Schwarz-Weiß-Delfine
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Schwarz-Weiß-Delfine | ||||||||||||
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Hector-Delfin (Cephalorynchus hectori)
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cephalorhynchus | ||||||||||||
Die Schwarz-Weiß-Delfine (Cephalorhynchus) sind kleine Delfine in den kalten Meeren der Südhalbkugel; hierher gehören die kleinsten Wale überhaupt. Allen gemein ist das Farbmuster aus schwarzen und weißen Partien, die deutlich voneinander abgegrenzt sind. Bei allen Arten sind Kopf, Flossen und Schwanz schwarz und der Bauch weiß gefärbt; am übrigen Körper variiert die Farbverteilung von Art zu Art.
Wie alle Delfine leben Schwarz-Weiß-Delfine in Schulen und verfügen in diesen Gruppen über eine komplexe Sozialstruktur. Sie leben nahe der Küste und schwimmen gerne im Gefolge von Booten, springen aber so gut wie nie. Im Gegensatz zu anderen Delfinen ernähren sich Schwarz-Weiß-Delfine zu einem großen Teil von bodenbewohnenden Wirbellosen; Fische sind für sie nur Beikost.
Die Arten sind:
- Commerson-Delfin (Cephalorhynchus commersonii)
- Weißbauchdelfin (Cephalorhynchus eutropia)
- Heaviside-Delfin (Cephalorhynchus heavisidii)
- Hector-Delfin (Cephalorhynchus hectori)
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Commerson-Delfin
Der Commerson-Delfin (Cephalorhynchus commersonii) lebt rund um Feuerland, die Falklandinseln und die Kerguelen. Regional ist er sehr häufig; so leben allein in der Magellanstraße schätzungsweise 3500 Delfine dieser Art. Die Größe schwankt zwischen 140 und 170 cm, wobei die Commerson-Delfine der Kerguelen größer sind als ihre Artgenossen von der Südspitze Südamerikas.
[Bearbeiten] Weißbauchdelfin
Der Weißbauchdelfin (Cephalorhynchus eutropia) ist auch unter den Namen Chilenischer Delfin oder Schwarzdelfin bekannt; der letztere Name ist allerdings unpassend und wird meistens für eine andere, zu den Kurzschnauzendelfinen gehörende Art verwendet. Weißbauchdelfine leben an den chilenischen Küsten zwischen Valparaíso und Kap Hoorn. In früheren Jahren wurden jährlich bis zu 1500 Delfine dieser Art von Fischern getötet, weil ihr Fleisch essbar ist. Hierdurch ist der Weißbauchdelfin extrem selten geworden.
[Bearbeiten] Heaviside-Delfin
Der Heaviside-Delfin (Cephalorhynchus heavisidii) ist an den Küsten Namibias und Südafrikas verbreitet. Er ist nach einem Captain Haviside benannt, der für die British East India Company fuhr und ein Exemplar dieses Delfins zur Untersuchung nach England brachte. Fälschlicherweise wurde der Name des Delfins im Laufe der Jahre mit Heaviside wiedergegeben; heute findet man meistens diese Schreibweise mit dem zusätzlichen e.
[Bearbeiten] Hector-Delfin
Der Hector-Delfin (Cephalorhynchus hectori) ist mit einer Länge von 120-140 cm der kleinste Vertreter der Wale. Er lebt vor allem an den Küsten der Südinsel Neuseelands. Eine sehr seltene Unterart (Maui-Delfin, C. h. maui) lebt an der Nordwestküste der Nordinsel. Die Population des Hector-Delfins umfasst etwa 2500 Individuen, die des Maui-Delfins nur rund hundert Tiere.
Hector-Delfine werden von Haien gejagt, sind wegen ihres küstennahen Lebensraums Schadstoffeinleitungen in die Meere ausgesetzt und verfangen sich in Fischernetzen. Hierdurch wird der Bestand dieses Delfins immer kleiner. 1988 wurde rund um die Banks-Halbinsel ein Meeresschutzgebiet eingerichtet, um die Art zu retten.
Benannt ist der Hector-Delfin zu Ehren von Sir James Hector benannt, einem ehemaligen Direktor des National Museum of New Zealand.