Salpeterkrieg
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Der Salpeterkrieg (auch Pazifischer Krieg, spanisch Guerra del Pacífico) wurde zwischen der Region Atacama im heutigen Norden Chiles und Lima im heutigen Peru in den Jahren 1879 bis 1884 geführt.
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[Bearbeiten] Vorgeschichte
Nach dem Ende der spanischen Kolonialherrschaft in Südamerika zwischen 1810 und 1830 war die Zugehörigkeit der Atacamaregion an der Pazifikküste zwischen den neu gebildeten Staaten Chile 1817, Peru 1827 und Bolivien 1825 umstritten. Bolivien erklärte seit der Unabhängigkeitserklärung von 1825, entgegen des Uti Possidetis, die die Übernahme der alten Grenzziehungen spanischer Kolonien vorsah, die größtenteils unbesiedelte Wüstenregion als Teil seines Staatsgebiets, und gründete dort 1830 die Hafenstadt Cobija. Die chilenische Regierung tolerierte dieses Unternehmen.
Chile erachtete die Region, die zu 95 % mit Chilenen besiedelt war, als sein Territorium, da während des Kolonialstatus aller Parteien die Grenze zwischen Chile und Peru definiert wurde, und Alto Peru, wie Bolivien während seiner Kolonialzeit hieß, laut Dekret spanischer Krone Zugang zum Meer nur über das ehemals peruanische Arica hatte. Spanien übertrug 1776 die territoriale Abhängigkeit von Alto Peru auf das neu entstandene Vizekönigreich von La Plata, das spätere Argentinien, womit es offiziell jeglichen Anspruch auf einen Zugang zum Pazifik verlor, da Spanien die Aufteilung der Vizekönigreiche nach Ozeanen vorsah, sprich VKR Peru am Pazifik und VKR La Plata am Atlantik.
Das Interesse an der Region wurde groß, als in den 1860er Jahren umfangreiche Vorkommen an Nitrat (Salpeter) in der Region gefunden wurden, das wertvoller Rohstoff für die Herstellung von Dünger und Sprengstoffen war.
In Verträgen von 1866 und 1874 einigten sich Chile und Bolivien auf eine Grenze. Die Region nördlich des 24. Breitengrads sollte zu Bolivien gehören, mit der Bedingung, dass Bolivien von den nun in seinem Territorium ansässigen chilenischen Firmen 25 Jahre lang keine Steuern verlangen dürfte. Peru selbst baute im Gebiet Guano ab und finanzierte damit große Teile seines Staatshaushalts. Es stellte sich aber heraus, dass Salpeter ein wesentlich leistungsfähigerer Dünger war und so hatte Peru ab 1877 beträchtliche Schwierigkeiten, seinen Guano abzusetzen; mehr als 650.000 Tonnen lagerten schließlich in den Häfen.
Bolivien und Peru unterschrieben 1873 ein geheimes gegen Chile gerichtetes Abkommen [1]. Falls eines der Länder mit einer fremde Macht in Krieg treten sollte, musste das andere ihm beistehen. Argentinien war anfänglich bereit in den Pakt einzutreten, verzichtete aber später nach Beginn des Krieges.
Chile erkannte die Brisanz der Lage und gab 1873 den Auftrag zum Bau von zwei Panzerkreuzern in England. Damit begann eine Art Wettrüsten.
Im Jahre 1877 richtete ein Seebeben schwere Zerstörungen in der Küstenregion an. Zur Finanzierung des Wiederaufbaus beschloss die bolivianische Regierung unter Präsident Hilarión Daza 1878, entgegen dem Vertrag vom 1874, eine Sondersteuer von 10 Centavos auf jeden abgebauten Zentner Salpeter. Chile sah hierin einen Verstoß gegen die Abmachung von 1874 und legte Protest ein. Bolivien verzichtete daraufhin zunächst auf die Erhebung der Steuer, nahm das Gesetz aber nicht zurück. Ende 1878 beschloss Bolivien angesichts einer Finanznot nach einem Dürrejahr und der nur langsamen Beseitigung der Erdbebenschäden, die Steuer doch von der profitablen Salpeterindustrie einzutreiben, mit einer Rückwirkung bis 1874. Im Januar 1879 enteignete Bolivien die chilenischen Salpeterunternehmen, nachdem diese sich mit Verweis auf den Vertrag weigerten die Steuer zu bezahlen, und bot sie zum Verkauf an an den Meistbietenden. Chile erachtete dies als offenen Bruch des Vertrages von 1874 und gleichbedeutend mit der Annullierung des Vertrages und entsandte Truppen in die ursprünglich durch Chilenen (Juan Lopez und Jose Santos Ossa) gegründete Stadt Antofagasta.
[Bearbeiten] Der Krieg Chiles gegen Peru und Bolivien
Die chilenischen Einheiten besetzten die Hafenstadt Antofagasta, in der nur 5 % der Bevölkerung bolivianisch waren. Daraufhin erklärte Bolivien am 1. März den Krieg gegen Chile. Am 5. April erklärte Chile Bolivien den Krieg. Nachdem sich Peru weigerte, eine Neutralitätserklärung abzugeben, erklärte Chile auch Peru den Krieg.
Die Streitkräfte Chiles erwiesen sich auf See und an Land als überlegen, doch war ein weiträumiger Vorstoß der chilenischen Truppen erst nach Ausschaltung der peruanischen Flotte (2 kampfstarke Panzerschiffe, 2 alte Panzerschiffe, einige Kanonenboote) möglich. Die Chilenen verfügten über rund 13.000 Mann, die gut organisiert waren. Boliviens Armee hatte nur 2.300 Mann, die zudem schlecht bewaffnet waren. Peru hatte zwar 6.000 Mann, die aber ungünstig über das Land verteilt waren.
Im April 1879 schickte der bolivianische Diktator Hilarión Daza seine Truppen Richtung Arica, um Peru zu unterstützen. Der Vorstoß endete kläglich, die Truppen verdursteten fast in der Atacama-Wüste und mussten umkehren. Das Versagen führte zur Absetzung von Daza.

Die Seeschlacht bei Iquique am 21. Mai 1879 hatte die Vorentscheidung für die Erringung der chilenischen Seeherrschaft gebracht. Um die Verstärkung der peruanischen Verteidiger der Hafenstadt Iquique auf dem Seewege zu verhindern, wurde der Hafen von zwei älteren chilenischen Kriegsschiffen blockiert. Die beiden peruanischen Panzerschiffe Huáscar und Independencia trafen auf die chilenischen Blockadeschiffe, wobei das peruanische Küstenpanzerschiff Huascar unter dem Befehl von Admiral Miguel Grau Seminario die chilenische Korvette Esmeralda von Kapitän Arturo Prat rammte und so versenkte. Bei der Verfolgung des chilenischen Kanonenbootes Covadonga lief die kampfstarke peruanische Panzerfregatte Independencia nahe der Küste auf Grund. Um eine Eroberung und anschließende Bergung durch die Chilenen zu verhindern, wurde die Independencia von der eigenen Besatzung in Brand gesetzt.
Sechs Monate lang konnte die Huáscar der chilenische Flotte entkommen und störte effektiv die chilenischen Versorgungslinien. Sie erzielte dabei folgende militärischen Erfolge:
- Beschuss der Häfen von Cobija, Tocopilla, Platillos und Mejillones, Huanillos, Punta de Lobo, Chañaral, Huasco, Caldera, Coquimbo und Taltal
- Versenkung 16 chilenischer Versorgungsschiffe
- Beschädigung folgender chilenischer Schiffe: Blanco Encalada, Abtao, Magallanes und Matías Cousiño
- Eroberung folgender chilenischer Schiffe: Emilia, Adelaida Rojas, E. Saucy Jack, Adriana Lucía, Rimac und Coquimbo
- Zurückeroberung der peruanischen Schiffe Clorinda und Caquetá
- Zerstörung von Artilleriestellungen in Antofagasta
- Zerstörung des Seekabels zwischen Antofagasta und Valparaíso
Am 8. Oktober 1879 gelang es den beiden modernen chilenischen Panzerschiffen Cochrane und Blanco Encalada mit Hilfe der chilenischen Schiffe O'Higgins und Loa de Punta Angamos die peruanische Huascar nach hartem Kampf in der Seeschlacht von Angamos zu erobern. Der peruanische Admiral Miguel Grau Seminario wurde bei dieser Schlacht durch einen Granattreffer getötet. Die schwer beschädigte Huascar wurde von den Chilenen repariert und später gegen Peru eingesetzt. Durch die Ausschaltung der beiden hochseefähigen und kampfstarken Panzerschiffe Perus hatte Chile endgültig die Seeherrschaft errungen.
Die Huascar ist eine der erst gebauten Schiffe seiner Klasse und ist heute noch als Museumschiff zu sehen in der Bucht von Talcahuano in Süden von Chile.
Die in Peru verbliebenen alten Küstenpanzerschiffe Manco Capac und Atahualpa waren in schlechtem Zustand und aufgrund ihrer Bauweise nur für die Verteidigung küstennaher Gewässer geeignet. Die Manco Capac wurde in der Bucht von Arica von den Peruanern selbst gesprengt, als chilenische Truppen die Hafenstadt von der Landseite aus erstürmt und der Fluchtweg über See durch ein chilenisches Geschwader verlegt worden war. Die Atahualpa wurde später, nach der gescheiterten Verteidigung Limas, im Hafen von Callao ebenfalls von der eigenen Besatzung versenkt.
Nachdem die peruanische Flotte entscheidend geschwächt worden war, konnten chilenische Truppen gefahrlos den Seeweg nutzen. Die isolierten peruanischen Garnisonen im Süden des Landes wurden der Reihe nach überwältigt.
[Bearbeiten] Der Krieg Chiles gegen Peru
Zwei Wochen nach der Kaperung der Huáscar begann die chilenische Armee mit der Invasion in Peru. Die totale Seeherrschaft erlaubte den Chilenen die Landung von 10.000 Mann bei Pisagua. Hier gelang die Spaltung der peruanisch-bolivanischen Armee in zwei Teile. Die Truppen marschierten auf Iquique zu. Hier kam es zur ersten Schlacht dieses Feldzugs, der Schlacht von San Francisco. Die chilenische Armee geriet in heftige Attacken und es gab auf beiden Seiten eine Reihe Toter. Nach dem Rückzug der Bolivianer mussten sich die Peruaner nach Tarapacá zurückziehen. Vier Tage später fiel Iquique.
Ein Expeditionskorps mit 3.600 Soldaten und Artillerie wurden zum Abfangen der restlichen peruanischen Truppen entsandt. Die Chilenen trafen auf weniger als 2.000 peruanische Soldaten. Diese waren schlecht ausgebildet und demoralisiert durch die vorhergehende Niederlage. Die Chilenen nahmen eine Schlüsselstellung und kesselten die Stadt ein, bevor sie ihren Angriff begannen. Hier in der Schlacht von Tarapacá gelang den Peruanern trotzdem der Sieg. Die Chilenen mussten viel Munition und Versorgungsgüter zurücklassen. Der Sieg hatte aber wenig Relevanz, da die Chilenen bereits 12.000 Mann in der Pacocha Bucht bei Pisagua ausgeschifft hatten. Die Peruaner mussten die Hoffnungen auf Verstärkung für die Provinzen Arica und Tacna praktisch aufgeben.
Am 7. Juni 1880 griffen 7.000 chilenische Soldaten mit Unterstützung der Marine die peruanische Garnison in der Stadt Arica an. Diese wurde von Oberst Francisco Bolognesi mit 2.000 Mann verteidigt. Die Chilenen wurden von Divisionsgeneral Manuel Jesús Baquedano (González) geführt. Entscheidend war der von seinem Stabschef, Oberstleutnant Pedro Lagos, ausgearbeitete Schlachtplan, der die rasche Einnahme der peruanischen Festung auf dem El Morro (deutsch: „Großer Hügel“) als Garant des Sieges vorsah. Die Schlacht von Arica kostete 474 chilenische Soldaten, sowie rund 1.000 peruanische Soldaten das Leben. Unter den Toten war auch der peruanische Kommandant, Francisco Bolognesi. Der El Morro gilt heute sowohl in Peru als auch in Chile als nationales Symbol.
Nach dem Sieg chilenischer Truppen über ein peruanisch-bolivianisches Heer bei Tacna (Batalla de La Alianz) zog sich Bolivien aus dem Krieg zurück und beschränkte sich auf die Sicherung der Zugänge zum bolivianischen Hochland, wodurch sich die chilenischen Truppen allein Peru zuwenden konnten.
Im Oktober 1880 versuchten die USA an Bord der USS Lackawanna erfolglos, im Konflikt zu vermitteln. An der Arica Bucht scheiterte der Versuch den Krieg mit Diplomatie zu beenden. Repräsentanten von Chile, Peru und Bolivien trafen sich, um die territorialen Konflikte zu besprechen, dennoch wiesen Peru und Bolivien den Verlust ihrer Gebiete an Chile zurück und verließen die Konferenz.
Bis zum Januar 1881 marschierte die chilenische Armee auf die peruanische Hauptstadt Lima zu. Nach peruanischen Niederlagen in der Schlacht von San Juan und der Schlacht von Miraflores, fiel Lima am 17. Januar 1881 in die Hände des chilenischen Generals Manuel Baquedano. Die südlichen Vororte von Lima, einschließlich der oberen Strandbereiche von Chorrillos, wurden eingenommen und gebrandschatzt. Eine Reihe von außerhalb liegenden Haziendas wurden von chinesischen Arbeitskräften angesteckt, diese waren aus China als Sklavenersatz eingestellt worden. Vor allem aber waren chilenische Truppen an der Plünderung und Brandschatzung von Lima beteiligt. Wenige Tage später fiel auch die Hafenstadt Callao.
Durch die dadurch bedingte Auflösung der zentralen Regierung in Peru änderte sich der Charakter des Krieges zu einem zweijährigen Guerillakrieg im peruanischen Hochland. Erst 1882 konnte die Chilenen unter Admiral Lynch die Truppen des peruanischen Generals Andrés Avelino Cáceres im Inneren schlagen. Die neue peruanische Führung unter General Miguel Iglesias nahm jetzt Friedensverhandlungen auf.
[Bearbeiten] Kriegsende
Am 20. Oktober 1883 unterzeichneten Chile und Peru den Vertrag von Ancón. Darin erhielt Chile die peruanische Provinz Tarapacá und dehnte sein Territorium bis nach Tacna aus, welches jedoch knapp 50 Jahre später an Peru zurückgegeben wurde.
Am 4. April 1884 kam zwischen Chile und Bolivien der Vertrag von Valparaíso zustande. Darin erhielt Chile die Küstenregion um Antofagasta, was Bolivien neben dem Verlust einer Provinz auch den Zugang zum Pazifik kostete. Bolivien wurde dadurch wieder zu einem Binnenland. Hafenstädte wie Antofagasta , Iquique und Arica wurden endgültig ins chilenische Staatsgebiet eingegliedert. Erst 1904 wurde der bis heute gültige Friedens- und Grenzvertrag mit Bolivien unterzeichnet, in dem Bolivien die Zugehörigkeit der Atacamaregion zu Chile bestätigte. Im Gegenzug gewährte Chile Bolivien den zollfreien Zugang zu den Häfen von Arica und Antofagasta und das Versprechen, eine Bahn für Bolivien zu bauen, die die Hauptstadt La Paz mit der Küstenstadt Arica zu verbinden.
Von den insgesamt 14.000 Toten waren 3.000 Chilenen, 10.000 Peruaner und 1.000 Bolivianer.
Die Städte Arica und Tacna blieben noch lange von Chile besetzt. Erst 1929 wurde Arica Chile zugeschlagen und Tacna verblieb bei Peru.
[Bearbeiten] Folgen
Durch diesen Krieg besaß Chile nun die reichen Salpetervorkommen, die auch von britischen und deutschen Unternehmen abgebaut wurden. So kam der Norden Chiles in der Folgezeit zu beträchtlichem Reichtum. Mit der Entwicklung neuer Verfahren zur Salpetergewinnung und der Entdeckung synthetischen Düngers zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Haber-Bosch-Verfahren) verlor der Salpeterabbau seine Bedeutung. Chile allerdings fand Ersatz, denn die Atacama-Wüste ist auch sehr reich an Kupfervorkommen. Chile ist heute der mit Abstand weltweit größte Kupferlieferant.
Das Verhältnis der drei Staaten ist noch immer stark belastet. Bolivien macht den Verlust des Meereszugangs für seine schwache politische und wirtschaftliche Situation verantwortlich und fordert die Revision des Friedensvertrags und einen souveränen Korridor zum Meer. (Diese Position wird von vielen Beobachtern insbesondere in den Nachbarländern als rein innenpolitisch motiviert angezweifelt, da Bolivien aufgrund des Friedensvertrags in Arica Freihafenrechte und das Recht zu zollfreiem Warentransit hat, was von Chile auch stets respektiert wurde und wird, so dass Bolivien rein faktisch für den Warenverkehr über einen Zugang zum Pazifik verfügt).
Seit 1975 machte Chile neue Vorschläge zur Aussöhnung mit Bolivien, die jedoch an Peru scheiterten: Kern der Verhandlungen zwischen Chile und Peru ist die Abtretung eines Korridors im äußersten Norden Chiles entlang der Grenze zu Peru, da Chile durch einen weiter südlich gelegenen Korridor geteilt würde. Ein solcher Korridor würde über ehemaliges peruanisches Gebiet führen, gemäß dem Vertrag von Ancón kann Chile ehemaliges peruanisches Gebiet jedoch nur mit Zustimmung Perus an Dritte abtreten.
Aus Sicht Perus besteht kein Grund, einer solchen Abtretung zuzustimmen (wodurch Bolivien vom peruanischen Verlust „profitieren“ würde), wenn es hierfür keine Gegenleistung erhält. Nach Ansicht Boliviens ist der verlorene Zugang zum Pazifik eine historische Ungerechtigkeit, zu deren Beseitigung alleine Chile moralisch verpflichtet ist; es besteht keine Veranlassung, das bestehende Recht durch Leistungen an Peru erkaufen zu müssen. Aus der Sicht Chiles ist bereits ein Gebietstausch ein Zugeständnis an Bolivien ohne direkten Vorteil für das eigene Land; es ist Boliviens Aufgabe, die Zustimmung Perus herbeizuführen.
Nach dem Scheitern von Verhandlungen über einen entsprechenden Gebietstausch (peruanisches Veto) und Wasserrechte am Río Lauca im Jahre 1978 brach Bolivien die diplomatischen Beziehungen mit Chile ab. Beide Länder unterhalten bis heute offiziell nur Kontakte auf konsularischer Ebene. Bolivien weigert sich, Chile mit Erdgas zu versorgen und knüpft seine Erdgaslieferungen an Argentinien an die Bedingung, dass Argentinien kein Gas an Chile weiterliefert.
Bolivien nahm 2002 aufgrund innenpolitischer Widerstände in Kauf, eine Milliardeninvestition ausländischer Konzerne für den Export von verflüssigtem Erdgas (LPG) in die USA nicht zu genehmigen, weil das Gas durch Pipelines über Chile exportiert werden sollte (und Chile daher einen wirtschaftlichen Vorteil aus dem bolivianischen Gas gezogen hätte).
In den letzten Jahren gibt es auf Regierungsebene wieder inoffizielle Gespräche zwischen Bolivien und Chile über eine Lösung für die Binnenlage Boliviens, jedoch schließt Chile mittlerweile eine Gebietsabtretung kategorisch aus.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- William F. Sater: Chile and the War of the Pacific. University of Nebraska Press, Lincoln 1986. ISBN 0-803-24155-0
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