Sicherheitspapier
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Sicherheitspapier wird in erster Linie zur Herstellung von Banknoten benötigt, daher ist auch der Name Banknotenpapier geläufig. Darüberhinaus wird es, mit etwas geringeren Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit, auch für Pässe, Identitätskarten, Kreditkarten, Scheckformulare, Wertpapiere, Briefmarken und dergleichen mehr benötigt.
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[Bearbeiten] Anforderungen an Sicherheitspapier in Bezug auf Fälschungssicherheit
Sicherheitspapier muss Schutz gegen Fälschung bieten und noch bei extremer Beanspruchung stabil bleiben. Die erfolgreiche Absicherung jedes Orginalgeldscheins gegenüber dürch moderne Farbkopiergeräte und global operierenden Geldfälschern hergestellte Falschgeldscheine ist aufwendig. Unter diesen Anforderungen unterscheidet sich die Sicherheits- bzw. Banknoten-Papierherstellung erheblich von der übrigen Papierproduktion.
Wasserzeichen und Sicherheitsfaden bereits im Papier sind die bekanntesten Sicherheitsmerkmale. Auf die Oberfläche werden Prägungen und Hologramme aufgebracht. Der Druckvorgang schließt weitere Kennzeichnungen ein, die danach teilweise mit dem bloßen Auge, teilweise aber nur mit besonderen Apparaturen feststellbar sind. In Zeiten weniger aufwendiger Sicherheitsgestaltung sind zuweilen täuschend ähnliche Falschdrucke in den Umlauf gelangt. Noch nie ist es in der jüngeren Geschichte des Papiergeldes jedoch gelungen, ein speziell hergestelltes Banknotenpapier so zu kopieren, dass die Fälschung nicht bei näherer Untersuchung erkannt worden wäre. Die Euro-Banknoten sind nach Experteneinschätzung das fälschungssicherste Papiergeld der Welt.
[Bearbeiten] Anforderungen an Sicherheitspapier in Bezug auf Widerstandsfähigkeit
Eine Banknote wird zwischen der Herstellung und der Aussonderung durch die Zentralbank von vielen Personen benutzt, sie wird sehr häufig gefaltet, mehrmals unbeabsichtigt gewaschen, erhitzt, zusammengeknüllt und wieder geglättet. In Europa sind Banknoten je nach Wert zwischen zehn Monaten und fünf Jahren im Umlauf, ehe sie als abgegriffen ausgesondert werden. Um dieser Beanspruchung zu widerstehen, bestehen Banknotenpapiere aus einer besonderen Rohstoffzusammenstellung, die sich zu 90 % aus Baumwolle zusammensetzt. Nur für Sicherheitspapiere, die nicht derart hoher Beanspruchung ausgesetzt sind, wird auch gebleichter Zellstoff anstelle der teuren Baumwolle verwendet. Dazu gehören beispielsweise Sicherheitspapiere für Pässe, Identitätskarten, Kreditkarten, Scheckformulare, Wertpapiere, Briefmarken und dergleichen mehr.
[Bearbeiten] Herstellungsmenge und Herstellungsqualität
Weltweit existieren ungefähr 30 Betriebe, meistens Staatsunternehmen, welche Sicherheitspapier für Banknoten herstellen. Die Gesamtproduktion wird auf 140.000 Jahrestonnen geschätzt. Dies entspricht ungefähr der Menge, die eine Papiermaschine für Zeitungspapier innerhalb von vier bis fünf Monaten produziert.
Die Menge des hergestellten Papiers ist - verglichen mit anderen Papiersorten - relativ gering, aber stabil, da zur Sicherstellung einer stabilen Währung mit langfristig gleichbleibenden Zahlungsmitteln in einem Land nur eine begrenzte Menge an umlaufenden Banknoten notwendig und erforderlich ist.
Die Papierherstellung gilt jedoch auf Grund der notwendigen Geheimhaltung der Ingredienzien und Herstellungsverfahren als anspruchsvoll. Das gilt in gleicher Weise für Konstruktion und Bau der dazu notwendigen Produktionsanlagen.
[Bearbeiten] Banknotenpapiermaschine
Die Nachfrage nach Banknotenpapiermaschinen nahm in Folge der Einführung der Euro-Gemeinschaftswährung und den dafür erforderlichen Innovationen zu. Banknotenpapier wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf so genannten Gleichstrom-Rundsieb-Maschinen hergestellt. Nur diese Rundsiebtechnik ermöglicht die Herstellung von Wasserzeichen fein abgestufter Schattierung. Ein wichtiger Bestandteil dieses Rundsiebes ist der Expansionszylinder. Auf ihn werden mehrere Siebe aufgezogen und gespannt. In ein Sieb ist das Wasserzeichen des jeweils produzierten Notenpapiers eingeprägt. Da auf einer Maschine in der Regel unterschiedliche Währungen mit unterschiedlich großen Scheinen hergestellt werden, müssen die Siebe häufig gewechselt werden. Die Arbeitsbreiten der Banknoten-Papiermaschinen liegen bei max. 2.800 mm und ihre Geschwindigkeiten bei 20 - 90 m/min.