Solea
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Die Solea ist ein deutsches Fischereiforschungsschiff. Eigner ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL). Das Schiff steht der Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi) in Hamburg zur Verfügung, die neben der „Solea“ auch das Fischereiforschungsschiff „Walter Herwig III“ und den Fischereiforschungskutter „Clupea“ betreibt.
Das Fischereiforschungsschiff „Solea“, das 2004 in Dienst gestellt wurde, ersetzt den Fischereiforschungskutter gleichen Namens, der seit 1974 für die Fischereiforschung im Einsatz war.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Fischereiforschungskutter „Solea“ (1974)
Solea (1974) | |
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Übersicht der Schiffsdaten | |
Schiffstyp: | Fischereiforschungskutter |
Vermessung: | 347 BRZ |
Länge über alles: | 35,40 m |
Breite: | 9,00 m |
Tiefgang: | max. 3,60 m |
Geschwindigkeit: | 12 kn |
Flagge: | Deutschland |
Besatzung: | 11 |
Wissenschaftler: | 5 |
Der Fischereiforschungskutter „Solea“ wurde 1974 auf der Schiffswerft und Maschinenfabrik Max Siegholt in Bremerhaven gebaut. Die Ablieferung an das damalige Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erfolgte am 29. Mai 1974. Er schloss die Lücke im Bereich der Forschungsarbeiten in den Fanggebieten der Kleinen Hochseefischerei bzw. der Küstenfischerei, für das die Bundesrepublik Deutschland noch kein Forschungsschiff hatte. Forschungsfahrten in diesem Bereich wurden vor der Indienststellung der „Solea“ überwiegend mit Hilfe von gecharterten kommerziellen Fischkuttern durchgeführt.
Die „Solea“, die in erster Linie in der Nord- und Ostsee eingesetzt wurde, war als Heckfänger ohne Aufschleppe konzipiert. Die deutsche Kutterflotte bestand zur Zeit der Indienststellung des Forschungskutters noch fast vollständig aus Seitenfängern. Inzwischen hat sich der Heckfänger bei den Fischkuttern wegen der Vorteile bei der Handhabung des Schleppnetzgeschirrs allgemein durchgesetzt. Die „Solea“ verfügte für wissenschaftliche Arbeiten über ein Universallabor und war für den Einsatz von Schernetzen und Baumkurren ausgerüstet.
Aufgrund des Alters des Kutters und der veränderten Aufgabenstellung in der Fischereiforschung sowie der Erweiterung der Einsatzgebiete der „Solea“ in der Ostsee (insbesondere nach der Wiedervereinigung 1990), musste das Schiff nach 30 Jahren Einsatzzeit ersetzt werden. Im Juni 2004 wurde die „Solea“ außer Dienst gestellt und durch einen Neubau ersetzt.
[Bearbeiten] Fischereiforschungsschiff „Solea“ (2004)
Solea (2004) | |
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Übersicht der Schiffsdaten | |
Schiffstyp: | Fischereiforschungsschiff |
Vermessung: | 638 BRZ |
Länge über alles: | 42,40 m |
Breite: | 10,00 m |
Tiefgang: | max. 3,80 m |
Geschwindigkeit: | 12,5 kn |
Flagge: | Deutschland |
Heimathafen: | Cuxhaven |
Rufzeichen: | DBFH |
Besatzung: | 14 |
Wissenschaftler: | 7 |
Die „Solea“ wurde auf der Fr. Fassmer Schiffs- und Bootswerft in Berne-Motzen gebaut und im Juni 2004 in Dienst gestellt. Der Rumpf wurde von einer polnischen Werft zugeliefert. Das Schiff ist in Cuxhaven beheimatet. Einsatzgebiet sind insbesondere die Nord- und Ostsee, aber auch britische Gewässer und Teile der norwegischen Küstengewässer. Aufgabe des Schiffes ist es, die Größe der Fischbestände zu bestimmen und zulässige Fangmengen zu ermitteln. Weiterhin sollen Veränderungen der marinen Umwelt und der Schadstoffgehalt im Meer untersucht werden sowie umweltschonende und energiesparende Fangtechniken entwickelt werden.
Das Schiff verfügt über drei Labore: ein Nasslabor (Fischlabor), in dem der gesamte Fang wissenschaftlich ausgewertet wird, ein Chemielabor, in dem u. a. Wasserproben analysiert sowie weitere Analysen an Fischproben und biochemische Untersuchungen durchgeführt werden können sowie ein Trockenlabor, das insbesondere der Erfassung und Auswertung der gesammelten Daten dient. Das Schiff ist für die Grundschleppnetzfischerei, die Baumkurrenfischerei, die pelagische Fischerei und die Planktonfischerei ausgerüstet.
Das Schiff ist im Schnitt etwa 300 Tage im Jahr auf See. Es ist so konzipiert, dass die Forschungsfahrten bis zu drei Wochen dauern können.
[Bearbeiten] Namensgeber der Schiffe
Namensgeber der „Solea“ ist die Seezunge, deren lateinischer Name Solea solea ist.
[Bearbeiten] Weblinks
- Fischereiforschungsschiff „Solea“, Bundesforschungsanstalt für Fischerei