Schloss Schwedt
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Das Schwedter Schloss in der gleichnamigen Stadt Schwedt in Brandenburg war die Residenz einer Nebenlinie der Hohenzollern. Das Schloss wurde infolge des Zweiten Weltkrieges zerstört und die Ruinen 1962 gesprengt.
[Bearbeiten] Das Schwedter Schloss
Im 17. Jahrhundert war Schwedt als Lehen vergeben und wurde durch Initiative von Kurfürstin Dorothea 1670 ausgelöst. Die Kurfürstin war die zweite Frau von Friedrich Wilhelm I. und wünschte, ihrem ältesten Sohn Philipp Wilhelm, der keine Aussichten auf eine Thronfolge hatte, eine angemessene Residenz hinterlassen zu können. Schon kurz nach dem Ankauf wurde Cornelis Ryckwaert, ein holländischer Architekt, mit dem Aus- und Umbau des alten, aus der Renaissancezeit stammenden Schwedter Schlosses beauftragt. Der Vorgängerbau aus den Jahren 1553 bis 1569 war infolge des 30jährigen Krieges in einem ruinösen Zustand. Die Arbeiten an dem Neubau, in den die erhaltenen Bauteile integriert wurden, dauerten bis 1685 an. Von 1701 bis 1704 wurde der Nordflügel durch Martin Heinrich Böhme errichtet. Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt eine typisch barocke, dreiflügelige Anlage, die sich an niederländischen Vorbildern orientierte. Die Gartenfassade war von zwei Türmen gerahmt und der Mittelbau durch einen giebelgeschmückten Risalit betont. Zur stadtseitigen Fassade mit dem großen Ehrenhof führte eine 100 Meter breite Kastanienallee. Der Gartenfassade war ein Barockpark vorgelagert.
Das Schwedter Schloss war ab 1689 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bewohnt, stand im 19. und 20. Jahrhundert jedoch die größte Zeit leer. 1794 geriet es kurzzeitig an Friedrich Ludwig Karl von Preußen, unter dessen Auftrag eine Reihe der Wohnräume durch Friedrich Gilly im Stil des Klassizismus umgestaltet wurden. Ab 1904 wurde das Schloss durch einen Sohn Albrechts von Preußen bewohnt und verblieb bis 1945 im Besitz der Hohenzollernfamilie.
Im Zuge der Kämpfe des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss im Frühjahr 1945 durch Granatbeschuss schwer beschädigt. Die Ruinen wurden auf Veranlassung Walter Ulbrichts 1962 gesprengt und die letzten Überreste bis 1969 beseitigt. An der Stelle des Schlosses wurde ein Kulturhaus errichtet, welches heute die Uckermärkischen Bühnen Schwedt beherbergt.