Schwarz-weiße Stummelaffen
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Schwarz-weiße Stummelaffen | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Colobus | ||||||||||||
Illiger, 1811 |
Die Schwarz-weißen Stummelaffen (Colobus) sind eine Primatengattung aus der Gruppe der Stummelaffen innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Der wissenschaftliche Name Colobus entstammt dem Griechischen („kolobos“ = „Der Verstümmelte“).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Das Fell dieser Tiere ist kontrastreich schwarz-weiß gefärbt. Die Grundfärbung ist schwarz, je nach Art sind Teile des Gesichts, der Brust, des Schulterbereichs oder des Schwanzes weiß gefärbt, manchmal in Form langer Mantelhaare oder einer Schwanzquaste. Wie bei allen Stummelaffen ist der Daumen rückgebildet, eine Anpassung an die baumbewohnende Lebensweise. Schwarz-weiße Stummelaffen sind die größten Stummelaffen, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 72 Zentimetern (der Schwanz wird 52 bis 100 Zentimeter lang) und ein Gewicht von 5 bis 14,5 Kilogramm. Männchen sind meist deutlich größer und schwerer als Weibchen.
[Bearbeiten] Verbreitung und Lebensraum
Schwarz-weißen Stummelaffen sind in weiten Teilen Afrikas beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Senegal bis Äthiopien und südlich bis Angola und Sambia. Ihr Lebensraum sind vorwiegend Wälder, es können Regen- und Mangrovenwälder ebenso sein wie Gebirgswälder bis über 3000 m Seehöhe; manchmal kommen sie auch in baumbestandenen Grasländern vor.
[Bearbeiten] Lebensweise
Diese Primaten sind tagaktive Tiere, die sich meistens in den Bäumen aufhalten, in spärlich bewaldeten Gebieten leben sie zeitweise am Boden. Sie schlafen abwechselnd in der Nacht, ein Tier der Gruppe bleibt wach, um Ausschau nach Feinden zu halten, beispielsweise Adler, Leoparden und Schimpansen.
Sie bilden Haremsgruppen von rund 8 bis 15 Tieren, die sich aus einem Männchen, zwei bis sechs Weibchen und deren Jungtieren zusammensetzen. Junge Männchen müssen ihre Geburtsgruppe verlassen. Die Männchen kämpfen untereinander um die Führung einer Haremsgruppe; kommt es zu einem Wechsel des Alphamännchens ist es üblich, dass das neue die Kinder des unterlegenen und vertriebenen Männchens tötet. Sie sind streng territorial und verteidigen ihr rund 15 ha großes Revier gegenüber anderen Gruppen durch Schreie, durch demonstratives Hüpfen auf den Ästen und nötigenfalls durch Gewalt.
[Bearbeiten] Nahrung
Schwarz-weiße Stummelaffen ernähren sich in erster Linie von Blättern, daneben nehmen sie auch Früchte und Blüten zu sich. Sie besitzen einen vierkammerigen Magen, wobei die oberen beiden Kammern als „Gärkammern“ mit speziellen Bakterien der Aufspaltung der Zellulose dienen; erst danach kommt die vorverdaute Nahrung in die unteren Mägen, wo sie weiter zersetzt wird, bevor sie in den Darm weiterwandert. Dieses Verdauungssystem ist eine Anpassung an die nährstoffarme Blätternahrung und findet sich in ähnlicher Form auch bei den Wiederkäuern.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Diese Tiere haben in den meisten Fällen keine bestimmte Fortpflanzungssaison, es kann das ganze Jahr über zur Paarung kommen. Die Tragzeit beträgt rund fünf bis sechs Monate, danach kommt meist ein Jungtier zur Welt. Jungtiere kommen mit weißem Fell zur Welt, erst nach zwei Jahren entwickelt sich das typische schwarz-weiße Äußere. Die Weibchen einer Gruppe kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs, es ist durchaus üblich, dass Kinder herumgereicht werden und auch andere Weibchen als die Mutter das Junge säugen. Jungtiere werden nach rund sechs Monaten entwöhnt und nach drei bis vier Jahren (Weibchen) beziehungsweise vier bis sechs Jahren (Männchen) geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt rund 20 Jahre, in menschlicher Obhut bis zu 30 Jahre.
[Bearbeiten] Die Arten
- Der Mantelaffe oder Guereza (Colobus guereza) ist die bekannteste Art.
- Der Angola-Stummelaffe (C. angolensis) lebt im östlichen und südlichen Afrika, von Kenia bis in die Demokratische Republik Kongo und Angola. Er ist schwarz gefärbt und hat lange weiße Haare an den Schultern, auch die hintere Schwanzhälfte ist weiß.
- Der Weißbart- oder Bärenstummelaffe (C. polykomos) ist von Senegal bis zur Elfenbeinküste verbreitet. Sein Fell ist vorwiegend schwarz, lediglich die Brust- und Barthaare sind weiß gefärbt.
- Der Schwarze Stummelaffe (C. satanas) ist durch ein völlig schwarzes Fell gekennzeichnet. Seine Heimat ist Kamerun, Äquatorialguinea und Gabun. Er gilt laut IUCN als gefährdet (vulnerable).
- Der Geoffroy-Stummelaffe (C. vellerosus) ist vorwiegend schwarz, er hat weiße Flecken an den Hüften, eine weiße Gesichtsumrahmung, weiß ist auch der nicht-buschige Schwanz. Seine Heimat reicht von der Elfenbeinküste bis Nigeria. Auch diese Art gilt als gefährdet.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0801857899
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schwarz-weiße Stummelaffen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |