Schloss Miramare
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Schloss Miramare (ital. Castello di Miramare) liegt auf einer Felsenklippe der Bucht von Grignano an der Adria etwa fünf Kilometer nordwestlich der italienischen Hafenstadt Triest.
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[Bearbeiten] Das Schloss
Der prachtvolle Herrschaftssitz wurde 1856 bis 1860 für Erzherzog Maximilian, den Bruder Kaiser Franz Josephs I., und seine Gattin Charlotte von Belgien als Residenz erbaut. Miramare wurde vom Architekten Carl Junker sen. entworfen. Die Inneneinrichtung spiegelt in vielen Bereichen die große Liebe Maximilians zum Meer wieder. Nachdem Maximilian nach Mexiko aufbrach, wo er 1867 den Tod fand, wurde das Schloss zu einer der Residenzen der Habsburger. Zwischen 1932 und 1937 bewohnte Amadeus von Savoyen, 3. Herzog von Aosta, zusammen mit seiner Familie die Räume im ersten Stock des Schlosses. Seit 1950 dient das Schloss als Museum.
[Bearbeiten] Der Schlosspark
Berühmt sind neben dem Schloss auch die ausgedehnten Gartenanlagen, die es umgeben. Der Park erstreckt sich über 22 Hektar auf einem ursprünglich kargen Felsvorsprung. Erzherzog Ferdinand Maximilian wollte diesen kahlen Felshügel in einen Garten und botanische Versuchsanstalt verwandeln. Seinem Wunsch zufolge sollte der Park vor allem ein Ort der Meditation werden, wo Natur und Kunst eine harmonische Verbindung eingehen. Aus diesem Grund wurde unter der Leitung der Hofgärtner Laube und Jelinek ein Teil des Parks als italienischer Garten, der andere als englische Parkanlage angelegt.
Die geometrisch angelegten Blumenbeete des italienischen Gartens deuten auf die Dominanz des Menschen über die Natur hin. Der überwiegend als Wald angelegte englische Parkbereich stellt hingegen eine typische Naturlandschaft dar. Neben der einheimischen mediterranen Vegetation wie Lorbeersträuchern, Zypressen, Myrten und Holunder enthält der Park eine große Anzahl exotischer Pflanzen (darunter einige sehr seltene Exemplare), die der Erzherzog von seinen Reisen als Admiral der Österreichischen Marine mitbrachte, wie z.B. ein aus China stammender Ginkobaum, ein Küstenmammutbaum sowie Bambusstauden.
[Bearbeiten] Castelletto
In dem Park findet sich auch das Castelletto, ein kleines Schlösschen, das als Residenz des Paares während der Bauarbeiten am Schloss gedacht war. Tatsächlich wurde es zu einem Gefängnis für Charlotte, nachdem sie nach der Ermordung ihres Mannes in Mexiko den Verstand verloren hatte. Heute befindet sich die Naturschutzorganisation WWF in den Räumen des Schlösschens.
[Bearbeiten] Weitere Einrichtungen
Neben dem Park (mit einem eigenen Zugang) befinden sich auf einem gemeinsamen Campus zwei naturwissenschaftliche Forschungsinstitute: das International Center for Theoretical Physics (ICTP) und die Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati (SISSA).
[Bearbeiten] Würdigung
Miramare erhebt heute den Anspruch, der einzige Ort zu sein, der heute noch an Maximilian erinnert und seine Persönlichkeit sowie seine Interessen widerspiegelt. Dementsprechend befindet sich im Park ein Denkmal, das auf Veranlassen und unter Leitung von Baron Pasquale Revoltella von dem Bildhauer Johannes Schilling erstellt, 1875 von einem Komitee auf der Piazza Giuseppina (heute Piazza Venezia) eingeweiht und später in den Schlosspark verlegt wurde. Das über 9 Meter hohe Bronzemonument zeigt Erzherzog Maximilian in Vizeadmiralsuniform. Sein Blick und seine Hand sind auf das Schloss Miramare gerichtet. Die Statue steht auf einem Sockel, der mit allegorischen Figuren und Reliefs geschmückt ist. Sie symbolisieren die Macht des Hauses Habsburg und die Philanthropie Maximilians sowie sein Interesse für Wissenschaft und Kunst.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schloss Miramare – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 45° 42' 09" N, 13° 42' 46" O