Samarra
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Samarra (arabisch: سامراء) ist eine Stadt im Irak, nördlich von Bagdad, mit 158.968 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) und eine deutsche archäologische Ausgrabungsstätte. Die Stadt liegt in der Provinz Salah ad-Din.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der historische Name der Stadt ist Surra Man Ra'a was soviel bedeutet wie „Erfreut wer sie sah“. Sie wurde vom achten Kalifen der Abbasiden, al-Mu’tasem Billah, in seiner neunjährigen Kalifatszeit im Jahre 833 fertiggestellt und nach Bagdad bis 892 (hernach war Bagdad durch Kalif Al-Mu`tadhid wieder zum Regierungssitz geworden) als Hauptstadt des Abassidischen Kalifats angesehen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Samarra besitzt noch Ruinen zahlreicher Kalifenpaläste und anderer Bauwerke. Die große Moschee erhielt ein spiralförmiges Minarett, das einer altmesopotamischen Zikkurat ähnelt. Dieses berühmte Minarett von Samarra befindet sich im Norden der heutigen Stadt. Die etwas kleinere und jüngere Abu-Dulaf-Moschee erhielt eine Nachbildung.
Die heutige Stadt von Samarra liegt am Ostufer des Tigris etwa 125 Kilometer nördlich von Bagdad. Sie ist von großer Bedeutung wegen ihrer zwei schiitischen Heiligtümer.
Der Al-Askari-Schrein ist eine wichtige Pilgerstätte. Hier befinden sich die Gräber von vier Familienmitglieder des Propheten Mohammed. Das Gebäude war für seine goldene Kuppel aus dem Jahr 1905 bekannt, die jedoch am 22. Februar 2006 durch einen Anschlag von Extremisten zerstört wurde.
Der zweite Schrein markiert die Stelle, wo Imam Muhammad al-Mahdi sich verbarg. Der Schrein hat eine Kuppel und ist bekannt für seine Verzierung mit blauen Fliesen, darunter ist der Sardab („Keller“), wo der Imam angeblich verschwand.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Etwa 70% aller Männer der Stadt zwischen 18 und 35 Jahren waren im Jahre 2003 arbeitslos.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Samarra – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 34° 11′ 50" n. Br., 43° 52′ 20" ö. L.