Leo IX.
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Leo IX., eigentlich Bruno von Egisheim-Dagsburg (* 21. Juni 1002 in Eguisheim, Oberelsass; † 19. April 1054 in Rom), war ein deutscher Papst, der vom 12. Februar 1049 bis 19. April 1054 amtierte. Sein lateinischer Papstname bedeutet Löwe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Familie
Leo IX. wurde als Bruno geboren. Er war Sohn des elsässischen Grafen Hugo IV. von Egisheim und der Gräfin Hedwig von der heute lothringischen Dagsburg. Bruno war mit dem salischen Kaiser Heinrich III. verwandt. Sein Großvater väterlicherseits, Hugo III., Graf von Nordgau-Egisheim, und die Großmutter des Kaisers, Adelheid, Frau Heinrichs von Franken, waren Geschwister.
[Bearbeiten] Priester und Bischof
Unter der Obhut des Bischofs Berthold genoss er eine Ausbildung zum Priester und wurde danach in die Kanzlei des Kaisers Konrad II. berufen. 1026, im Alter von nur 24 Jahren, wurde er zum Bischof von Toul geweiht.
[Bearbeiten] Pontifikat
Nach dem Tode des Vorgängerpapstes Damasus II. war Bruno 1049 - laut seiner Vita gegen seinen Willen - der Wunschkandidat Kaiser Heinrichs III. für die Nachfolge im Pontifikat. Angeblich nur unter der Bedingung, kanonisch, also durch Volk und Klerus Roms, gewählt zu werden, erklärte sich Bischof Bruno zur Kandidatur bereit. Als ihn das römische Volk dann tatsächlich durch Akklamation bestätigte, wurde er als Leo IX. zum Papst erhoben.
Leo trat als eifriger Reformer in Erscheinung, der entschlossen Laieninvestitur und Simonie bekämpfte und wohl auch gegen das Problem der als Nikolaitismus bekannten Priesterehe eintrat. Er reorganisierte die kirchlichen Verwaltungsstrukturen und schaffte es so, den Einfluss der italienischen Kleriker zu mindern. Leos Regierungsstil war seiner Zeit voraus und stellte sich als effektives und modernes Pontifikat dar. Er installierte ein Kardinalskollegium an seiner Seite und beratschlagte Entscheidungen in Synoden.
Durch ausgedehnte Reisen innerhalb von ganz Europa war Leo auch in Gebieten präsent, die fern von Rom lagen. Er hielt sich stets für den Kontaktmann des einfachen Volkes zur Kurie; einer Anekdote zufolge legte er einen aussätzigen Bettler in sein eigenes Bett. Das Reimser Konzil (1049) bezeichnete ihn als universalis ecclesiae primas et apostolicus und gab damit dem neu gewachsenen Selbstbewusstsein des lateinischen Westens gegenüber dem byzantinischen Osten Ausdruck.
Der Papst visitierte mehrmals Deutschland, wohnte dabei Kircheneinweihungen bei und hielt Predigten, die das Volk begeistert aufgenommen haben soll.
Leo hegte Pläne, mit einem eigenen Heer und der Unterstützung Ostroms die Normannen aus Süditalien zu vertreiben. Auf Veranlassung des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos (1042–1055), der an einem Bündnis gegen die Normannen interessiert war, kam es zwischen dem Patriarchen Michael Kerullarios sowie den römischen Kardinälen Humbert von Silva Candida und Friedrich von Lothringen zu Verhandlungen über die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit. Das Abkommen scheiterte an der Unnachgiebigkeit der Verhandlungspartner in liturgischen und dogmatischen Punkten.
Daraufhin exkommunizierte Leo IX. 1054 die Anhänger der Orthodoxen Kirche, was die Spaltung der beiden Kirchenteile bewirkte. Von der endgültigen Lossagung der Orthodoxen von der Katholischen Kirche erfuhr er wegen seines Todes allerdings nicht mehr. Denn nach einer Niederlage seines Heeres gegen die normannischen Truppen in der Schlacht von Civitate (Apulien) am 18. Juni 1053 war Leo gefangengenommen und erst neun Monate später schwerkrank wieder freigelassen worden. Er starb - möglicherweise an Malaria - am 19. April 1054 in Rom.
Leo IX. gilt als der bedeutendste deutsche Papst des Mittelalters und wurde später heilig gesprochen. Er ist der Patron der Musiker und Organisten.
[Bearbeiten] Gedenktag
[Bearbeiten] Literatur
- Georg Gresser: Die Synoden und Konzilien zur Zeit des Reformpapsttums in Deutschland und Italien von Leo IX. bis Calixt II. 1049–1123. Paderborn 2006
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Theodor Lindner: Leo IX.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 18, S. 282.
- Die acht deutschen Päpste
- Ausführliche Biografie auf vaticanhistory.de
Vorgänger Damasus II. |
Papst (Liste der Päpste) 1049-1054 |
Nachfolger Viktor II. |
Personendaten | |
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NAME | Leo IX. |
ALTERNATIVNAMEN | Bruno von Egisheim-Dagsburg |
KURZBESCHREIBUNG | Papst von 1049 bis 1054 |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1002 |
GEBURTSORT | Egisheim, Elsass |
STERBEDATUM | 19. April 1054 |
STERBEORT | Rom |
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