Schnaderhüpfel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schnaderhüpfel (auch Schnadahüpfel, Schnatterhüpfel oder Schnadernhüpfel, -hüpferl oder -hupfl) sind bei den Alpenbewohnern in Bayern, Tirol und Steiermark improvisierte epigrammenartige Gedichte, die immer aus einer Strophe bestehen und nach einer bestimmten, doch mannigfach modifizierten Melodie gesungen werden. Dabei singt eine Person oder Partei die eine Strophe und eine andere Person oder Partei antwortet darauf.
Im Allgemeinen handelt es sich dabei um humorvolle oder freche Texte, wobei die Schlagfertigkeit unter Beweis gestellt werden kann. Insbesondere bei Feiern wurden früher Schnaderhüpfel gesungen. So wurden oft bei Hochzeiten die mitgebrachten Geschenke vom Hochzeitslader besungen und der Geber konnte darauf antworten.
Textbeispiel (Die klassische Schnaderhüpfel-Melodie als Midi-Datei):
- Jetzt bist du verheirat
- Jetzt bist du ein Mann
- Jetzt schaut dich dein Lebtag
- Kein Madel mehr an
Schnaderhüpfel sind den Gstanzln eng verwandt. In die Kunstpoesie fanden die Schnaderhüpfel besonders durch Franz von Kobell, Alexander Moritz Baumann, Karl Stieler und Peter Rosegger Eingang.
![]() |
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
[Bearbeiten] Literatur
- Schnaderhüpfeln. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 14, S. 571 f.