Subjekt (Grammatik)
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Als Subjekt (auch Satzgegenstand) eines Satzes (Gegensatz: Objekt) bezeichnet man in der Sprachwissenschaft diejenige Wortgruppe (oder auch nur ein Wort), die den Fokus der Interpretation darstellt und zusammen mit dem Prädikat einen vollständigen Satz bildet: Der Junge spielt Fußball. Hier ist Der Junge Subjekt; zusammen mit der Verbalgruppe spielt Fußball bildet es einen vollständigen Satz.
In Verbindungen mit transitiven Verben bezeichnet das Subjekt im aktiven Satz den/die Handelnde/n. Beispiel: Die Kinder (Subjekt) essen ihren Nachtisch (Akkusativobjekt).
Das Satzglied Subjekt steht immer im Nominativ (1. Fall). Zur Auffinden des Subjekts im Satz fragt man: Wer oder was?
Wie Objekte kann das Subjekt im Satz durch Attribute (Beifügungen) ergänzt werden. Beispiel: Der kleine Junge, mein bester Freund, spielt Fußball.
Das Bestimmen des Subjektes kann mehrdeutig werden: Der Autopilot fliegt das Flugzeug. Hier hilft der Kontext oder ein Kopula bei der Bestimmung.
Die Anwesenheit des Subjektes in einem grammatikalisch korrekten Satz ist nicht zwingend und in manchen Sprachen vakant.
Es gibt Sprachen, deren Beschreibung ohne die Kategorie Subjekt auskommt, z. B. die Ergativsprachen oder die irokesischen Sprachen. Sprachen, für deren Beschreibung die Kategorie Subjekt sinnvoll ist, werden als konfigurational oder subjektprominent bezeichnet. Die Analyse einer subjektprominenten Sprache setzt voraus, dass auch eine Nomen-Verb-Unterscheidung möglich ist.
[Bearbeiten] Subjekt in verschiedenen Grammatikmodellen
In einer Konstituentengrammatik ist das Subjekt die jenige Nominalgruppe, die direkt der Satzebene untergeordnet ist.
In einer Dependenzgrammatik ist das Subjekt derjenige Aktant, den das Verb unbedingt erfordert.