Schanzkleid
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Das Schanzkleid eines Schiffes ist die massive, brüstungs- oder wandartige Fortsetzung oder Erhöhung der Bordwand über ein freiliegendes Schiffsdeck hinaus. Es ist insofern eine Sonderform der sonst offenen Reling. Es hat nicht nur wie die Reling die Funktion einer Brüstung (Absturzsicherung), sondern es hat am Bug vor allem die Aufgabe, im Seegang überkommendes Wasser abzuweisen. Dies ist bei Schiffen, die bauartbedingt kein geschlossenes Deck aufweisen, für die Sicherheit, z.B. Kenterstabilität, erforderlich, beispielsweise bei Open-Top-Containerschiffen. Bei Seegangs-Modellversuchen in Schiffbau-Versuchsanstalten gehört es standardmäßig mit zum Versuchsprogramm zu messen, wieviel Wasser pro Zeiteinheit an Deck gelangt, um zu prüfen, ob das Schanzkleid am Bug hoch genug ist und weit genug nach hinten reicht. Ein Schanzkleid kann mit Speigatten versehen sein, um übergekommenes Wasser abzuleiten. Eine Weitere Aufgabe des Schanzkleides ist die Aufnahme von Spannungen, welche durch die Biegung des Rumpfes entstehen.
Im weiteren Sinne versteht man unter dem Schanzkleid auch eine mit Segeltuch bespannte Reling seetüchtiger Yachten.
[Bearbeiten] Schanz auf Kriegsschiffen
Als Schanz wird auch das Achterdeck von Kriegsschiffen bezeichnet. Der Ausdruck leitet sich ab von den Achterkastellen der Karacken. Dies waren massive Deckshäuser, die es Besatzung und Passagieren ermöglichten, im Falle eines Angriffes sich darin zu "verschanzen".
Auf dem Bild der Karlsruhe ist die Schanz auf der rechten Bildseite unterhalb des Flugdeckes zu erkennen.
Nach einer Klage einer Soldatin darf bei der Bundesmarine die Schanz nur noch Manöverdeck genannt werden.