Sajama
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Nevado Sajama | |
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Der Sajama im Abendlicht |
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Höhe | 6.542 m |
Lage | Oruro, Bolivien |
Gebirge | Anden |
Geografische Lage | Koordinaten: 18° 6' 14" S, 68° 52' 53" W18° 6' 14" S, 68° 52' 53" W |
Typ | Stratovulkan |
Erstbesteigung | 1939 durch Piero Ghiglione und Joseph Prem |
Normalweg | Hochtour |
Besonderheiten | Höchster Berg Boliviens |
Der Nevado Sajama ist der höchste Berg Boliviens und einer der höchsten Vulkane der Welt. Er befindet sich in der Mitte des Sajama-Nationalparks an der Südwest-Grenze Boliviens mit Chile. Er steht auf der Hochebene des Altiplano auf einer Basis von etwa 4.200 m, wodurch er wesentlich niedriger erscheint, als er tatsächlich ist. Der symmetrische Vulkan ist seit mindestens 25.000 Jahren erloschen. Da der Gipfel durch eine Eiskappe bedeckt ist, sind Spuren eines Kraters nicht sichtbar. In den umliegenden Dörfern gilt der Nevado Sajama als Heiligtum; er stellt einen Gott männlichen Geschlechts dar. In La Paz wiederum wird er als Teil des Illimani betrachtet. Trotz dieses Status' begrüßen die Anwohner der Umgebung die touristische Besteigung des Sajama, meist jedoch unter der Bedingung, dass lokale Bräuche wie ein kleines Opfer an die Pachamama beachtet werden.
Die Gipfelbesteigung ist eine mittelschwere Hochtour und kann gut akklimatisiert in zwei bis drei Tagen vollzogen werden. In dem an seinem Fuß auf ca. 4.200 m gelegenen Dorf Sajama können Träger genommen werden. Dann ist es eher möglich, das Hochlager in ca. 5450 m an einem Tag zu erreichen. Führer für diese Tour können zwar in La Paz und Arica gebucht werden, jedoch sind sie vor Ort im Dorf Sajama wesentlich günstiger zu haben. Dort stehen auch ständig freie Betten in elf Beherbergungsbetrieben zur Verfügung. Es wird derzeit dn der Etablierung des Tourismus im entlegenen Sajama-Nationalpark gearbeitet, weshalb externe Führer, die meist bis hin zur Verpflegung alles von außen mitbringen und alle Gelder an ihre Herkunftsorte abfließen lassen, in Sajama nicht gern gesehen sind.
Eine Besonderheit sind die Queñua-Krüppelbäume (Polylepis tarapacana), an denen man beim Aufstieg vorbeikommt und die bis in rund 5.000 m Höhe wachsen. Die Einwohner des Sajama-Nationalparks sind stolz auf diese am höchsten wachsende Baumart der Welt. Meist wird der Baum als weltweit einziger über 5.000 m Meereshöhe wachsender Baum bezeichnet. Die Triebe werden in heißem Wasser zu einem Tee gekocht, der stärker als der übliche Coca-Tee gegen die Höhenkrankheit helfen soll.
Bohrkerne aus der Eiskappe wurden zur Rekonstruktion von Klimaveränderungen seit der letzten Eiszeit verwendet.
Am 2. August 2001 war der der Gipfel Austragungsort des wohl höchsten Fußballspiels der Erde.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
Thompson, L.G. et al. (1998): A 25,000-year tropical climate history from Bolivian ice cores. In: Science, Vol. 282, S. 1858-1864.