St. Martin (Westerende)
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Die evangelisch-lutherische St. Martins-Kirche zu Westerende liegt ungefähr sechs Kilometer südwestlich der ostfriesischen Stadt Aurich im deutschen Bundesland Niedersachsen.
[Bearbeiten] Ausstattung
Erbaut wurde die Backsteinkirche vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie ist ein Apsissaal mit einer flachen Holzdecke. Der Eingang befindet sich in der Westmauer, die alten Portale, eines im Norden und eines im Süden, sind vermauert. Das älteste Stück der Einrichtung ist ein romanischer Taufstein. Nach seiner einfachen Form mit vier Gesichtern an den Seiten stammt er vermutlich aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Die barocke Kanzel von 1737 stammt aus der Werkstatt der Auricher Schnitzerschule von Andreas Schnörwange. Die Figur des Moses trägt den Kanzelkorb mit den Plastiken der vier Evangelisten und des Apostel Paulus. Der frühere Pastor Diedrich Rademacher nahm sie am Palmsonntag 1737 in Benutzung.
[Bearbeiten] Altar und Bildwerke
Der Altar ist zum großen Teil im Renaissancestil ausgeführt. Der Westerender Pastor Hermann de Werve stiftete ihn in seinem Sterbejahr 1652 und ließ ihn mit folgender Inschrift versehen:
Hab viel Verfolgung gelitten. Aber starck darwieder gestrit. Met Gduld recht Glauben gewiss. rein hab ich geslagt. Die Feind mein dazu mit gholfen Gotts Hand. All Unglück in Gluck Vorwand bitt wolle mich bestendich lan. Und hernach gebn de ewig Cron. - Zur Ehren Gottes und Stadt wehrender Gedegtnis. Habe beide. Eheleut Hermann de Werve etz. Astron. und Emerentiana De Wervine ein geboren Gräftin disen Altar gegeben und neu machen lasen ano 1652
Im Hauptbild „Die große Sünderin im Hause des Simon“ aus Lukas 7, 36 – 50 wird die Salbung Jesu durch die Sünderin dargestellt. Den zweiten Teil darüber bildet ein Abendmahlsbild, eingerahmt von zwei marmorierten Säulen und Bibelworten aus Johannes 6, 53 und Römer 4, 25. Das dritte und kleinste Bild ist ein Kreuzigungsbild, wiederum zwischen zwei Säulen. Die Spitze des Altars besteht aus einer Gruppe von drei Plastiken. In einem Dreieck ist das Ewige Feuer angedeutet, flankiert von den Figuren des Todes (als Knochenmann mit den Symbolen Sense und Sanduhr) und des Teufels mit der Forke. In der Mitte dazwischen liegt auf einer Konsole die Erdkugel, über der sich eine Schlange wälzt. Auf ihr steht als der höchste Teil des Altars der den Tod überwindene Christus.
[Bearbeiten] Glockenturm
Im Gegensatz zu den meisten Kirchen befinden sich die Glocken in einem von der Kirche getrennten Glockenturm. Der Glockenturm trägt drei Glocken, eine a-, eine g- und eine fis-Glocke. Die fis-Glocke überdauerte den Zweiten Weltkrieg, die a- und g-Glocken mussten zu Heereszwecken abgeliefert werden, wurden aber 1965 neu ersetzt und am 10. Oktober 1965 geweiht.