Spielmann (Musiker)
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Der musizierende Spielmann war Teil der hochmittelalterlichen Spielmannskultur.
Diese entstand gegen Ende des 11. Jahrhunderts zunächst südlich und nördlich der Pyrenäen und breitete sich im Verlauf des 13. Jahrhunderts über ganz Westeuropa aus. Die ältesten Bezeichnungen der Spielleute sind "jongleur" und "jogleor". Sie unterhielten ein zahlungskräftiges Publikum durch möglichst spektakuläre Kunststücke. Unter diesen Spielleuten befanden sich nun spätestens seit Anfang des 13. Jahrhunderts auch Instrumentalspieler. Der Minnesänger Guiraut de Calancon zählt in dieser Zeit nämlich bereits neun Instrumente (Fidel,Harfe,Drehleier usw) auf, die von "jongleurs" gespielt würden.
Das Auftreten von Instrumentalspielern war zu dieser Zeit revolutionär, da die christliche Kirche im Zuge der Abgrenzung gegen heidnische Kulte das gesamte Instrumentarium der Antike ausgerottet hatte und die gesamte musikalische Kultur dieser Zeit ausschließlich im gregorianischen Choral bestand.
Aufgrund der Quellenlage ist es leider nicht möglich, die Wurzeln dieser frühen Instrumentalmusik im Abendland näher zu beschreiben. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Gelehrten der damaligen Zeit allesamt dem klösterlichen Bildungswesen entstammen, in dem weltliches Instrumentarium kein Thema sein konnte.
So gesehen ist es alles andere als selbstverständlich, dass in dieser Zeit immerhin eine recht stattliche Zahl an bildlichen Darstellungen von Spielmannsinstrumenten erhalten ist. Diese finden sich in erster Linie als Miniaturen in Prachthandschriften, von denen die berühmteste eine Ausgabe der spanischen "Cantigas de Santa Maria" (Codex BI2, El Escorial)aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ist. Dieser Codex enthält (neben einer mehr als stattlichen Liedersammlung) eine ganze Reihe von Illuminierungen, die Musiker (meist paarweise) mit diversen Instrumenten zeigen. Auftraggeber dieser Handschrift war König Alfons X. (gest.1284) von Leon und Kastilien. Angesichts der beeindruckenden Fülle des dargestellten Instrumentariums bleibt nur zu bedauern, dass jegliche Hinweise auf ihren Gebrauch im Zusammenhang mit dem Liedrepertoire fehlen.
Immerhin bezeugt aber eine ganze Reihe schriftlicher Quellen, dass sich unter den "jongleurs" und "spilleuten" im Verlauf des 13.Jahrhunderts immer häufiger auch fahrende Instrumentalmusiker befunden haben.
In diesem Jahrhundert erfolgt aber bereits auch ein sehr deutlicher Aufschwung der Städte. Diese werden neben den jeweiligen Landesherrschern nach und nach zum zweiten Förderorgan von Instrumentalmusik, indem sie Stadt"pifer" oder - "dromper" in ihre Dienste nehmen.
Somit waren die entscheidenden Weichen für den neuzeitlichen Instrumentalmusiker bereits im 14. Jahrhundert gestellt.