Schlacht bei Ninive
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Schlacht bei Ninive | |||||||||||||||||
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Konflikt | Römisch-Persischer Krieg | ||||||||||||||||
Datum | 12. Dezember 627 | ||||||||||||||||
Ort | bei Ninive, Irak | ||||||||||||||||
Ergebnis | entscheidender oströmischer Sieg | ||||||||||||||||
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Die Schlacht von Ninive am 12. Dezember 627 war die Entscheidungsschlacht des schweren oströmisch-sassanidischen Krieges der Jahre 603 bis 628, in dessen Verlauf Ostrom an den Rand des Abgrunds gedrängt worden war. Sie war gleichzeitig der Höhepunkt des persischen Feldzugs des oströmischen Kaisers Herakleios.
Herakleios hatte bereits im April 622 Konstantinopel verlassen und einen langen Feldzug ins Herz des Perserreichs angetreten. Mit dem Scheitern der Belagerung Konstantinopels im Jahr 626 hatten die persischen Truppen endgültig die Initiative verloren. Im September 627 marschierte dann das oströmische Heer unter Führung des Kaisers von Tiflis aus nach Süden. Herakleios überraschte die Sassaniden mit diesem Feldzug derart, dass sie nicht rechtzeitig genug Truppen nach Norden verlagern konnten. Herakleios kampierte nun am 1. Dezember bei den Ruinen von Ninive und überschritt den Großen Zab, einen Seitenarm des Tigris. Von dort aus hätte er dann Dastagird (die Sommerresidenz Chosraus II.) einnehmen können, um anschließend auf die Hauptstadt Ktesiphon zu marschieren.
Die Sassaniden konnten Herakleios nicht an der Flussüberquerung hindern, verstellten aber seinen Weg nach Süden. Herakleios scheint einen Rückzug vorgetäuscht zu haben, um die Perser vom Tigris auf das offene Feld wegzulocken; dies gelang ihm. Am 12. Dezember 627 kam es schließlich in der Nähe von Ninive zur Schlacht, obwohl Rhazates (eigentlich: Roch Vehan), der persische General, noch auf 3.000 Mann Verstärkung gewartet hatte, die aber nicht rechtzeitig eintrafen. Bezüglich der Stärke der beiden Armeen sind keine genauen Zahlen überliefert; nach Tabari fielen 6.000 von 12.000 Persern, doch diese Angaben sind wie alle anderen mit Vorsicht zu behandeln (Lit.: vgl. Kaegi, Heraclius, S. 167). Die Kämpfe wurden auf offenem Feld erbittert geführt, doch schließlich fiel Rhazates, und die Perser gaben die Schlacht verloren. Offenbar haben die Oströmer auch die Geländevorteile besser ausnutzen können als die Perser; die Oströmer setzten während der Schlacht außerdem einige Standardmanöver ein, wie sie schon im Strategikon beschrieben werden (siehe dazu Maurikios). Nach Sebeos hatte Herakleios auf dem Feld erst die Flucht vorgetäuscht und dann überraschend angegriffen. Auf jeden Fall schlug Herakleios die Perser entscheidend, wenn das Vorgehen des Kaisers auch gewagt war, schließlich riskierte er auch, im ungünstigsten Fall abgeschnitten und vernichtet zu werden. Doch das Risiko hatte sich gelohnt.
Herakleios Weg nach Süden war nun offen, so dass er fast ungehindert Anfang 628 Dastagird einnehmen konnte, das Chosrau zuvor fluchtartig verlassen hatte. Herakleios verzichtete klugerweise auf die Einnahme der Hauptstadt Ktesiphon; vielleicht aus der berechtigten Sorge, dass nicht die gesamte persische Armee zerschlagen war, vielleicht aber auch weil er befürchtete, abgeschnitten zu werden. Zudem war die kaiserliche Armee zahlenmäßig wohl recht schwach. Herakleios erreichte einige Zeit später die Mitteilung vom Tod Chosraus II., der im Februar 628 von seinem Sohn Kavadh II. Siroe gestürzt und kurz darauf getötet worden war. Bald darauf schlossen Ostrom und Persien einen Friedensvertrag. Die Schlacht von Ninive hatte somit die endgültige Entscheidung im langen Ringen der beiden spätantiken Großmächte gebracht.
Siehe auch: Römisch-Persische Kriege
[Bearbeiten] Literatur
- James Howard-Johnston: Heraclius' Persian Campaigns and the Revival of the East Roman Empire, 622–630, in: War in History 6 (1999), S. 1–44.
- Walter E. Kaegi: Heraclius. Emperor of Byzantium, Cambridge 2003, S. 156ff.