|
Die Rundmäuler oder Zyklostomen (Cyclostomata) bilden mit den Ostracodermi eine der beiden Klassen der Agnatha (Kieferlosen).
Sie wurden früher als „niedere Wirbeltiere“ bezeichnet und sind entwicklungsgeschichtlich die Vorgänger der Fische.
Ihre gemeinsamen Merkmale sind (im Gegensatz zu den Fischen):
- Keine Schuppen,
- keine paarigen Gliedmaßen,
- statt des Rückgrats eine Chorda (Rückensaite);
- Ein ovales oder rundes Saugmaul, das neben seiner
- saugnapfartigen Struktur auch Hornzähne aufweist sowie
- meist (beispielsweise beim Neunauge) eine stempelartige Zunge.
Die Rückensaite hat - gerade wegen der äußeren Fischähnlichkeit - die Zoologen schon früh interessiert. So schreibt Brehms Thierleben etwa 1877 über die Gattung der Neunaugen:
- „Sie sind wohl äußerlich fischähnliche, an Aale erinnernde Tiere, aber ihrem inneren Bau nach von den Fischen stark unterschieden. Ihr Achsenskelett, das der Rückensaite des Lanzettfischchens und der Wirbelsäule der Fische entspricht, hat durch Verknorpelung größere Festigkeit erhalten, zeigt auch in den Anfängen eine Gliederung, doch sind echte Wirbel noch nicht ausgebildet.
- Eine knorpelig-häutige Schädelkapsel umgibt das kleine Gehirn, dessen Aufbau dem der Fische ähnlich ist. Das Geruchsorgan ist ein unpaariger Sack, der zwischen den beiden kleinen Augen nach außen mündet... Indem man zu diesen sieben Löchern [der Kiemenbeutel] ein Auge und das unpaarige Nasenloch hinzuzählte, kam die Bezeichnung Neunauge zustande. ...“
In unseren Gewässern kommen drei Arten vor, das Große, Kleine und Flussneunauge: Lamprete oder Meerbricke (bis 1 Meter beziehungsweise 3 Kilogramm), die Sandbricke (10 bis 40 Zentimeter) und die Bricke (Flussbricke, 30 bis 50 Zentimeter). Obwohl sie nur eine schmale Rückenflosse haben, sind sie rasche und gewandte Schwimmer. Dennoch saugen sie sich manchmal als „Untersee-Autostopper“ an Fischen fest. Sie ernähren sich von Würmern, Insekten und Fischbrut.
[Bearbeiten] Systematik
Die Rundmäuler teilen sich in zwei Ordnungen, von denen die zweite auch durch Arten in mitteleuropäischen Gewässern vertreten ist:
- Schleimaale (Myxinoidea), auch Inger genannt
- Neunaugen (Petromyzonta)