Schloss Untermerzbach
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Das Schloss Untermerzbach liegt auf einem Hügel über dem alten Dorfkern von Untermerzbach im Landkreis Haßberge in Unterfranken. Der ehemalige Adelssitz gehört seit 1922 dem Orden der Pallotiner, die hier ein Noviziat unterhalten.
[Bearbeiten] Geschichte
Wahrscheinlich lag bereits die hochmittelalterliche Burg der Herren von Merzbach auf dem Schlosshügel über dem Dorf. Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes im 13. oder 14. Jahrhundert kam die Herrschaft im Erbgang an die Familie von Rotenhan. Der heutige Schlossbau soll im Kern auf Kunz II. zurückgehen. Eine Sandsteinplatte mit dem Ehewappen Rotenhan-Altenstein am Nordturm nennt als Baudatum das Jahr 1534.
Unter Karl Alexander (1710-1777) wurde die Merzbacher Linie in den Grafenstand erhoben. Um sich von der „nur freiherrlichen“ Verwandtschaft zu distanzieren, fügten die Grafen ihrem Namen ein zweites „t“ hinzu und nannten sich fortan Grafen von Rottenhan. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte der Umbau des alten Schlosses zum repräsentativen frühklasizistischen Landsitz. 1886 starb mit Maximilian von Rottenhan der letzte Vertreter der gräflichen Linie. 1922 erwarben die Pallotiner den Besitz und fügten dem Bestand noch einige Anbauten und Nebengebäude hinzu.
[Bearbeiten] Beschreibung
Das rechteckige Schlossgebäude mit seinen sechs Fensterachsen an der Längsseite wird von zwei schräg gestellten, viergeschossigen Ecktürmen flankiert. Die Außengliederung ist schlicht gehalten, nur unter dem obersten Turmgeschossen verläuft ein einfaches Gurtgesims. Die schiefergedeckten Mansarddächer auf dem Hauptbau und den beiden Türmen werden von zahlreichen Dachgauben unterbrochen. Das Innere ist durch die Umnutzung stark verändert. Unter dem Putz verbergen sich sicherlich noch größere Reste des alten Schlosses aus dem 16. Jahrhundert.
Die repräsentative Wirkung des Anwesens beruht hauptsächlich auf seiner erhöhten Lage über dem Dorf, die durch eine prächtige frühklassizistische Terrassen- und Treppenanlage ausgeglichen wird. Die erste Terrasse ist über eine zweiflügelige Treppe und ein Podest erreichbar. Von hier aus führen zwei weitere Treppenläufe zur oberen Schlossterrasse, die wie die gesamte Treppenanlage durch Balusterbrüstungen mit aufgesetzten Vasen geschmückt ist.
Das Schloss ist von weitläufigen, ummauerten Parkanlagen umgeben, die durch ein aufwändiges, schmiedeeisernes Portal zugänglich sind.
[Bearbeiten] Literatur
- Die Kunstdenkmäler des Königreiches Bayern, III,15, Bezirksamt Ebern. Nachdruck München 1983. München 1916, ISBN 3-486-50469-X
Koordinaten: 50° 7' 29" N, 10° 51' 17" O