Silbenschrift
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Silbenschriften gehören zu den phonographischen Schriften, bei welchen die einzelnen Zeichen der Schrift für Laute oder, im Fall von Silbenschriften, für Lautkombinationen stehen. Daneben gibt es auch ideographische Schriften, bei denen die Zeichen der Schrift für bestimmte Bedeutungen stehen. Feinheiten betreffen die Unterscheidung zwischen echten Silben und Moren, die in der Aussprache nur einen Kurzvokal enthalten sollen, während die Verlängerung des Vokals bereits als nächste Mora gezählt wird.
In einer echten Silbenschrift steht jedes Zeichen für eine Silbe der entsprechenden Sprache. Beispiele sind die japanischen Kana-Alphabete (die aber auch als Morenschrift diskutiert werden), das Cherokee-Alphabet und die Syllabismen des Inuktitut der nordostkanadischen Inuit.
Manche Sprachen haben zwar Buchstaben-Alphabete, gruppieren die Symbole jedoch silbenweise, so dass man scheinbar eine Silbenschrift vor sich hat. Beispiele hierfür sind die koreanische Hangeul-Schrift und die äthiopische Schrift.
Bei vielen indischen Schriften wird der jeweils häufigste Vokal (meist A) nicht geschrieben, sondern im Gegenteil gibt es ein Zeichen für „kein A“. Daher werden in diesen Schriften, die ansonsten Buchstabenschriften sind, manche Zeichen als Silben (etwa B als BA, D als DA etc.) gelesen, wenn weder ein anderer Vokal noch ein „kein A“-Zeichen folgt.
[Bearbeiten] Beispiele
Folgende Schriften sind Silbenschriften:
- Vai-Schrift
- Cherokee
- Hiragana (Japanisch)
- Katakana (Japanisch)
- Kyprische Schrift
- Kpelle
- Linear B
- Linear A
- Devanagari (indische Sprachen)
- Singhalesische Schrift (Sri Lanka)
- Kypro-Minoische Schrift
- Tagbanuwa-Schrift