Slawa-Klasse
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Bei der Slava-Klasse (russisch: Ruhm) handelt es sich um eine Kreuzer-Klasse der sowjetischen Marine, die unter der Bezeichnung Projekt 1164 „Atlant“ entwickelt wurde.
Als die Sowjetunion die U-Boot-Abwehr-Lenkwaffenkreuzer der Kresta-Klasse und Kara-Klasse in den 1960er bzw. 1970er Jahren herausbrachte, spöttelte man, die Russen würden die Hauptbewaffnung "ins Schaufenster stellen", da ihre Raketen-Startcontainer sich beiderseits der Kommandobrücke befanden. Das Spötteln verging den westlichen Nachrichtendiensten, als die Sowjets 1981 die Slawa in Dienst stellten. Eine einzigartige Raketenbatterie aus 16 Seezielflugkörpern des Typ P-500 Basalt in festen, nach vorn geneigten Startern, verlieh dem Schiff ein radikales Aussehen.
Im Vergleich zu den Schiffsabwehrmöglichkeiten der Slawa-Klasse gibt es im Westen nichts ebenbürtiges, und in der russischen Marine wird die Klasse lediglich von der noch gewaltigeren Kirow-Klasse an Schlagkraft übertroffen. Die Slava-Klasse wurde entwickelt, um gegnerische Flotten-Verbände zu vernichten. Das Typschiff der Slawa-Klasse, die Slawa, wurde 1981 bei der Schwarzmeerflotte in Dienst gestellt. 1986 folgte ein zweiter Kreuzer, die Marshal Ustinow, die zur Nordmeerflotte trat und 1990 die Kherwona Ukraina, die ihren Dienst bei der Pazifikflotte antrat. Ein viertes Schiff, die Admiral Flota Lobow sollte 1995 folgen, liegt aber immer noch unfertig in Nikolajew. Die Slawa wurde 1995 in Moskwa umbenannt, die Kherwona Ukraina in Warjag. Die Admiral Flota Lobow ging beim Zusammenbruch der Sowjetunion 1992 in den Besitz der Ukraine über und wurde in Ukraina umbenannt.
Die Arbeiten an der Ukraina wurden 1996 gestoppt, 1999 wieder aufgenommen und 2001 erneut gestoppt. Derzeit ist das Schiff zu 95 Prozent fertiggestellt, man sucht einen Käufer dafür. Russland hat nach wie vor großes Interesse an der Ukraina, doch aus einem Ankauf für die russische Marine wurde bis heute nichts. Die unter russischer Flagge fahrenden Lenkwaffenkreuzer des Projektes 1164 haben den Zusammenbruch der Sowjetunion überstanden, wurden alle vier Jahre überholt und häufig bei Manövern beobachtet. 2003 nahm die Moskwa an einer Übung mit der indischen Marine teil. Die Marshal Ustinow nahm 2000 bis 2004 an allen großen Manövern der Nordmeerflotte teil und die Warjag an einer Übung im Pazifik. Die Schiffe wurden als Sicherheit gegen einen möglichen Fehlschlag der Kirow-Klasse entwickelt und ihre Zukunft ist aufgrund ihres, im Vergleich zur Kirow-Klasse, günstigen Unterhalts gesichtert. Bei entsprechender Instandhaltung und einer vielleicht stattfindenden Umbewaffnung können die Schiffe noch weitere 20 Jahre im Dienst der Seekriegsflotte bleiben.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Länge: 186,0 m
- Breite: 20,5 m
- Tiefgang: 7,0 m
- Einsatzverdrängung: bis 12.600 t
- Antrieb: sechs Wasserrohrkessel, vier Gasturbinen, 121.000 WPS, zwei Wellen
- Geschwindigkeit: 33 kn
- Reichweite: 10.000 sm bei 16 kn
- Bewaffnung:
- 16 P-500 "Basalt" (SS-N-12 Sandbox) Antischiffsraketen
- 8 S-300F (SA-N-6 Grumble) Vertikalstarter, insgesamt 64 Flugkörper.
- 2 Zwillingstarter 9K33 "Osa" (SA-N-4 Gecko), insgesamt 40 Flugkörper
- 1 130-mm-Zwillingsgeschütz L/70
- 6 30-mm-Schnellfeuerkanonen zur Raketenabwehr (CIWS)
- 2 RBU-6000 UAw-Raketenwerfer
- 10 533-mm-Torpedorohre
- 1 Hubschrauber Kamov Ka-27
- Besatzung: 480
