Skandinavisches Gebirge
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Das skandinavische Gebirge (auch Skanden genannt; in täglicher Sprache fjällen in schwedisch und kjølen in norwegisch) durchzieht die skandinavische Halbinsel von der norwegischen Skagerrak-Küste im Süden bis zum Nordkap. Das Gebirge hat eine Länge von etwa 1.700 km und eine größte Breite von 320 km. Norwegen und Schweden und zu einem sehr kleinen Teil im Norden auch Finnland haben Anteil am Gebirge. Das in seinem nördlichen Teil an der Grenze zwischen Norwegen und Schweden verlaufende Gebirge ist auch die Wasserscheide Skandinaviens. Im norwegischen Teilgebirge Jotunheimen erreichen die Skanden mit dem 2.469 m hohen Galdhøpiggen den höchsten Punkt Nordeuropas und Norwegens. Im Kebnekaise, 2.111 m, stellen sie auch den höchsten Berg Schwedens und in der Haltitunturi, 1.324 m, den höchsten Berg Finnlands.
Das Gebirge entstand als Teil des Kaledonischen Gebirges durch eine Auffaltung nach dem Zusammenstoß des kanadischen Schildes (archäische Landmasse Laurentia) mit dem baltischen Schild (archäische Landmasse Baltica) vor ungefähr 420 – 380 Millionen Jahren. Durch Erosion wurden die oberen Teile abgetragen. Die Skanden erreichen eine Höhe von 2.469 m (Galdhøpiggen), haben aber in manchen Gebieten nur Mittelgebirgscharakter. Während das Skandinavische Gebirge nach Osten in Stufen abfällt, ist die Westseite durch einen steilen, tief zertalten Abfall gekennzeichnet. Durch die eiszeitliche Überformung entstanden auf der Westseite auch zahlreiche Fjorde.
Teile der Skanden sind von Plateaugletschern bedeckt, die sich in Ausläufern bis dicht über das Meer (Engenbreen, 10 m) erstrecken. Die größten sind Jostedalsbreen (mit ca. 486 km² der größte Gletscher Kontinentaleuropas), Svartisen und Folgefonna. Die Gletscher entstanden allerdings nicht durch eine der Eiszeiten, sondern erst vor ca. 2000 Jahren infolge einer Klimaverschlechterung.