Simeon (Prophet)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Prophet Simeon, genannt auch Simeon der Greis, ist eine Gestalt im Neuen Testament. Das Lukasevangelium beschreibt ihn als frommen israelitischen Greis, der in Jerusalem sehnsüchtig auf die Ankunft des Messias wartet. Gemeinsam mit der Prophetin Hanna erkennt er im Kind Jesus bei dessen Darstellung im Tempel den Messias (Lk 2,25-35[1]) Er nimmt ihn auf den Arm und preist ihn mit dem so genannten „Lobgesang des Simeon“. Simeon sagt darin, dass die Begegnung mit dem kleinen Jesus die Erwartung seines Leben erfüllt habe und er nun beruhigt sterben könne. Danach segnet er die Heilige Familie und weissagt, dass Jesus viele Menschen in Israel zu Fall bringen, anderen aber aufhelfen werde. Für das Volk Israel werde Jesu ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Schließlich sagt Simeon der Maria voraus, dass ihr das Schicksal ihres Sohnes großen seelischen Schmerz bereiten werde.
Schon in frühchristlicher Zeit rankten sich weitere Legenden um Simeon und bald wurde er von der Kirche als Heiliger verehrt. Belegt ist, dass Simeons angebliche Reliquien im 6. Jahrhundert nach Konstantinopel gebracht wurden. Von dort kamen sie 1243 nach Zara in Dalmatien. Seitdem ist der hl. Simeon Schutzpatron der dalmatinischen Stadt. Er wird auch als Fürsprecher für Kindersegen angerufen.
Die orthodoxe Kirche begeht den 3. Februar als Gedenktag des Heiligen, die katholische Kirche den 8. Oktober. Der Lobgesang des Simeon ist seit dem 8. Jahrhundert Teil des römischen Stundengebets. Er wird täglich zur Komplet gesungen. Im Byzantinischen Ritus ist der Lobgesang Bestandteil der Vesper.