Sivas
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Sivas ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Türkei. Sie liegt in Zentralanatolien, etwa 250 km östlich von Ankara. Die Einwohnerzahl (1997) beträgt 278.000.
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[Bearbeiten] Namensherkunft
Der Name Subasa wird für die Stadt im Osten, wo der Fluss Maraschantia (Halys) seinen Ursprung hat, erstmals in den hethitischen Quellen erwähnt und bedeutet in Nesili, der Sprache der Hethiter und Luwier, "gesegneter Fluss". Der antike griechische Name lautet Sebasteia, byznatinische und fränkische Quellen haben auch Sebaste.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Heutzutage besteht die Bevölkerung überwiegend aus Türken und zu einem geringen Teil aus Kurden. Früher gab es in Sivas große christliche Minderheiten der Armenier und Griechen, von denen heute nur noch sehr wenige in der Stadt leben.
1914 hatte Sivas rund 45.000 Einwohner, mehr als ein Drittel waren Armenier, der Rest Griechen und Türken. Die Armenier hatten dort sechs Kirchen, ein Waisenhaus, ein Krankenhaus und mehrere Schulen. Die Katholiken hatten eine Kirche, die Protestanten verfügten über zwei Kirchen und acht Schulen.
[Bearbeiten] Geschichte
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[Bearbeiten] Vor Christus
- 7000-5000 Erste Besiedlung
- 1600-884 Hethiter
- 800-695 Phryger
- 700-546 Lyder
- 550-332 Persische Besiedlung
- 333 Makedonier (Diadochen)
[Bearbeiten] nach Christus
- 17-395 Römisches Imperium
- 395-1075 Byzantiner. Nachdem Basileos II. (976-1025) das Territorium von Sennecherim, König von Vaspurakan in Armenien annektiert hatte, entschädigte er ihn mit dem Territorium von Sebaste in Kappadokien.
- 1059 Erscheinen der ersten türkischen Stämme
- 1142-1171 Danischmenden-Dynastie
- 1175 Sivas von den Seldschuken erobert
- 1197 Ulu Cami in Sivas gebaut
- 1232 Mongolischer Angriff
- 1400 Timur Lenk
- 1915 Armenier werden zwangsdeportiert
- 1919 Kongress von Sivas
- 1920 Kocgiri-Aufstand
- 1993 Anschlag auf das Madımak-Hotel
[Bearbeiten] Kongress von Sivas
Der Kongress Heyet-i Temiliye von Sivas vom 4. bis 12. September 1919 ging in die neuere türkische Geschichte ein, weil dort Strategien zur Befreiung entworfen wurden (Sivas-Museum).
[Bearbeiten] Anschlag auf das Madımak-Hotel
Am 2. Juli 1993 versammelten sich islamische Fundamentalisten nach dem Freitagsgebet vor dem Madımak-Hotel, das direkt gegenüber einer Moschee lag, in dem alevitische Musiker, Schriftsteller, Dichter und Verleger logierten. Das Hotel wurde schließlich angezündet. Dabei wurden 37 Menschen verbrannt, der Autor Aziz Nesin, dem laut einigen Angaben der Anschlag in erster Linie gegolten hatte, überlebte jedoch. Wegen einer aufgebrachten wütenden Menschenmenge vor dem Hotel konnten die Bewohner des Hotels nicht ins Freie, bis sie schließlich vom Feuer eingeschlossen waren. Obwohl Polizei und Feuerwehr frühzeitig alarmiert waren, griffen sie erst nach acht Stunden ein. Das Staatsicherheitsgericht in Ankara kam zu dem Urteil, dass die große Menschenmenge die Feuerwehr bei den Rettungarbeiten behinderte.
Die Aleviten nennen diesen Anschlag das „Sivas-Massaker“. Das Ereignis spielte eine wichtige Rolle bei ihrer Bewusstseinsbildung.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- zwei bedeutende seldschukische Medresen, die Gök (blaue) Medrese und die Çifte Minare Medresesi ("mit den zwei Minaretten").
- Sivas Museum
[Bearbeiten] Veranstaltungen
Asik Veysel-Kultur- und Kunstfestival in Sarkisla: Am ersten Wochenende im Juli jeden Jahres
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Mechitar von Sebasteia, armenisch-apostolischer Geistlicher, der zum römisch-katholischen Glauben konvertierte
- Vierzig Märtyrer von Sebaste
- Blasius von Sebaste
- Peter von Sebaste
- Eustathius von Sebaste
- İbrahim Toraman, Fußballspieler
- Aşık Veysel Şatıroğlu, Dichter und Musiker
- Mustafa Balel, Schriftsteller
- Baydar Özcan, Journalist, Schauspieler, Musiker und Poet
[Bearbeiten] Literatur
- Richard G. Hovannisian (Hrsg.): Armenian Sebastia/Sivas and Lesser Armenia. Costa Mesa, CA 2004. ISBN 1568591527
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.sivas.gov.tr/ Offizielle Webseite der Provinz Sivas
Koordinaten: 39° 45' N, 37° 01' O