Stuttgarter Ballett
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Das Stuttgarter Ballett zählt seit Beginn der 1960-er Jahre nun zu den führenden Ensembles der Welt. Diesen Ruf begründete der Ballettdirektor John Cranko mit bekannten Choreographien und seinem Ensemble. Nach Crankos Tod im Jahr 1973 übernahm Marcia Haydée die Leitung. Seit 1999 ist Reid Anderson Intendant der Stuttgarter Compagnie.
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[Bearbeiten] Geschichtlicher Überblick
Ballett hat in Stuttgart eine lange und traditionsreiche Geschichte. Sie geht bis zum Jahr 1609 am Württembergischen Hof zurück.
Renommierte Choreographen und Direktoren wie Jean Georges Noverre (1759-1766), Filipo Taglioni (1824-1828), August Brühl (1891) und Oskar Schlemmer (1916-1922) schufen für die Compagnie in Stuttgart Werke und bauten eine kleine Truppe auf.
[Bearbeiten] 1958
Nicholas Beriozoff wurde 1958 zum Ballettdirektor ernannt. Er schuf eine solide Basis mit Produktionen aus dem klassischen Repertoire.
[Bearbeiten] 1961
Walter Erich Schäfer, der Generalintendant der Württembergischen Staatstheater, ernannte John Cranko zum Ballettdirektor des Balletts der Württembergischen Staatstheater. Mit John Cranko begann in Stuttgart die Blütezeit des Balletts. Am Anfang schuf Cranko kleine Choreographien und sammelte eine Gruppe von Tänzern um sich, unter denen auch Egon Madsen, Richard Cragun, Birgit Keil, Susanne Hanke und vor allem die junge brasilianische Tänzerin Marcia Haydée waren.
[Bearbeiten] Dezember 1962
Mit der Uraufführung von Crankos Romeo und Julia gelang der Durchbruch zum Weltruhm für Cranko, Haydée und die gesamte Truppe. Von Kritikern und vom Publikum umjubelt, läutete diese Produktion die große Ära des Stuttgarter Balletts ein. Es folgten kleine choreographische Juwelen wie unter anderem Jeu de Cartes, Opus 1 und Initialen R.B.M.E sowie die großartigen Handlungsballette Der Widerspenstigen Zähmung, Onegin und Carmen. Er lud auch George Balanchine, Kenneth MacMillan und Peter Wright ein, Ballette für seine Compagnie zu choreographieren und aufzuführen. Mit zunehmendem Ruhm begann das Ballett der Württembergischen Staatstheater, Tourneen in der ganzen Welt durchzuführen.
[Bearbeiten] 1969
Während des ersten triumphalen Gastspiels der Compagnie in New York begannen Kritiker, vom »Stuttgarter Ballettwunder« zu sprechen. Weitere äußerst erfolgreiche Tourneen, wie zum Beispiel nach Israel, Frankreich und in die Sowjetunion, sicherten den Weltruhm der jungen Truppe und ihres schöpferischen Choreographen/Direktors. Außerdem ermutigte Cranko seine Tänzer, selbst zu choreographieren, und setzte sich für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft ein, die auch heute noch junge Choreographen unterstützt. Die Liste der Choreographen, die ihre ersten Ballette in Stuttgart schufen, und beinahe alle Mitglieder der Compagnie waren, ist lang und beinhaltet unter anderem Jirí Kylián, John Neumeier, William Forsythe, Uwe Scholz, Renato Zanella und Christian Spuck.
[Bearbeiten] 1973
Nur zwölf Jahre nach seiner Ankunft in Stuttgart starb John Cranko am 26. Juni 1973 unerwartet auf dem Rückflug einer USA-Tournee: Nach Einnahme einer Schlaftablette erlitt Cranko während des Flugs einen allergischen Schock und verstarb ohne ärztliche Hilfe. Die Compagnie versammelte sich und beschloss, das Lebenswerk ihres Mentors zu erhalten und weiterzuführen.
[Bearbeiten] 1976
Nach einem zweijährigen Interregnum mit dem amerikanischen Choreographen Glen Tetley als Ballettdirektor übernahm Marcia Haydée die künstlerische Leitung des Stuttgarter Balletts. Unter Haydée wuchs das Repertoire des Stuttgarter Balletts erheblich. Renommierte Choreographen wie Maurice Béjart und Hans van Manen sowie John Neumeier, Jirí Kylián, William Forsythe und Uwe Scholz schufen neue Werke für die Truppe. Darüber hinaus zog Marcia Haydée eine neue Generation von talentierten Tänzern auf und hob das technische Niveau der Truppe. Nach 35 Jahren verabschiedete sich Marcia Haydée 1996 von ihrer geliebten Truppe und ihrem loyalen Publikum.
[Bearbeiten] September 1996
Reid Anderson übernahm die künstlerische Leitung der Compagnie der, 1969 von John Cranko engagiert, 17 Jahre lang als Solist des Stuttgarter Balletts tanzte. Von 1986 bis 1996 verfolgte Anderson eine erfolgreiche Karriere als Ballettdirektor in Kanada. Als Anderson nach Stuttgart zurückkehrte, verjüngte er die Compagnie mit 21 jungen Tänzern, die dem Stuttgarter Ballett neue Energie verliehen. Andersons erste zwei Spielzeiten waren sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum ein überwältigender Erfolg. Acht Uraufführungen und neun Erstaufführungen haben das Repertoire der Compagnie erheblich bereichert.
[Bearbeiten] 2006
Reid Anderson, seit 1996 Intendant des Stuttgarter Balletts, erhält den Deutschen Tanzpreis 2006. Mit der Auszeichnung, die am 11. Februar 2006 verliehen wurde, werde auch die Bedeutung der Stuttgarter Compagnie gewürdigt, teilte der Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland mit. Den Tanzpreis „Zukunft“ 2006 erhalten der Stuttgarter Haus-Choreograf Christian Spuck sowie die ersten Solisten Alicia Amatriain und Jason Reilly.