Staudruckmaschine
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Staudruckmaschine dient zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Wasserkraft bei gleichzeitiger Regelung eines bestimmten Wasserniveaus des Zuflusses. Sie besteht aus einem Laufrad samt angeschlossenem Generator.
Das Laufrad ist so ausgeführt, dass es mit seiner Nabe und den unteren Schaufeln bis auf einen schmalen Spalt das Gerinne fast vollständig verschließt. Durch Abbremsen des Laufrads ist es daher möglich den Zulauf aufzustauen. Das Abbremsen erfolgt durch einen Generator, der die Bremsenergie in elektrischen Strom umwandelt.
Das Prinzip der Staudruckmaschine wurde von Adolf Brinnich in Österreich patentiert.
Für den Betrieb der Staudruckmaschine ist nur ein geringer Höhenunterschied erforderlich. Zusätzlich kann sie den Oberwasserpegel regeln. Daher kann die Staudruckmaschine auch bei geringer Fallhöhe und schwankendem Durchfluss zur Energiegewinnung eingesetzt werden. Nach Auffassung des Erfinders nutzt sie neben der potentiellen Energie (Fallhöhe) des Wassers auch dessen kinetische Energie (Strömungsgeschwindigkeit).
Das Funktionsprinzip wird von einigen Autoren mit dem eines geregelten mittelschlächtigen Wasserrad verglichen, andere vergleichen es eher mit einer Rotationswasserdruckmaschine.
Durch die Möglichkeit, den Oberwasserpegel zu regeln, kann die Staudruckmaschine prinzipiell herkömmliche Staustufen ersetzen. Da die Drehgeschwindigkeit des Laufrads genau der Strömungsgeschwindigkeit des Wassers entspricht, können Fische und andere Lebewesen das Laufrad stromabwärts problemlos durchqueren. Stromaufwärts ist weiterhin eine Fischtreppe erforderlich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Pilotanlagen
Seit dem 31. März 2006 läuft am Wiener Neustädter Kanal in Pfaffstätten eine Pilotanlage.[1]
An der Lenne bei Altena ist die erste Staudruckmaschine in Deutschland mit einer Leistung von 260 kW bei 2 Meter Stauhöhe geplant.[2]
[Bearbeiten] Literatur
- Österreichisches Patent AT 404 973B vom 26. April 1999
- Österreichisches Patent AT 501 575 A1 2006-09-15 vom 15. September 2006
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Wasserkraft-Staudruckmaschine (SDM). Neues, konkurrenzlos wirtschaftliches und umweltfreundliches Kraftwerkskonzept, vom Erfinder Adolf Brinnich
- FAQ zur Staudruckmaschine
- Bernward Janzing: Kraftwerk zum Discount-Preis. In: taz Nr. 6713 vom 30. März 2002
- Gerald Müller: Die Staudruckmaschine - eine kritische Analyse.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Staudruckmaschine im Probebetrieb. In: Pfaffstätten Aktuell vom 15. Dezember 2005
- ↑ Energieagentur NRW: Projekte des Monats November 2004. Wasserkraftwerk Einsal produziert umweltfreundlichen Strom.