St. Cäcilien (Köln)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
St. Cäcilien ist eine von zwölf großen romanischen Basiliken in der Altstadt Kölns, deren Erforschung vom Förderverein Romanische Kirchen Köln unterstützt wird.
St. Cäcilien beherbergt seit dem Jahre 1956 das Museum Schnütgen für mittelalterliche Kunst. Bei dem staufischen Bau handelt es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Sie besitzt kein Querschiff. Das südliche Seitenschiff schließt mit einer runden Apsis ab. Das nördliche Seitenschiff mündet dagegen in eine 1479 an Stelle der ursprünglichen Apsis angelegte Sakristei. Im Chor, der Apsis des Mittelschiffs, finden sich noch Fresken, die allerdings nur noch schwer erkennbar sind, da sie bei den schweren Schäden im 2. Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gerieten. Der flachen Decke des Mittelschiffs stehen Kreuzgratgewölbe der Seitenschiffe gegenüber. Das zu Ehren der Hl. Cäcilie geschaffenes Tympanon - heute in Kopie über dem Nordportal, als Original im Besitz des Museum - stammt von 1160. Der Bogen dieses Eingangs ist noch ein Relikt des ottonischen Vorgängerbaues.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ursprung des Kirchenbaus geht auf ein im späten 9. Jahrhundert gegründetes gleichnamiges Damenstift zurück. Lange wurde vermutet, dass an dieser Stelle der erste Kölner Dom stand. Ausgrabungen haben diese Überlieferung allerdings ausschließen können. Es wurden vielmehr Grundmauern einer rechteckigen Kirche gefunden, die wahrscheinlich zum Damenstift gehörte. Nach den Urkunden zur schwierigen wirtschaftlichen Lage des Stifts im 10. Jahrhundert vermachte Erzbischof Brun diesem im Jahre 965 testamentarisch 50 Pfund Silber für die Vollendung des Kirchenbaus. Um diese Zeit wurde anscheinend auch zur Aufbewahrung von Reliquien die im Westen der Kirche noch heute erhaltene Krypta errichtet. Der ottonische Kirchenbau muss allerdings im 12. Jahrhundert einem staufischen Neubau weichen. Der damalige Neubau unterscheidet sich in seiner bescheidenen Gestaltung deutlich von den anderen großen romanischen Kirchen Kölns.
1474 wurde das Gebäude den Augustinerinnen zur Verfügung gestellt. Sie veranlassten die Anlage der Sakristei und ersetzten die romanische Holzdecke des Mittelschiffs durch ein Gewölbe, das nach den Kriegszerstörung nicht erneuert wurde. Das ursprünglich zum Damenstift gehörige Gemälde „Madonna mit dem Veilchen“ aus der Werkstatt von Stefan Lochner gehört heute zum Bestand des Erzbischöflichen Diözesanmuseums. Das der Stiftskirche benachbarte Klostergebäude wurde im 19. Jahrhundert nieder gelegt. An seine Stelle trat ein Krankenhaus, dem St. Cäcilien lange als Kirche diente.
[Bearbeiten] Literatur
- St. Peter und St. Cäcilien in Köln von Heinz Firmenich, 1976 - ISBN 3880940185
- Das Kloster Maria zum Weiher vor Köln (1198-1474) und sein Fortleben in St. Cäcilien bis zur Säkularisation von Irene Gückel - ISBN 392297743X
[Bearbeiten] Weblinks
St. Andreas | St. Aposteln | St. Cäcilien | St. Georg | St. Gereon | St. Kunibert | Krieler Dömchen | St. Maria im Kapitol | St. Maria Lyskirchen | Groß St. Martin | St. Pantaleon | St. Severin | St. Ursula
Koordinaten: 50° 56' 6" N 06° 57' 5" O