Schlacht von Civitate
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Bei der Schlacht von Civitate am 18. Juni, 1053 besiegte die normannische Armee das päpstliche Heer von Papst Leo IX.
[Bearbeiten] Hintergründe
Die Normannen zogen ins südlichen Italien ein und folgten somit der Schenkung von Aversa aus dem Jahr 1030. Das alarmierte den Papst. Im Jahr 1052 traf sich Leo IX., gebürtiger Graf Bruno von Egisheim im Elsaß, mit Kaiser Heinrich III. in Sachsen, um die "Normannenplage" zu besprechen und um Heinrich um Hilfe zu bitten. Entscheidende Hilfe wurde ihm jedoch verweigert, was in weiterer Folge einen Keil zwischen die deutschen Kaiser und das Papsttum trieb, und so kehrte Leo im März 1053 nach Rom zurück. Mit ihm zogen lediglich 700 schwäbische Infanteristen unter Führung des Grafen Adalbert II. von Winterthur und dessen Bruders, dem Reichsbannerträger Graf Werner II. von Maden (beide waren mit Leo verwandt), und ca. 2000 Mann aus der Bevölkerung von Italien und der Lombardei. Er bemühte sich daher um eine Allianz mit dem Kaiser von Byzanz, welche auch zustandekam, und so zog er zuversichtlich gegen die Normannen nach Süden Richtung Siponto. Die Normannen versperrten ihm aber den Weg zu den Byzantinern, und so trafen sich die Heere am Fluss Fortore, nordwestlich von Foggia, bei Civitate (Ortschaft nicht mehr existent; nahe bei San Paolo di Civitate).
[Bearbeiten] Die Schlacht
Die normannische Armee war dem Heer des Papstes zahlenmäßig weit unterlegen und so suchten sie erstmals ihr Heil in Verhandlungen, die aber vom Papst in großer Zuversicht auf das baldige Erscheinen der Byzantiner unter Argyrus sofort abgebrochen wurden und so griff das Heer am 18. Juni 1053 den Papst an.
Der Papst konnte sein Heer auf ca. 6.000 Männer erweitern und die Normannen brachten es lediglich auf ca. 3.500, die meisten jedoch zu Pferd und schwer bewaffnet.
Die Normannen teilten sich in drei Blöcke. Jeder Block wurde von einem der normannischen Grafen kommandiert. Das Zentrum von Richard von Aversa, der rechte Flügel von Humfred von Hauteville und der linke von Robert Guiscard, dem Bruder Humfreds. Die päpstliche Armee wurde von Gottfried, Herzog von Lothringen, und Rudolf von Benevent kommandiert, während Graf Werner seine Schwaben befehligte. Der Papst selbst beobachtete die Schlacht von Civitate aus.
Die normannische Kavallerie ritt den Hügel hinunter auf die Ebene vor der Stadt, um einen gemeinsamen Ansturm der schweren Kavallerie auf die Hauptstreitmacht des Papstes durchzuführen. Dieser Schachzug gelang auch und so verblieben dem Papst nur noch die schwäbischen Infanteristen. Parallelen zur Schlacht von Hastings, wo Harald II. nur noch seine Huscarls blieben, sind durchaus angebracht. Robert Guiscard tat sich auch als großer Kämpfer hervor, wurde er doch der Legende nach sogar drei mal vom Pferd gezogen und kämpfte sich immer wieder zurück, ebenfalls wie angeblich Wilhelm der Eroberer 1066. Die Schwaben waren nun aber hoffnungslos verloren und wurden allesamt niedergemacht.
Der Papst selbst wurde gefangen genommen und musste während seiner neunmonatigen Gefangenschaft in Benevent nun die Grafen der Normandie als rechtmäßige Herren über die von ihnen eroberten Gebiete anerkennen. Alle Grafen erhielten ihre Reiche vom Papst als Lehen. Wie die Gefangennahme vonstatten ging, ist nicht ganz klar. Einerseits wurde berichtet, dass sich der Papst selbst ergab, um dem Tod zu entgehen, andere Seiten berichten wieder, dass ihn die Stadt auslieferte, um nicht geschleift zu werden.