Sattelzeit
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Sattelzeit ist ein von Reinhart Koselleck geprägter Begriff zur Bezeichnung einer Übergangszeit oder Epochenschwelle zwischen Früher Neuzeit und Moderne.
Gemeint ist die Zeit vor und nach der Französischen Revolution, von ungefähr der Mitte des 18. bis ungefähr zur Mitte des 19. Jahrhunderts, in der im Zusammenhang mit den politisch-gesellschaftlichen Umwälzungen dieser Periode auch Schlüsselbegriffe für das politische Denken der Moderne einen tiefgreifenden Bedeutungswandel erfahren hatten (z. B. Staat, Bürger) oder als Neologismen (z. B. Imperialismus, Kommunismus) überhaupt erst eingeführt worden seien.
In geschichts- und kulturwissenschaftlichen Arbeiten wird der Begriff Sattelzeit zuweilen auch analog auf andere Perioden gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche übertragen.