Semla
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Semla (Mehrzahl: semlor), fastlagsbulle, fettisdagsbulle oder hetvägg ist in Schweden und Finnland ein traditionelles Gebäck mit Füllung zur Fastenzeit.
Die Bezeichnung semla ist mit dem deutschen Wort Semmel verwandt, da dieses Gebäck anfänglich ohne Füllung angeboten wurde.
[Bearbeiten] Herstellung
In Schweden besteht die semla meist aus einer gesüßten Hefeteigkugel, die häufig mit Kardamom gewürzt ist. Nach dem Backen wird ein Deckel von der Kugel geschnitten und ein Loch im verbleibenden Gebäck gefertigt. Danach füllt man das Loch mit etwas Marzipan und reichlich Schlagsahne. Zum Schluss wird der mit Puderzucker bestreute Deckel wieder aufgesetzt. In Finnland nimmt man anstelle von Marzipan oft Konfitüre.
[Bearbeiten] Geschichte
Semlor wurden anfänglich nur zum Faschingsdienstag hergestellt. Als die kirchliche Tradition des Fastens abnahm gab es dieses Gebäck an jedem Dienstag in der Fastenzeit. Seit der zunehmenden Kommerzialisierung des Bäckerei-Gewerbes gibt es semlor von kurz nach Weihnachten bis zu den Osterfeiertagen.
[Bearbeiten] Servierung
Traditionell wurden semlor in einem tiefen Teller mit heißer Milch serviert, welche manchmal mit einer Prise Salz gewürzt war, um dem süßen Grundgeschmack entgegenzuwirken. In manchen Teilen Schwedens wurde auch Zimt über das Gebäck gestreut. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die semla immer mehr als gewöhnliches Gebäck betrachtet und ohne Milch gegessen. Heute gehen einige Cafés in den größeren Städten wieder dazu über, die semla auf ursprüngliche Weise zu servieren.