Straßenbahn Lemberg
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Die Straßenbahn von Lemberg geht auf eine am 5. Mai 1880 eröffnete Pferdebahn zurück. Diese wurde 1906 von der Stadt übernommen und 1908 elektrifiziert.
Parallel dazu hatte am 31. Mai 1894 die Firma Siemens & Halske eine weitere Straßenbahn eröffnet. Bereits 1896 wurde diese von der Stadt übernommen. Die Linien wurden erst ab dem 1. Oktober 1922 auf Rechtsverkehr umgestellt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann der Ausbau des Netzes. Ab dem 27. November 1952 wurden auch Linien auf den Obus umgestellt. Hierbei handelte es sich aber ausschließlich um schlecht ausgelastete Strecken. Ab den 1970ern wurden auch Linien in der Innenstadt stillgelegt. 1988 wurde die erste Schnellstrecke eingeweiht.
Der Betrieb umfasst heute rund 40 Kilometer Strecke mit knapp 120 Tatra-Fahrzeugen. Fuhren 1991 noch fast 140.000.000 Passagiere mit der Straßenbahn, so waren es 2002 nur noch 60.000.000. Zudem kann ein großer Teil der Fahrgäste, rund 65%, aufgrund von Gesetzen die Bahnen kostenlos benutzen. Die Schulden des Betriebes werden durch den Staat übernommen.
Eine weitere Besonderheit der Lemberger Straßenbahn sind die verwendeten Rillenschienen (Spurweite 1000mm). Sie sind in Städten der ehemaligen Sowjetunion sehr selten zu finden. Grund ist die Zugehörigkeit der Stadt zu Galizien (Österreich-Ungarn) zur Zeit der Eröffnung der Straßenbahn.
Von der Lemberger a-capella-Gruppe "Pikardijska Terzija" stammt ein populäres Lied, das die Straßenbahn von Lemberg besingt ("Starenki Tramwaj", dt. etwa "Die liebe kleine Straßenbahn").