Schloss Gracht

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Schloss Gracht - Herrenhaus

Wasserschloss Gracht in Erftstadt-Liblar ist eines der eindrucksvollsten Wasserschlösser des Kölner Raums. Es handelt sich dabei um eine zweiteilige Wasserschlossanlage mit einer dreiflügeligen Vorburg und einem zweiflügeligen Herrenhaus. Der Garten des Schlosses wurde im 17. Jahrhundert nach französischem Vorbild angelegt und im 19. Jahrhundert zum größten Teil im Stil eines englischen Landschaftsparks umgestaltet.

Der Herrschaftssitz gehörte vier Jahrhunderte lang der Familie Wolff-Metternich, die dort ihren Stammsitz hatte (bis 1945). Im Schloss wurden mehrere berühmte Persönlichkeiten geboren, so z.B. 1658 Franz Arnold Wolff-Metternich zur Gracht der Fürstbischof von Paderborn (dort Nachfolger seines Onkels Hermann Werner Wolff-Metternich zur Gracht) und Münster; und im Jahre 1829 der Freiheitskämpfer von 1848 und US-Innenminister Carl Schurz.

[Bearbeiten] Geschichte

In seinen Anfängen war Schloss Gracht kein Rittersitz, sondern lediglich ein Nebenhof des Hauses Buschfeld. Im Jahr 1433 erbte Otto von Buschfeld Haus und Hof von seinem Vater Hermann. Die Enkelin und Erbin Ottos, Catharina von Buschfeld, übernahm mit ihrem Mann Hieronymus Wolff von Metternich das Anwesen.

Ihr Enkel Johan Adolf I. wurde in den Freiherrenstand erhoben und erhielt Liblar 1633 vom Kölner Kurfürsten Ferdinand als Unterherrschaft. Er begann 1658 mit dem Ausbau des Hauses Gracht zu einem repräsentativen Schloss. Seine Nachkommen setzten den Ausbau fort und beendeten ihn, so dass der Stammsitz der Familie Wolff-Metternich anschließend als landtagsfähiger Rittersitz eingestuft wurde.

Nachdem Schloss Gracht während der Zeit der französischen Verwaltung (seit 1795) mehrere Jahre lang als Lazarett gedient hatte und anschließend in ruiniertem Zustand zurückgelassen worden war, wurden Baumaßnahmen zur Erhaltung der Anlage unumgänglich.

Im Auftrag von Levin Anton Graf Wolff Metternich entstand nach den Plänen des Kölner Architekten Johann Anton Wallee in den Jahren 1851 bis 1854 das heutige Herrenhaus. Der bislang zweigeschossige Ostflügel des Gebäudes wurde um eine Etage aufgestockt und ein flankierender, viergeschossiger Turm errichtet. Des Weiteren wurde das Haus um einen zweigeschossigen Südflügel mit dreigeschossigem Eckturm erweitert. Bei den nach einem Brand errichteten Neubauten der Vorburg im neugotischen Stil wurden die ältesten Teile der Vorgängerbauten (1698) integriert.

Die Gemeinde Liblar erwarb die Anlage 1957 mit Schlosspark und Ländereien, ehe sie im Jahr 1973 an das Universitätsseminar der Wirtschaft (USW) weiterverkauft wurde.

Heute ist im weitläufigen Schloss ein Campus der European School of Management and Technology (esmt) untergebracht. Innenbesichtigungen sind nicht möglich.

[Bearbeiten] Schlosspark

Der öffentliche Schlosspark mit seinem alten und zum Teil exotischen Baumbestand (Küstenmammutbaum) wurde 2004 Gründungsmitglied der Straße der Gartenkunst an Rhein und Maas.