Schwarzenberg im Bregenzerwald
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Vorarlberg |
Politischer Bezirk: | Bezirk Bregenz (B) |
Fläche: | 25,76 km² |
Einwohner: | 1.900 (Stand: November 2006) |
Höhe: | 696 m ü. A. |
Postleitzahl: | 6867 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 47° 25' N, 9° 51' O 47° 25' N, 9° 51' O |
Gemeindekennziffer: | 80236 |
Verwaltung: | Gemeindeamt Hof 454 A-6867 Schwarzenberg |
Offizielle Website: | http://www.schwarzenberg.at/ |
Politik | |
Bürgermeister: | Armin Berchtold |
Gemeinderat: | 18 Mitglieder |
Schwarzenberg ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Schwarzenberg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees auf 696 Metern Höhe.
Schwarzenberg liegt mit Egg und Andelsbuch im weiten Talkessel des mittleren Bregenzerwaldes. Es erstreckt sich von den Höhen des Hochälpele (1467m), dem Bödele und der Lorena bis an die waldreichen Ufer der Bregenzerache. Das Zentrum mit der Kirche liegt auf 700m Meereshöhe. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 26 km² und zählt ca. 1900 Einwohner.
Schwarzenberg gilt allgemein als eines der schönsten Wälderdörfer. Es liegt eingebettet in die wellige und mischwaldreiche Landschaft, die von grünen Bergkuppen umsäumt wird. Besser als andere Dörfer hat Schwarzenberg trotz der Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte seine ursprüngliche Weilerstruktur erhalten. Schöne alte Bauernhäuser mit Schindelbeschlag und dem typischen „Schopf“ beherrschen noch die bebaute Landschaft. Ein Kranz von gepflegten Vorsäßhütten – ebenfalls völlig in Holz gestaltet – umrahmen die ganzjährig bewohnten Weiler.
[Bearbeiten] Geschichte
1270 wird erstmals ein Pfarrer von „Swa(r)zinberch“ erwähnt. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg und auch Schwarzenberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Allerdings bestand eine weitreichende Bregenzerwäldler Selbstverwaltung bis zu Besetzung durch Napoleon. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schwarzenberg seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung | Einwohner |
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2001 | 1.669 |
1991 | 1.576 |
1981 | 1.470 |
1971 | 1.430 |
Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2001 der Statistik Austria
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde bei 1.805 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 5,5 %.
[Bearbeiten] Politik
Der Gemeinderat besteht aus 18 Mitgliedern. Bürgermeister ist Armin Berchtold. Die Schwarzenberger Bürgerliste hat 17 Mitglieder im Gemeinderat, die Freiheitliche Bürgerliste Schwarzenberg einen Vertreter.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Schubertiade
Die Schubertiade Schwarzenberg findet jährlich im Sommer statt. Das Festival konzentriert sich auf im normalen Konzertbetrieb oft übersehene Werke Franz Schuberts und anderer Komponisten der Romantik. Viele der berühmtesten Sänger, Klavierbegleiter und Kammermusikensembles der Welt nehmen an der Schubertiade teil, deren ebenso internationales Stammpublikum oft für die ganze Dauer des Festivals anreist. Die Konzerte finden hauptsächlich im Angelika-Kauffmann-Saal und im Dorfsaal statt.
[Bearbeiten] Angelika-Kauffmann-Museum
Gründung des ursprünglichen Heimatmuseum: 1913 Nach der dritten Übersiedlung im Kleberhaus seit 1928. Vorderer Teil - Bregenzerwälder Wohnkultur des 19. Jahrhunderts: Ebenerdig: Schopf (Laube), Küche, Stube, Gaden (Elternschlafraum), Trachten- und Tonwarenausstellung. Obergeschoss: Kinderschlafzimmer, Ausstellung von Milchverarbeitungsgeräten und religiöse Kleinkunst. Dachgeschoss: Ausstellung von alten Waffen, Musikinstrumente, Tafelgeräte, geschmiedete Grabkreuze. Mittlerer Teil - Werke von Angelika Kauffmann : Ölgemälde, Stiche, Porzellan, Erinnerungsgegenstände, Briefe. Angelika Kauffmann (geb. 1741 in Chur, gest. 1807 in Rom)vermachte ihrer Heimatgemeinde die Apostelmedaillons in der Pfarrkirche sowie das Hochaltarbild, das sie in ihren letzten Jahren in Rom malte.
Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr wird die jetzige Galerie im Angelika-Kauffmann-Museum um Ausstellungsräume erweitert werden, die musealen Standards in Bezug auf Sicherheit und konservatorische Gesichtspunkte entsprechen.
[Bearbeiten] Schwarzenberger Advent
Nostalgie in der Museumsstube mit Geschichten, Zitherspiel, Punsch, und „Keksle“, Lesungen mit Adventstexten im Kaminzimmer, vorweihnachtliche Konzerte in der Kirche und im Angelika-Kauffmann-Saal, zwei Ausstellungen und natürlich der stimmungsvolle Markt auf dem Dorfplatz mit Erlesenem und Besonderheiten für die Bescherung zu Hause. Das Adventprogramm bietet jährlich über 20 Veranstaltungen für Jung und Alt, für Einheimische und Gäste, die alle im Adventgedanken, im heimischen Brauchtum und in der Wälder-Tradition wurzeln. Die Bandbreite der Veranstaltungen hält für jeden etwas bereit. Schon von weit her ist der hohe lichtergeschmückte Tannenbaum neben der Kirche zu sehen, die Dorfkirche ist in Licht getaucht, eine stimmungsvollerer Rahmen für den Advent lässt sich kaum denken. Die Veranstaltungen sind still, besinnlich und bodenständig, sie atmen den Geist des Bregenzerwaldes, und laden zu erlebter Ruhe und Einkehr ein. Eine Auszeit von der Alltagshektik, Berufsstress und Konsumterror. Erholung für Seele und Gemüt, bietet Schwarzenberg mit seinem stimmungsvollen Ortsbild und der schönen Landschaft das ideale Umfeld für Entspannung und Muße in einem Adventurlaub.
[Bearbeiten] Schwarzenberger Alptag und Markt
Mitte September findet alljährlich der Schwarzenberger Alptag und Markt statt. Die besonders schön geschmückten Alpen mit ca. 700 Rindern (Kühe und Jungvieh) und Schafen ziehen ins Dorf zurück. Nach 400-jähriger Tradition ist der Alptag in Schwarzenberg ein großer Festtag für Älpler und Bauern. Alles ist auf den Beinen, um sich das Ereignis rund um das heimkehrende Vieh nicht entgehen zu lassen. Und für die Älpler gibt es nach altem Brauch ein Essen mit der ganzen Familie in einem Schwarzenberger Gasthaus. Der Schwarzenberger Markt ist historisch gewachsen und entwickelte sich über Jahrhunderte zu einem Jahresereignis in der Region Bregenzerwald. Im Laufe der Zeit hat sich der Markt von einer Nahversorgungseinrichtung auch zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt mit traditionellem Charakter gewandelt. Ganz bewusst wird auf die bäuerliche Entstehung des Marktes aufgebaut. Das Thema regionale Entwicklung hat mit Natur und Leben Bregenzerwald Einzug gehalten, die Bäuerlichkeit mündet in die Präsentation des typischen Bergkäse.
Der Krämermarkt und ein umfangreiches Rahmenprogramm sollen die Besucher zum Einkauf und Verweilen in Schwarzenberg einladen. Wenn – wie in alten Zeiten – der Markt zum Anlass genommen wird, Bekannte und Freunde zu treffen, neue Bekanntschafen zu schließen oder, dass ehemalige Schwarzenberger ihre Familien und Ihr Dorf besuchen, dann hat der Markttag auch seine herkömmliche gesellschaftliche Aufgabe erfüllt.
[Bearbeiten] Denkmalgeschützter Dorfkern
Besonders sehenswert ist der Dorfplatz um den Brunnen bei der Kirche. Er gilt als der schönste und besterhaltenste des Landes Vorarlberg. Die behäbigen Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, lassen erahnen, dass hier bedeutender Wohlstand blühte. Einstmals wirtete man in sechs Gasthäusern, die in ununterbrochener Reihe dem Zentrum ein stattliches Gepräge geben. Sie erinnern an die Zeit, in der der ganze Warenverkehr des Bregenzerwaldes in Säumertransporten über die zwei Schwarzenberger Pässe, die Lose (heute Bödele genannt) und die Lorena in den Rheintal-, Bodenseeraum und bis nach Oberitalien ging. Die Wirte waren zugleich auch Großbauern, Händler und Geldverleiher und spielten in der Talschaftspolitik eine wichtige Rolle.
[Bearbeiten] Die Pfarrkirche
Die Schwarzenberger Pfarrkirche, nach dem Dorfbrand 1755 neu errichtet, zählt zu den schönsten Barockbauten Vorarlbergs. Ihre festliche Stimmung wurde vor einiger Zeit durch eine neue Orgel gekrönt.
Was aber die Schwarzenberger Kirche zu einer vielbesuchten Kunststätte macht, sind die Gemälde der beiden Schwarzenberger Künstler Johann Joseph Kauffmann und seiner Tochter Angelika Kauffmann. Von der Hand des Vaters stammen die Kreuzwegbilder sowie die Hauptbilder auf den Seitenaltären. Angelika schuf als Sechzehnjährige die Apostelmedaillons in Freskotechnik. In ihren letzten Lebensjahren widmete sie ihrer Heimatpfarre das Hochaltarbild, darstellend die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit, der die Kirche geweiht ist. Es ist Angelikas bedeutendstes religiöses Werk.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Direkt im Ortszentrum von Schwarzenberg gibt es eines der traditionellsten Käsegeschäfte im Bregenzerwald. Hier befindet sich das "Käslädele" in welchem diverse Käsespezialitiäten aus dem Bregenzerwald verkauft werden.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Gewerbegebiet Dorn (Stand November 2006)
Seit knapp vier Jahren ein Standort mit Erfolg ist das Gewerbegebiet am nördlichen Eingangstor von Schwarzenberg. Unternehmen, die sich in der Region und in Vorarlberg einen Namen gemacht haben, haben sich für eine Ansiedlung im Gewerbegebiet Dorn entschieden.
Die Anfänge des Gewerbegebiets Dorn liegen im Jahr 2002, als eine 30.000 Quadratmeter große Fläche im Norden Schwarzenbergs als Betriebsgebiet umgewidmet wurde. Heute nutzen acht Klein- und Mittelbetriebe 70% der Fläche mit großem Erfolg, die restlichen 8.500 Quadratmeter sind noch nicht vergeben. Platz genug also für Unternehmen, die eine attraktive Umgebung und die unbürokratische Ansiedlungspolitik der Gemeinde schätzen.
Unternehmen aus verschiedenen Sparten sind im Gewerbegebiet Dorn zu finden. Insgesamt beschäftigen die Unternehmen etwa 50 MitarbeiterInnen, fast 15% der Gesamtbeschäftigten in Schwarzenberg. Damit haben die Betriebe des Gewerbegebiets Dorn eine ansehnliche Zahl an Arbeitsplätzen geschaffen.
Gesamtwirtschaftlich ist Schwarzenberg auf einem guten Weg. Mit rund 80 Unternehmen und ca 350 Arbeitsplätzen ist ein guter Status erreicht. Die große Anzahl an Beschäftigten und Betrieben in Schwarzenberg und auch die positiven Entwicklungen in Handel und Gewerbe sorgen für ein fruchtbares Klima im Ort.
[Bearbeiten] Tourismus
Eine einzigartige Landschaft, gesunde Luft und Höhenlage, sowie heimelige Gasthöfe mit familiärem Kontakt, ziehen heute wie vor 100 Jahren Gäste aus vielen Ländern an. Unzählige Winter- und Sommerwanderwege stehen unseren Gästen ebenso zur Verfügung, wie zwei Tennisplätze, ein Freibad und ein Klettergarten. Dieses Angebot wird erweitert durch die Mitgliedschaft bei der KäseStrasse Bregenzerwald, welche sich in Schwarzenberg wie ein roter Faden durch das Angebot zieht.
Ca. 50.000 Gäste nächtigen jedes Jahr in Schwarzenberg. Etwa 55% davon fallen auf den Sommertourismus, welcher durch die Schubertiade enorm gestärkt wird.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Angelika Kauffmann Saal
Der im Jahr 2001 fertiggestellte Umbau des Angelika-Kauffmann-Saales hat bei den Künstlern und beim Publikum größte Begeisterung hervorgerufen. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wurde der Angelika-Kauffmann-Saal nun gemeinsam mit dem Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses und dem Salzburger Mozarteum zu den drei besten Kammermusiksälen der Welt gezählt und die "Neue Zürcher Zeitung" bezeichnete die Akustik des Angelika-Kauffmann-Saales als "schlechthin ideal".
Die Lüftungsanlage ist mit erhöhten Anforderungen an die Akustik 25 dB (A) - Rundfunktauglich ausgeführt. Durch Schallschleusen und der Schallschutzverglasung werden die Veranstaltungsräume akustisch voneinander getrennt.
[Bearbeiten] Bildung
In Schwarzenberg gibt es (Stand November 2006) 105 Schüler Volksschüler. Damit ist der Ort die Gemeinde Vorarlbergs mit der höchsten Anzahl von Volksschülern in Relation zur Einwohnerzahl. In Schwarzenberg gibt es zudem einen Kindergarten mit ~ 65 Kindern und 5 Betreuerinnen.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Angelika Kauffmann, Malerin (*1741; †1807)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schwarzenberg im Bregenzerwald – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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