Samosata
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Samosata war eine antike Stadt, deren Ruinen bei der modernen türkischen Stadt Samsat heute durch einen Staudamm überflutet sind. Im Südosten der Türkei am rechten Ufer des oberen Euphrat gelegen, war es zum Schutz eines wichtigen Flussübergangs an einer Ost-West-Handelsroute befestigt. Samosata war auch Station an einer anderen Route, der von Damaskus, Palmyra und Sura hinauf nach Armenien und dem Schwarzen Meer.
Der Ort ist unter dem Namen Kummunhu hethitischen Ursprungs und war dann Provinzort des assyrischen Reichs; um 160 v. Chr. wurde Samosata die Hauptstadt des hellenistischen Königreichs Kommagene, bis es 72 v. Chr. vom Römischen Reich erobert wurde.
Samosata war der Geburtsort
- des Lukian von Samosata (um 120-192), einem berühmten Komödienautor, von dem rund achtzig Werke erhalten geblieben sind,
- des Paul von Samosata, dem dritten Anführer der Elkasiten, einem essenischen gnostischen Orden, der in der Mitte des 3. Jahrhunderts lebte,
- des Theologen Lukian von Antiochia (250-312).
In Maratha in der der Nähe der Stadt wurde Daniel Stylites, der Säulenheilige, (um 409-493) geboren.
In der christlichen Martyrologie wurden im Jahr 297 sieben Personen in Samosata gekreuzigt, weil sei sich weigerten heidnische Riten anlässlich des Sieges Kaiser Maximians über die Perser auszuführen: Abibus, Hipparchus, Jakobus, Lollian, Paragnus, Philotheus und Romanus.
In Samosata ließ Kaiser Julian Apostata Schiffe für seinen Feldzug gegen Schapur II. bauen, und im Krieg des Kaisers Herakleios gegen Chosrau II. im 7. Jahrhundert war die Stadt Ort von Kampfhandlungen. Nach der Schlacht von Manzikert gehörte die Stadt zum Herrschaftsgebiet von Philaretos Brachamios, fiel jedoch 1085 an den Emir von Harran, Charaf ad-Daula.
Im Februar 1098 vernichtete hier Balduin von Edessa die Armee des Emirs Balduch. 1114 war Samosata eines der Hauptquartiere der Muslime beim Kampf gegen den Grafen von Edessa, der die Stadt eroberte, aber um 1149 wieder verlor.