Sparks (Band)
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Die Sparks sind eine heute noch aktive Rockband um die Brüder Ron und Russell Mael, die Ende der 60er Jahre in Los Angeles gegründet wurde.
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[Bearbeiten] Anfänge
Ron und Russell Mael spielten in verschiedenen Bands bevor sie mit Earle Mankey (Gitarre) 1969 die Gruppe Halfnelson gründeten, aus der später die Sparks wurden. Ron schrieb die Lieder und spielte Keyboards, Russell sang. Vervollständigt durch Earles Bruder Jim (Bass) und Harley A. Feldstein (Drums) veröffentlichten sie 1971 ihr Debut für Bearsville. Produziert wurde die Platte von Todd Rundgren. Musikalische Einflüsse waren vornehmlich englische Bands wie The Kinks, The Move und Pink Floyd.
Dem Album war kein großer kommerzieller Erfolg beschieden, auch nicht als es nach von der Plattenfirma vorgeschlagenen Namensänderung in Sparks (in Anlehnung an die Marx-Brothers) wiederveröffentlicht wurde. Eine Single Wonder Girl war ein lokaler Hit, brachte aber ebensowenig wie die zweite LP A Woofer In Tweeter's Clothing den Durchbruch. (Das herausragende Stück auf dieser Platte Girl from Germany handelt von der Schwierigkeit eine deutsche Freundin den Eltern vorzustellen.)
[Bearbeiten] Island
Eine Europatournee, die sie 1972 durch England (wo sie im Marquee Club auftraten), Holland und die Schweiz geführt hatte, machte Island Records auf die Sparks aufmerksam. 1973 zogen Ron und Russell darum nach England, holten sich neue Musiker (Norman 'Dinky' Diamond, Adrian Fisher, Martin Gordon) und produzierten mit Muff Winwood die Platte, die viele noch heute für ihr Meisterwerk halten: Kimono My House. Kimono enthielt in jedem Fall ihr bekanntestes und erfolgreichstes Stück, den Nummer-2-Hit This Town Ain’t Big Enough For Both of Us.
Das englische Musikmagazin Sounds schrieb: “Sparks got the musical extravagance of Wizzard, the sophisticated feel of Roxy and the menacing power of the Third Reich." Der NME sprach von "Instant Classic". Die einzige Konstante in den Artikeln der Musikpresse war allerdings immer der unausweichliche Hinweis auf Rons "Hitler"-Schnurrbart. Die Sparks galten damals als Vertreter des Glamrocks, so wie T. Rex, mit denen sie manchmal verglichen wurden.
Es folgte Propaganda, eine Kimono sehr ähnliche Produktion, die wieder einige Hit-Singles enthielt, darunter Something for the Girl with Everything und Never turn your Back on Mother Earth.
Für Indiscreet bedienten sich die Sparks der Hilfe des David Bowie-Produzenten Tony Visconti. Dieses Album darf als das ausgereifteste der Island-Jahre gelten. Allerdings enthielt es keine vergleichbaren Hitsongs mehr und der Stilmix (u.a. Swing und Big Band) verstörte einige der frühen Fans.
[Bearbeiten] Amerika
1976 kehrten die Maels nach Amerika zurück, wo sie, wiederum mit neuen Musikern, nun den Durchbruch zu erreichten suchten. Allerdings blieben sowohl das nächste Album Big Beat als auch das folgende, ironisch Introducing Sparks genannt, weit hinter den Erwartungen zurück. Auf ihrer Homepage wird diese Platte als "uneasy cross between The Beach Boys und Randy Newman bezeichnet. Allerdings sind gerade die als fast Beach Boys Parodien zu hörenden Stücke von sehr eigenem Reiz. In dem Katastrophenfilm Achterbahn (orig. Rollercoaster) aus dem Jahre 1976 sind sie als Liveband (zur Eröffnung einer Kirmes) zu sehen.
Der nächste Einschnitt erfolgte durch die Zusammenarbeit mit Giorgio Moroder, der gerade Donna Summer zu Erfolgen geführt hatte. Das Ergebnis war 1979 No 1 in Heaven, das einen völligen Stilwechsel bedeutete und ihnen besonders mit dem Titelsong und der Single Beat the Clock ein gänzlich neues Publikum bescherte. In den folgenden Jahren veröffentlichten sie eine Reihe von Alben, die hauptsächlich in Frankreich erfolgreich waren, wo sie 1980 mit When I'm With You einen ihrer größten Hits hatten.
[Bearbeiten] Comeback
1994 veröffentlichten die Sparks nach einer sechsjährigen Pause Gratuitous Sax & Senseless Violins, das wiederum einen markanten Stilwechsel vollzog. Klare Melodien und Russells Stimme wurden wieder in den Vordergrund gerückt, teilweise unterlegt von Techno-Beats. In Deutschland wurde die Sinlge When Do I Get To Sing 'My Way' dank MTV zum Überraschungshit. Die folgenden Alben allerdings fanden wieder nicht den ganz großen Zuspruch, obwohl beispielsweise der deutsche "Rolling Stone" die erste veröffentlichte Single, Metaphors, des Albums Hello Young Lovers als Single des Jahres bezeichnete.
[Bearbeiten] Stil und Einfluss
Obwohl es andere Bands gibt, die seit ähnlich langer Zeit bestehen, dürften die Sparks ziemlich einzigartig in ihrem Bestreben sein, neue Stilrichtungen anzunehmen oder einzuführen. Dabei sind die Falsettstimme Russells sowie die witzigen Texte (I bought the Mississippi River, I think I’ve fallen in love with myself again, Your call is very important to us, please hold) und Melodien Rons für den Sparkssound bestimmend. Während andere Gruppen der 70er Jahre live kaum mehr als alte Hits abspielen, können es die Sparks verantworten, ein gesamtes neues Album live vorzustellen (so wie Anfang 2006 mit Hello Young Lovers geschehen). Die Musik der frühen Jahre wird manchmal als Einfluss für Queen genannt. Tatsächlich nach eigenem Bekunden von der Musik der Sparks geprägt sind unter anderem Franz Ferdinand, Morrissey, Depeche Mode, Faith No More, Erasure, Devo und Siouxsie Sioux.
[Bearbeiten] Diskografie
- Halfnelson / Sparks, 1971
- A Woofer In Tweeter's Clothing, 1972
- Kimono My House, 1974
- Propaganda, 1974
- Indiscreet, 1975
- Big Beat, 1976
- Introducing Sparks, 1977
- No 1 in Heaven, 1979
- Terminal Jive, 1980
- Whomp That Sucker, 1981
- The History of Sparks, 1981, Underdog Records (Distribution Carrere)
- Angst in My Pants, 1982
- In Outer Space, 1983
- Pulling Rabbits Out Of A Hat, 1984
- Music That You Can Dance To, 1985
- Interior Design, 1988
- In the Swing, 1993
- Gratuitous Sax & Senseless Violins, 1994
- Plagiarism, 1997
- Balls, 2000
- Lil' Beethoven, 2002
- Hello Young Lovers, 2006