Satz von Stolz
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Der Satz von Stolz bzw. Satz von Stolz-Cesàro handelt von Grenzwerten in der Mathematik. Er ist benannt nach dem österreichischen Mathematiker Otto Stolz (1842-1905) und dem italienischen Mathematiker Ernesto Cesàro (1859-1906).
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[Bearbeiten] Satz
Sind und mit Folgen wobei letztere streng monoton ist und unbeschränkt wächst.
Dann folgt aus der Existenz des Grenzwertes der Differenzenquotienten für
die Existenz des Grenzwerts der Quotienten zum selben Wert, .
[Bearbeiten] Beweis
Nach der Annahme der Konvergenz der Differenzenquotienten existiert für jedes ein , so dass für alle der Differenzenquotient zum Index in der Umgebung liegt. Es gibt also für jedes ein mit
- ;
für gilt .
Summiert man diese Beziehungen nach von bis , so erhält man die Gleichung
- .
Somit gilt für den Quotienten der Folgenglieder
Der erste Summand der rechten Seite konvergiert gegen Null, da die Folge unbeschränkt wächst. Aus demselben Grunde konvergiert der zweite Summand gegen . Aufgrund der Monotonie der Folge gilt für den dritten Summanden
- .
Man kann nun ein finden, so dass für alle auch in den ersten zwei Summanden die Differenz zum Grenzwert durch beschränkt ist, für alle erhält man dann die Abschätzung
- ,
somit konvergiert die Folge der Quotienten gegen .
[Bearbeiten] Bemerkungen
Aus braucht nicht zu folgen. Beachte hierfür beispielsweise: und .
Ein Spezialfall ist der Cauchysche Grenzwertsatz. Ein etwas allgemeinerer Fall entsteht, wenn die Folge die Folge der Partialsummen einer divergenten Reihe mit positiven Gliedern ist, z.B.
- der harmonischen Reihe , oder
- einer Reihe, deren Glieder einen positiven Grenzwert besitzen, wie , d.h. , oder gar
- einer Reihe, deren Glieder selbst wachsen, wie , d.h. .
Ist dann die Folge die Folge der Partialsummen einer weiteren Folge , so folgt aus
.