Schwarzes L
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Schwarzes L | |||||||||||||
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Systematik | |||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||||||||||
Arctornis l-nigrum | |||||||||||||
(Müller, 1764) |
Das Schwarze L (Arctornis l-nigrum) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Trägspinner (Lymantriidae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 35 bis 45 Millimetern. Sie haben strahlend weiße leicht durchscheinend wirkende Vorderflügel, auf denen ca. in der Mitte, nahe dem Außenrand je ein auffälliges schwarzes "L" zu sehen ist. Junge Tiere haben einen türkisen Schimmer, frisch geschlüpfte Tiere sind vollständig grün.
Die Raupen werden ca. 50 Millimeter lang. Ihr Körper ist etwas abgeflacht und rotbraun oder graubraun mit einigen gelben oder orangen Marmorierungen gefärbt. Die ersten drei Segmente sind stark mit rostroten und vielen langen schwarzen Haaren bewachsen und wirken dadurch deutlich dicker, als der Rest des Körpers. Am Körper wachsen auf den Seiten und am Rücken der vierten, fünften, neunten, zehnten und elften Segmente weiße Haarbüschel. Zusätzlich haben die Tiere auf den sechsten bis achten Segmenten braune Haarbüschel.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die nachtaktiven Falter fliegen in einer Generation pro Jahr von Mitte Juni bis Mitte Juli. Die Tiere, besonders die Männchen, lassen sich von künstlichem Licht anlocken.
[Bearbeiten] Nahrung der Raupen
Die Raupen ernähren sich von den Blättern von Rotbuchen (Fagus sylvatica), Winterlinden (Tilia cordata), Stieleichen (Quercus robur), Salweiden (Salix caprea) und andern Laubbaumarten.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Tiere kommen in Asien bis nach Japan und in fast ganz Europa vor, außer in manchen Teilen der Iberischen Halbinsel, dem Norden und Westen Großbritanniens und dem hohen Norden. Sie leben in lichten, nicht zu alten Laubwäldern, besonders am Rand, an warmen Hängen und in feuchten Talgründen.
[Bearbeiten] Entwicklung
Die Weibchen legen ihre hellgrünen, flachen (doppelt so breit wie hohen) und zylindrischen Eier auf der Oberseite der Blätter der Futterpflanzen ab. Die Raupen, die Einzelgänger sind, schlüpfen im September. Bei Gefahr katapultieren sie sich von den Blättern, indem sie ihren Körper in der Mitte nach unten klappen. Durch ihre starke Behaarung können sie unversehrt aus großer Höhe fallen. Sie überwintern nach zwei bis drei Häutungen am Boden im Laub. Man findet sie im darauffolgenden Frühjahr schon vor dem Austreiben der Blätter. Zu dieser Zeit ernähren sie sich von trockenem Laub. Später sitzen sie oft frei auf Blättern. Sie verpuppen sich Ende Mai in locker versponnenen Blättern auf ihren Futterpflanzen. Ihre Puppen sind auffällig türkisgrün, mit einer schwarzen Zeichnung gefärbt.
[Bearbeiten] Literatur
- Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter, Spinner und Schwärmer, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schwarzes L – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |