Sprühstrahl
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Sprühstrahl ist die Bezeichnung für eine Wasserabgabe auf einen Brandherd mit „zerstäubenden“ und flächendeckenden Eigenschaften.
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[Bearbeiten] Hauptwirkung
Die Löschwirkung des Wassers (kühlen), wird durch die Zerstäubung des Wassers unterstützt, da die Oberflächenwirkung auf den Brandherd des Sprühstrahls bei gleicher Wassermenge effektiver ist, als bei einem gebündelten Wasserstrahl (vgl. Vollstrahl).
[Bearbeiten] Verwendungszweck
In der Regel wird der Sprühstrahl zum Ablöschen (durch Abkühlen) von Bränden der Brandklasse A (feste, glutbildende Stoffe) angewandt. Es muss gewährleistet werden, dass das Wasser die Glut des Brandherdes erreicht.
Bedingt kann der Sprühstrahl bei der Brandklasse B (brennbare flüssige oder flüssig werdende Stoffe) eingesetzt werden, wenn gewährleistet werden kann, dass der Wirkungsbereich des Sprühstrahls den kompletten Bereich der Verbrennung (Flammbildung) „eindecken“ kann. Die Löschwirkung beruht auf der sauerstoffverdrängenden Eigenschaft des „zerstäubten“ Wassers. Ferner muss darauf geachtet werden, dass brennende Flüssigkeiten in Behältern nicht überlaufen. Man muss beachten, dass Wasser oftmals schwerer ist, als die meisten brennbaren Flüssigkeiten. Dies führt dazu, dass das eingesetzte Wasser gar keine Löschwirkung auf die Flamme hat, weil es unter die brennbare Flüssigkeit sinkt.
Im Ausnahmefall kann der Sprühstrahl (meist in Kombination mit dem Vollstrahl) zur Bekämpfung von Bränden der Brandklasse C (Flammenbrände von Gasen) unterstützend eingesetzt werden. Gasbrände werden nicht abgelöscht. Hauptziel ist es, den Austritt des Gases zu unterbinden (z.B. Schließen eines Flaschenventils), um somit den Brennstoff zu entziehen und spätere Nachzündungen zu vermeiden. Der Sprühstrahl soll somit nur zum Niederwerfen der Flammen eingesetzt werden, damit ein sicherer Zugang zur Brennstoffquelle möglich ist, das Brandobjekt gekühlt (z.B. Gastank) oder nahegelegene Gegenstände abgeschirmt werden können.
Zum Niederschlagen gefährlicher Stoffe und Dämpfe, um eine Ausbreitung zu verhindern bzw. besseren Zugang für Einsatzkräfte zu schaffen. Das Abwasser muss hier eventuell gesondert aufgefangen, aufbereitet oder entsorgt werden.
[Bearbeiten] Löschgeräte (Auszug)
- Mehrzweckstrahlrohre BM, CM, DM (umschaltbar von Voll- auf Sprühstrahl)
- Hohlstrahlrohre B und C
- Löschlanzen
- Sprinkleranlagen
[Bearbeiten] Vor- und Nachteile
- Vorteile:
- Der Sprühstrahl hat eine bessere Oberflächenwirkung als der Vollstrahl;
- In der Regel geringerer Wasserschaden als beim Vollstrahl;
- Einsetzbar bei einem Sicherheitsabstand von einem Meter bei Bränden in Verbindung mit Niederspannungsanlagen mit einem CM-Strahlrohr;
- Einsetzbar bei einem Sicherheitsabstand von fünf Meter bei Bränden in Verbindung mit Hochspannungsanlagen mit einem CM-Strahlrohr;
- Nachteile
- Geringere Wurfweite des Sprühstrahls gegenüber einem Vollstrahl (ca. fünf Meter bei CM-Strahlrohr)
- Geringe Aufprallwucht und somit geringere Eindringtiefe in ein Brandgut;
- Hohe Verbrühungsgefahr durch Wasserdampf in geschlossenen Räumen aufgrund geringer Distanz sowie besserem Wirkungsgrad zwischen Wasser und Brandgut;