Städtische Straßenbahn Hildesheim
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Die Städtische Straßenbahn Hildesheim war eine Straßenbahn in der Stadt Hildesheim. Die regelspurige Bahn verkehrte zwischen dem 7. August 1905 und dem 22. März 1945 in der Stadt.
Nachdem die heutige ÜSTRA seit dem 22. März 1899 mit einer regelspurigen Überlandlinie von Hannover über Sarstedt die Straßenbahn in Hildesheim etabliert hatte, beschloss der Rat der Stadt am 12. September 1903 mit zwölf zu fünf Stimmen eine eigene meterspurige Straßenbahn zu bauen.
Begonnen wurde im August 1904 mit der Errichtung eines Elektrizitätswerkes durch die AEG, welche im Dezember desselben Jahres die Stromversorgung der Stadt aufnahm. Am Morgen des 7. August 1905 nahm dann gegen 9:00 Uhr die rund drei Kilometer lange Linie 1 vom Hauptbahnhof nach Moritzberg ihren Dienst auf. Am 8. September 1907 kam dann die Linie 2 hinzu. Diese begann ebenfalls am Hauptbahnhof und führte über die Bernwardstraße, die Almsstraße, Hoher Weg, die Altpetristraße, den Pelizaeusplatz, die Friesenstraße, den Hindenburgplatz zur Goslarschen Straße. 1913 kam es nach Protesten aus der Bevölkerung zu einer Verlegung der Linie 1. Daraufhin hatte sie folgenden Streckenverlauf: Hauptbahnhof - Bernwardstraße - Almsstraße - Hoher Weg - Altpetristraße - Pelizaeusplatz - Kreuzstraße - Bohlweg - Pfaffenweg - Am Stein - Dammstraße - Moritzberg Stadtgrenze. In diesem Jahr wurde das Netz um die Linie 3 ergänzt. Sie zweigte am Hindenburgplatz vom Verlauf der Linie 2 ab und führte durch die Küsthardtstraße, über den Neustädter Markt, die Goschenstraße und die Annenstraße zur Marienburger Straße.
1923 kam es, wie in vielen anderen Betrieben auch, zu inflationsbedingten Einstellungen des Betriebes. Erst 1929 konnte man wieder neue Streckenabschnitte realisieren. So verlängerte man in diesem Jahr die Linien 2 und 3 vom Hauptbahnhof bis zum Zentralfriedhof und von der Goslarschen Straße über die Marienburger Straße bis zur Struckmannstraße. Neu war die Linie 4, welche zwischen der Bahnhofsallee und der Orleansstraße durch die Einumer Straße pendelte.
Am 3. August 1942 nahm man eine Ringlinie in Betrieb, welche die Nummer 4 übernahm. Durch zwei Luftangriffe, am 3. März und am 22. März 1945, wurde die Städtische Straßenbahn so nachhaltig geschädigt, das man den Betrieb schließlich einstellte. Einzig zwischen Juli und Oktober 1945 konnte ein kleiner Notbetrieb wieder aufgenommen werden.
Siehe auch: Liste der ehemaligen Straßenbahnen